Schmids Rüstungsprogramm fällt im Nationalrat durch

publiziert: Mittwoch, 24. Sep 2008 / 08:18 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Sep 2008 / 13:50 Uhr

Bern - Die unheilige Allianz zwischen SVP und Links-Grün hat gespielt. Der Nationalrat hat das Rüstungsprogramm 2008 mit 104 zu 83 Stimmen bei 6 Enthaltungen abgelehnt. Die Vorlage geht jetzt an den Ständerat zurück.

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Der Nationalrat hatte über das Rüstungsprogramm 2008 (RP08) zu entscheiden. Nur die bürgerliche Mitte war vorbehaltlos für ein Ja. Der Ständerat hat das RP08 integral genehmigt. Im Falle einer Ablehnung müsste er wieder über die Bücher.

Nach der Abstimmung sagte Schmid vor den Medien, er nehme den ablehnenden Entscheid «zur Kenntnis». Er sei es gewohnt, parlamentarische Auseinandersetzungen auszuhalten. Die Frage, ob er jetzt zurücktreten wolle, verneinte der Verteidigungsminister.

«Keine unheilige Allianz»

Im Rat war Schmid mit Verve für die Rüstungsbeschaffungen eingetreten. Das RP08 mit Verpflichtungskrediten von 917 Millionen Franken sei nichts Ausserordentliches, sondern liege im Durchschnitt der letzten Jahre, sagte Schmid.

Vor der Gesamtabstimmung verwahrte sich SP-Präsident Christian Levrat dagegen, eine unheilige Allianz mit der SVP eingegangen zu sein. Die SP verfolge konsequent eine kritische Armeepolitik. Für die Grünen ist die Armee in einer Sinnkrise. Ihr 917 Millionen Franken nachzuschiessen, wäre unverantwortlich, sagte Parteipräsident Ueli Leuenberger.

«Armee in desolatem Zustand»

Toni Bortoluzzi (SVP/ZH) erklärte, die Armee sei in einem desolaten Zustand, im VBS herrschten Missstände. Die SVP-Fraktion lehne das RP08 mehrheitlich ab, weil sie nicht bereit sei, gross zu investieren, ehe nicht Ordnung geschaffen worden sei.

CVP-Parteipräsident Christophe Darbellay und FDP-Fraktionschefin Gabi Huber warfen der SP, der SVP und den Grünen vor, sich aus der Verantwortung für eine glaubwürdige Armee zu stehlen. Man spiele nicht mit der Sicherheit. Ursula Haller (BDP) sprach von einer «öffentliche Demontage» Schmids.

Nach dem Nein zum Rüstungsprogramm machten sich die vier grossen Parteien gegenseitig Vorwürfe. Unmittelbar nach der Debatte beharrten sie auf ihren Positionen. Enttäuscht zeigten sich Offiziere und Unteroffiziere. Freude herrscht hingegen bei der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA).

(tri/sda)

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Und schauen wir doch etwas über die Grenze ins idyllische Österreich: was geht denn da ab?
Guten Tag Magnus
Die Linken schiessen das Geld zum Fenster raus und schauen womöglich, dass sie selber geringe Einkünfte haben, und die Rechten (vielfach Unternehmer) müssen dann wieder bluten.
Guten Tag Sonnenschein
Der Ton ist rauher geworden. Aber es ist gut, dass Sie mal die Meinung sagen. So kann es nicht weitergehen.
Inzwischen
Arena gesehen, TB gehört.
Frau Haller hat mir am besten gefallen! Herr Bader ist wohl der grösste Gedankenakrobat des Parlaments. Die anderen Parteien hätten die SVP in die Opposition gezwungen!
In meiner Erinnerung ist so gewesen: Die SVP hatte zwei Bundesräte vorgeschlagen, einer davon wurde gewählt, der andere nicht. Das kam schon öfter vor, (Uchtenhagen, Ch. Brunner, nur um zwei Beispiele zu nennen) ist die SP deswegen in die Opposition gezwungen worden oder gegangen??
Die Leute, die wegen Schmid aufheulen und ihn der Lügen bezichtigen, können sich hier ein Beispiel nehmen, wie man Lügen auftischt!
TB hat sich in dem Interview im Radio DRS erstaunlich gut geschlagen, es war um einiges besser als sein Kolleg in der Arena, hat aber nichts Konstruktives zum Thema beigetragen. Dass er aber mit aller Macht Blocher wieder in den Bundesrat bringen möchte, konnte er kaum verhehlen. Das ist der wahre Hintergrund des ganzen Geredes gegen die Finanzierung der Armee und gegen Schmid

Wenn sich die Kinder gar zu heftig ums Spielzeug streiten, nimmt man es ihnen weg!
Werter Thomy
Sie legen den Finger auf den wunden Punkt.

Auch ich finde es sehr schade, dass es der SP offenbar ein wenig an erfahrenen Politikern mangelt, die sich in offenen Diskussionen äussern können oder dies wollen. Frau Wyss ist zwar eine gelehrte Person, ihre Voten tönen aber doch sehr nach Lehrbuch, sie spricht noch nicht aus Erfahrung, man kann das auch noch nicht von ihr verlangen.

Gerade heute habe ich wieder einmal mit etwas Wehmut zurückgedacht an die Zeiten, als Helmut Hubacher und Peter Bodenmann jeweils auftraten. Beide liessen sich nicht auf die "Kappe scheissen" von der Gegenseite und wurden deshalb auch gebührend respektiert. Ich habe dies schon einmal hier erwähnt.
Herr Levrat sollte diesen Part nun übernehmen und nicht alleine Frau Wyss überlassen. Ich hoffe, andere sind auch dieser Meinung.

