Schlafende Bären - ausgeschlafene Österreicher

publiziert: Freitag, 24. Nov 2006 / 18:21 Uhr

Obwohl sich die Bären zum Winterschlaf zurückgezogen haben, kommt in Lake Louise traditionsgemäss im Spätherbst Bewegung in die ruhige Natur. Inmitten des zauberhaft schönen Banff National Park beginnt am Wochenende die Abfahrts-Saison.

Ambrosi Hoffmann beim gestrigen Abfahrtstraining in Lake Louise.
Ambrosi Hoffmann beim gestrigen Abfahrtstraining in Lake Louise.
2 Meldungen im Zusammenhang
Seit 1999 sind die kanadischen Rocky Mountains erste Station im Kalender der Downhiller. Und noch etwas ist schon fast zur Gewohnheit geworden: Meistens gewinnt ein Österreicher. Die Rot-Weiss-Roten, seit nunmehr 17 Jahren unangefochten die Nummer 1 des alpinen Skisports, wirken jeweils in Lake Louise ganz besonders ausgeschlafen. Von den letzten 12 Speed-Rennen (je 6 Abfahrten und Super-G) endeten 9 mit einem Austria-Triumph.

Benjamin Raich, der Weltcup-Gesamtsieger des Vorwinters, hatte vor eineinhalb Wochen zum Saisonauftakt mit dem überlegenen Slalom-Sieg im finnischen Levi gleich schon wieder angedeutet, wen es in diesem Winter zu schlagen gilt.

Der Tiroler Doppel-Olympiasieger (Slalom und Riesenslalom) will nun aber auch mit den schnellen Latten reüssieren. Hier zählt er zwar im Gegensatz zu Teamkollegen wie Abfahrts-Weltcupsieger Michael Walchhofer, Hermann Maier oder Vorjahrssieger Fritz Strobl (noch) nicht zu den Top-Favoriten, aber er sagt: «Ich bin überzeugt, dass ich irgendwann auch eine Abfahrt gewinnen kann.»

Letzten Winter hatte Raich in Lake Louise beinahe seinen ersten Weltcupsieg in einer Speed-Disziplin eingefahren. Nur 7 Hundertstel fehlten ihm im Super-G auf den Norweger Aksel Lund Svindal, der neben Bode Miller und Hermann Maier auch in dieser Saison als sein gefährlichster Gegner im Gesamt-Weltcup gilt.

Erstaunlich ist auch dies: Nicht weniger als vier Spitzenfahrer geben im österreichischen Team ihr Comeback. Werner Franz (Schien- und Wadenbeinbruch im August 2005), Mario Scheiber (Kreuzbandriss im November 2005), Hans Grugger (Hüftluxation im Dezember 2005) und Klaus Kröll (Schienbeinkopf-Fraktur im März 2006). Das wird in diesem Winter noch verschiedentlich zu einem Gedränge um die elf Startplätze führen.

Rufener: «Ein Sieg könnte viel auslösen»

Im Lager der Schweizer wird es dagegen keine Ausscheidung geben. Neun können in Lake Louise starten, neun sind gemeldet. Der Genfer Olivier Brand kehrt nach Lake Louise zurück, wo er sich im Vorjahr einen Knöchelbruch zuzog. Und der Gstaader Bernhard Matti (25) kommt nach dem Lauberhorn-Rennen vom letzten Winter zu seinem zweiten Einsatz im Weltcup.

Die Akzente müssten jedoch arrivierte Fahrer setzen, allen voran die Olympia-Dritten Bruno Kernen (Abfahrt) und Ambrosi Hoffmann (Super-G) sowie Didier Cuche, der vor bald drei Jahren (am 30. Januar 2004) den letzten Schweizer Weltcupsieg bei den Männern realisierte. «Cuche», so sagt Cheftrainer Martin Rufener, «wirkt nach seinem Materialwechsel wie beflügelt.

Kernen kann sich aufs Rennen hin oft steigern, und Hoffmann fuhr in den Trainings zuletzt erstaunlich stark.» Im März hatte sich Hoffmann einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen. Deshalb gibt sich Rufener auch noch etwas vorsichtig, was das kurzfristige Potential des Davosers angeht: «Es ist ein Unterschied, ob man im Training auf einer planierten Strecke oder im Rennen auf markierter Piste fährt.»

Aggresiver Kunstschnee, steiles Gelände

Rufener ist dennoch überzeugt, dass seine Fahrer den nötigen Schritt nach vorne gemacht haben. «Wir sollten jetzt um den Sieg mitfahren können, auf den wir schon so lange warten.» Die unmittelbare Vorbereitung in der näheren Umgebung von Lake Louise verlief jedenfalls zufriedenstellend, abgesehen vom Malheur mit Konrad Hari, der sich ein Kreuzband riss.

«In Nakiska, wo wir nach unserem Abflug am 9. November zuerst trainierten, trafen die Fahrer auf schwierige Verhältnisse. Aggresiver Kunstschnee, steiles Gelände - da ist schnell einmal etwas passiert», meinte Rufener.

Unter die Verletzten reihte sich in Nakiska auch Marco Büchel, der sich Rippen stauchte und vier Tage mit dem Skitraining aussetzen musste. In Lake Louise wird der mit dem Schweizer Team trainierende Liechtensteiner auf die Zähne beissen. Schliesslich darf er mit schönen Erinnerungen an die Aufgabe heran gehen. Letzten Winter wurde er hier Dritter der Abfahrt. Kernen war damals Fünfter, Didier Défago Zehnter. Ein ähnliches Ergebnis sieht Rufener als Minimalziel. Aber natürlich hofft er auf mehr. «Ein Sieg», so denkt er, «könnte viel auslösen...»

(Werner Eisenring, Lake Louise/Si)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Die Österreicher gaben in Lake ... mehr lesen
Didier Cuche belegte als bester Schweizer Platz 9.
Tobias Grünenfelder fuhr auf Rang 7.
Mit Didier Cuche, Tobias Grünenfelder ... mehr lesen
 
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (404) Nicht gefunden.
Source: http://media3.news.ch/ajax/geonews.aspx?col=3&rubID=1185&label=&ts=08:02:13
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten