Schüsse beim Basler Bahnhof

publiziert: Montag, 20. Nov 2006 / 19:01 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 21. Nov 2006 / 12:14 Uhr

Basel - Nach Schüssen in der Nähe des Basler Bahnhofs ist am Montagabend während des Feierabendverkehrs der Bahnhof gesperrt worden. Der Bahnverkehr wurde eingestellt.

Nach dem Ereignis sah es wohl nicht so aus: Der Verkehr lag eine Stunde lahm.
Nach dem Ereignis sah es wohl nicht so aus: Der Verkehr lag eine Stunde lahm.
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Tausende von Reisenden waren betroffen. Der Schütze wurde gefasst, verletzt wurde niemand.

Ein Verkehrsdienstangesteller der Polizei hatte kurz nach 16 Uhr beim Vorbeigehen in einem Haus an der Hochstrasse, die parallel zu den Zuggeleisen verläuft, Ladegeräusche eines Gewehrs und Schüsse gehört.

In der Folge wurde eine Sondereinheit der Polizei aufgeboten.

Weil das Haus, in dem sich der Schütze befand, direkt an den Geleisen liegt, wurde um 18 Uhr aus Sicherheitsgründen der Zugverkehr eingestellt. Die Polizei hielt es für möglich, dass der Schütze Züge im Visier hatte.

Entwarnung um 19 Uhr

Laut SBB-Sprecher Christian Kräuchi wurden zwischen 18 und 19 Uhr rund 40 Züge in den umliegenden Bahnhöfen angehalten. Für die Reisenden seien soweit möglich Ersatzbusse organisiert worden, sagte Kräuchi.

Auch in Basel, wo die Trams teilweise umgeleitet werden mussten, wurden zusätzliche Busse eingesetzt. Ausserdem richtete die SBB eine Hotline ein. Um 19 Uhr gab die Polizei Entwarnung, die Züge konnten wieder normal verkehren.

Täter überwältigt

Die Polizei hatte kurz zuvor das Haus gestürmt. Der Schütze - ein 37-jähriger Italiener - befand sich in einer Wohnung im ersten Stock. Er hatte vier bis sechs Schüsse abgegeben.

Während der Polizeiaktion warf er einen Müllsack durch das Fenster. Die Polizei brach die Wohnungstür auf und überwältigte den Mann.

Motiv unbekannt

In der Wohnung, in der sich ausser dem Schützen niemand aufhielt, habe die Polizei ein Chaos vorgefunden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Zwei Gewehre seien sichergestellt worden. Es handle sich um einen «Karabiner 11» von vor dem 1. Weltkrieg und eine «Langwaffe Einzellader» aus dem 19. Jahrhundert. Das Motiv des Schützen ist unbekannt, die Umstände werden untersucht.

(bert/sda)

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