In die Arena habe ich nur kurz reingeschaut und auf das Radio-Interview mit Toni Brunner konnte ich gut verzichten, das anzuhören tat ich mir nicht an.

Es ist nicht so, dass ich vernünftigen SVP-Leuten nicht zuhören würde. Kürzlich trat Toni Bortoluzzi in einem Zyschtig-Club auf und das Gespräch wurde nicht unangenehm, obwohl er seine gegenteilige Meinung kund tat. Wie er es machte, war entscheidend. Er war stets anständig, sachlich und verzichtete auf verbale Attacken und Beleidigungen. Mit Fairness geht alles besser.
Wir können nur hoffen, dass es irgendwann wieder anständiger zu und her geht in der Schweizer Politik.
Schönen Sonntag!
C.B. - Caspar Bader und Co. haben,
... meiner Ansicht nach, in der Arena vom letzten Freitag 26.9. über Internet gesehen und gehört, die Beschränktheit und das undemokratische politische Denken in der SVP vorgeführt ...

Ich habe diese ganze Aufzeichnung der Arena "durchgeblättert" .... meist empfand ich das Ganze als eher mühsam ... und dann suchte ich noch schnell SVP-Homepage auf ... Mindestens das dort gefundene Video mit den Aussagen der leitenden Köpfe der SVP, empfand ich als ebenso schauderhaft in seiner Tonart und den Aussagen !

Leider fand ich diesmal (auch) die Erklärungsversuche der SP-Frau Ursula Wyss in der Arena sehr kompliziert, gewunden und nicht so recht nachvollziehbar, was sie uns, den Bürgern, da mitteilen wollte. Diese Art zu politisieren und zu taktieren passt so gar nicht ins Bild einer fairen, handelnden Partei!

Liebe Frau Wyss, liebe SP, ich würde es als Stimmbürger begrüssen, wenn Sie und Ihre MitstreiterInnen sich wieder auf Ihre eigentlichen SP-Aufgaben konzentrieren würden - auf die Menschen, die normalen, "kleinen" Arbeitenden! UND auf ein faires, sauberes, soziales und ethisches Denken. Vor allem aber auf realisierendes Handeln durch Sie und Ihre Parteimitglieder. Vor allem müssten Sie sich dafür vehement einsetzen, meine ich - Sie wollen ja meine/unsere Stimme erhalten, bei den nächsten Abstimmungen und bei kommenden Wahlen!!

Damit könnten Sie diese anständige Art miteinander umzugehen bewusster machen. Damit könnte vielleicht auch erreicht werden, dass es 70% der stimmberechtigten Menschen in der Schweiz sind, die dem undemokratische Denken und Handeln nicht zustimmen, wie es von Herrn Bader und Co. in der Arena vom Freitag wieder einmal "vorgeführt" wurde !
Liebe Sonnenschein
Politik war noch nie eine saubere Sache, aber dass man sich derart an Personen fest beisst und das Konstruktive aus den Augen verliert, kommt äusserst selten vor. Ich kann mich nicht erinnern, dass sich Grüne oder Sozis so daneben benommen haben! Was ist das noch für eine Rumpfpartei, diese Brunner/Blocher-SVP? Da bin ich nun aber gespannt, wie sich der Bürger bei den nächsten Wahlen entscheiden wird. Ich glaube kaum, dass man in dieser Sache noch im Links-Rechts.Schema denken kann, hier geht es wirklich ans Wesentliche!
Die alte Leier
Wie mich das langweilt. Die Linken mögen die Rechten nicht, die Rechten mögen die Linken nicht. Das kenne ich bereits.

Liebe/r Sonnenschein, es braucht die ganze Palette. Für mich wäre eine einseitige Politik unvorstellbar.
Nachvollziehbar
Nachdem ich mir gestern das Mitverfolgen der TV-Sendung Arena wieder einmal angetan habe, kann ich Sie ganz gut verstehen, dass Sie sich die Sendung mit Hirn Toni Brunner nicht anhören wollen. Wenn das, was ich gestern im TV gesehen habe, nun die gegenwärtige und künftige Art der Kommunikation ist, dann gute Nacht. Es soll gemäss Politologe Ladner ja bis zehn Jahre dauern, bis eine neue Art von Zauberformel gefunden ist. So lange dürfen wir uns am jetzigen "Stil" noch erfreuen. Und Baader hat doch tatsächlich die Meinung, Blocher wäre ein möglicher Kandidat für die Bundesratswahlen, die - nachdem man Schmid dann endlich endgültig zur Strecke gebracht hätte - im Dezember zu erwarten seien.

Ich frage mich, ob die SVP-Vertreter nur Scheuklappen anhaben, oder ob sie wirklich von Grund auf so bösartig sind, wie dies immer wieder zum Vorschein kommt. Das Volk aber wird, sollten die Umfragen (auch gestern hat man einige Stimmen eingespielt) richtig sein, nicht mehr lange eine solche Politik mittragen. Sich erst ein Denkmal zu setzen, um dann mit Pauken und Trompeten unter zu gehen: das kam ja in der Geschichte schon oft vor. Wieso nicht bei der SVP?
TB .... Ja, das ist schon eine eigentliche ...
... Zumutung, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe.

Ich werde mich nicht damit strafen, diese Art der Kommunikation mir anzuhören und beschränke mich wohl diesmal auf Zusammenfassungen und Kommentare von gescheiten Leuten!

Über Internet wird dies eventuell auch abrufbar sein, wenn es denn überhaupt etwas dabei hat, was als hörens- oder sehenswert kommentiert werden wird!
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