Schneeschaufeln für Männer über 60 besonders gefährlich

Die Studie stützt sich zwar auf eine Datenbasis von nur 21 Fällen in 13 Jahren. Dennoch weisen die Forscherinnen und Forscher in ihrem Artikel, der soeben in der Schweizerischen Medizinischen Wochenschrift «Swiss Medical Weekly» (SMW) veröffentlicht wurde, auf die Risiken des Schneeschaufelns hin.

So sei es vor allem die Kombination von übertriebener körperlicher Ertüchtigung mit dem Einatmen von kalter Luft, die zu Gefässverengung und erhöhtem Blutdruck führen könne. Dies kann Herzinfarkte begünstigen.

Tatsächlich zeigte die Erhebung des Berner Forscherteams, dass die Mehrheit der Patienten (11) zwar wegen «orthopädischer Beschwerden» nach dem Schneeschaufeln den Notfall aufsuchte, also etwa wegen Verstauchungen. Immerhin 5 von 21 Patienten litten aber unter Herzinfarkten. Sie alle mussten stationär behandelt werden. Insgesamt wurden drei Patienten wegen Schneeschaufel-Unfällen operiert.

Aufwärmen und Pause machen

Männer über 60 Jahre sind besonders gefährdet, sich beim Schneeschaufeln zu verletzen. So entfielen rund 80 Prozent der Herzinfarkte auf Männer. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass Männer häufiger schippen als Frauen, oder sich dabei eher überanstrengen als Frauen. Das Inselspital empfiehlt in einer Mitteilung, sich für die Schneeräumung, wie vor dem Wintersport, aufzuwärmen und Pausen einzulegen.

Da nur Fälle im Notfallzentrum des Inselspitals ausgewertet wurden, lassen die Zahlen zwar keine Rückschlüsse auf die gesamtschweizerische Situation zu. Verglichen mit den USA, wo pro Jahr rund 4 von 100'000 Personen wegen Verletzungen beim Schneeschaufeln den Notfall aufsuchen, sind solche Vorfälle hierzulande aber eher selten.

Die Autoren gehen davon aus, dass dank der öffentlichen Schneeräumung in der Schweiz auch weniger Menschen privat zur Schneeschaufel greifen müssen als in den USA.

 

(nir/sda)