Schnyder in den Halbfinals

Die Vorentscheidung fiel nach knapp anderthalb Stunden zu Beginn des Entscheidungssatzes: Die 23-jährige Italienerin traf das Feld nicht, als Schnyder weit neben dem Platz stand und den Ballwechsel längst verloren wähnte. Pennetta «verschenkte» so die Chance auf ein Break (zum 2:1) und ihre letzte Chance im Spiel. Schnyder schaffte anschliessend Aufschlag-Durchbrüche zum 3:1 und 5:1 und lief im Finish der Gegnerin davon.

Schon im Frühling am French Open hatten konditionelle Vorteile für Schnyder und gegen Pennetta den Ausschlag gegeben: Damals gewann die junge Mailänderin nach dem 6:4 gewonnenen Startsatz lediglich noch ein Game.

Grosser Schritt Richtung Masters

Patty Schnyders Ergebnisse am Zurich Open sind erstaunlich. Bei ihren ersten sieben Turnierteilnahmen scheiterte sie spätestens in Runde 2 und meistens in Runde 1. Seit dem Turniersieg im Klotener Schluefweg vor drei Jahren erreichte Patty hingegen stets mindestens die Viertelfinals und meistens die Halbfinals.

Mit der neunten Halbfinalqualifikation 2005 (!) tat Patty Schnyder einen grossen Schritt Richtung Masters-Qualifikation. Denn von ihren Gegnerinnen um den achten Teilnehmerplatz schied nach Nadia Petrowa (im Achtelfinal) auch Jelena Dementjewa (im Viertelfinal) aus. Schnyder vergrössert dadurch den Vorsprung auf die beiden Russinnen. Nach Zürich stehen noch Turniere in Linz und Philadelphia auf dem Programm.

Verärgerte Patty

Bei Patty Schnyder hielt sich die Freude über den Sieg in engen Grenzen. Sie sorgte im Platzinterview mit Heinz Günthardt für einen kleinen Eklat und brüskierte das Publikum, das erstmals zahlreich ins Hallenstadion gekommen war. Schnyder bedankte sich bei Ehemann Rainer Hofmann für die Unterstützung («Ich liebe Dich!») und wandte sich danach an die Fans: «Bitte unterstützt mich morgen vom ersten Satz an...» Danach stapfte sie scheinbar frustriert davon...

(bert/Si)