Raumsonde hielt es bildlich fest

Schrammen auf dem Zwergplaneten Ceres

publiziert: Donnerstag, 28. Mai 2015 / 22:24 Uhr
Auf Ceres wurden kleine Kraterketten entdeckt.
Auf Ceres wurden kleine Kraterketten entdeckt.

Köln - Die NASA-Raumsonde «Dawn» hat auf dem Zwergplaneten Ceres eindrucksvolle kleine Kraterketten fotografiert. Vermutlich handelt es sich um Spuren von heftigen Einschlägen.

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Es seien gleichsam Schrammen auf seiner Oberfläche, berichtete das Marx-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt das Bild erneut Strukturen, die derzeit noch nicht erklärt werden können. «Ceres ist geologisch extrem spannend», sagte der DLR-Planetenforscher Ralf Jaumann.

Die Raumsonde «Dawn» war Anfang März nach mehr als siebeneinhalbjähriger Reise in eine Umlaufbahn um den eisigen Zwergplaneten eingeschwenkt. Derzeit nähert sie sich dessen Oberfläche weiter an - das neue Foto nahm «Dawn» am vergangenen Samstag aus nur noch 5100 Kilometern Entfernung auf.

Auch auf Mond und Mars

Kleine Kraterketten - wie nun auf Ceres fotografiert - kennen die Wissenschaftler auch vom Erdmond, dem Planeten Mars und mehreren Asteroiden. Dem MPS zufolge entstehen sie oftmals in Folge eines heftigen Einschlags, der zunächst einen grossen Krater in die Oberfläche reisst.

Aus diesem wird Material herausgeschleudert - dort wo es auf die Oberfläche trifft, entstehen kleinere Krater. Wissenschaftler sprechen von Primär- und Sekundärkratern. Anhand der Sekundärkrater können Forscher das Alter von Oberflächenstrukturen bestimmen, wie MPS-Forscher Thomas Platz erklärte, der dem «Dawn»-Kamerateam angehört.

Sie finden sich zum Teil in grosser Entfernung von ihrem Primärkrater, sind aber genauso alt wie dieser. Strukturen, welche die Sekundärkrater überdecken oder unter ihnen hervorschauen, können so im Vergleich zum Primärkrater datiert werden.

Mysteriöse helle Flecken

Weiter ungeklärt ist laut MPS die Natur von mysteriösen hellen Flecken, die «Dawn» bereits im Winter beim Anflug auf Ceres fotografiert hatte. Sie könnten aus gefrorenem Wasser oder aber aus helle Salzmineralen bestehen.

Ceres ist der grösste Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Der Zwergplanet ist bereits die zweite Station der 2007 gestarteten Mission «Dawn» (englisch «Morgendämmerung»): Im Juli 2011 hatte die NASA-Sonde den Asteroiden Vesta erreicht, den sie bis September 2012 umkreiste.

Der Besuch von «Dawn» bei Ceres ist für die Wissenschaftler besonders spannend, weil sie unter der Kruste des Zwergplaneten einen Ozean vermuten. Geleitet wird die «Dawn»-Mission vom Jet Propulsion Laboratory der US-Weltraumbehörde NASA.

(bg/sda)

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