Schüssel brandmarkt «Spirale der gegenseitigen Provokationen»

publiziert: Donnerstag, 9. Feb 2006 / 00:06 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 9. Feb 2006 / 01:06 Uhr

Wien - Der EU-Ratsvorsitzende Wolfgang Schüssel hat sich erschüttert über Holocaust-Karikaturen als Vergeltung für die umstrittenen Mohammed- Karikaturen gezeigt.

«Wir wollen keinen ´Clash of Cultures´, sondern den Frieden zwischen den unterschiedlichen Kulturen.»
«Wir wollen keinen ´Clash of Cultures´, sondern den Frieden zwischen den unterschiedlichen Kulturen.»
5 Meldungen im Zusammenhang
Er rief alle Beteiligten auf, die «Spirale der gegenseitigen Provokationen und Beleidigungen zu beenden».

Die iranische Zeitung «Hamschahri» hatte am Montag einen internationalen Wettbewerb für Karikaturen zum organisierten Massenmord an den Juden durch die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg ausgerufen.

Gegenseitiger Respekt

Weder «herabwürdigende Karikaturen über Mohammed noch das Leugnen des Holocaust oder beschämende Witze über den Holocaust» passten in eine Welt, in der das Zusammenleben der Kulturen und Religionen von gegenseitigem Respekt geprägt sein sollte, sagte Schüssel.

Der österreichische Bundeskanzler fügte hinzu: «Wir wollen keinen ´Clash of Cultures´, sondern den Frieden zwischen den unterschiedlichen Kulturen.»

AEL veröffentlicht Karikaturen

Die Moslem-Organisation Arab-European League (AEL) mit Sitz im belgischen Antwerpen veröffentlichte auf ihrer Website bereits Karikaturen im Zusammenhang mit dem Holocaust. Eine Zeichnung zeigt Adolf Hitler im Bett mit Anne Frank, eine weitere äussert Zweifel an der Zahl der in Auschwitz ermordeten Menschen.

«Nach den Lektionen, die Arabern und Moslems von den Europäern über freie Meinungsäusserung und Toleranz erteilt wurden, hat sich AEL entschlossen, in das Cartoon-Geschäft einzusteigen und unser Recht auf künstlerische Freiheit zu nutzen», hiess es auf der Website.

Antisemitisch und rassistisch

Die Westschweizer Koordinationsstelle gegen Antisemitismus und Diffamierung (CICAD) verurteilte die Karikaturen der AEL am Abend als antisemitisch und rassistisch. Die CICAD verstehe, dass viele Muslime von den Mohammed-Karikaturen verletzt seien. Aber moslemische Extremisten nutzten dies aus, um ihrerseits den Hass auf Juden zu schüren, heisst es im CICAD-Communiqué.

Die Karikaturen, die den Propheten Mohammed unter anderem mit einer Bombe als Turban zeigten, waren zuerst in der dänischen Zeitung «Jyllands-Posten» erschienen. Zeitungen in Europa, auch in der Schweiz, und in arabischen Staaten druckten sie nach.

(bert/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Kabul - Ungeachtet der Aufrufe zur ... mehr lesen
Das Oberste Gericht und der Ulema-Rat der Islamgelehrten riefen zur Ruhe auf.
Frankreichs Präsident Jacques Chirac verurteilte die Karikaturen in »Charlis Hebdo« scharf.
Paris/London - Das französische ... mehr lesen
Es brennen nun also dänische, norwegische und österreichische Botschaften in all den Ländern, in welchen Muslime, die sich in ihrer Religion verletzt ... mehr lesen 
Es kann nicht Aufgabe der Medien sein, die arabische Welt zu erzürnen. Die dänische Zeitung «Jyllands-Posten» hat mit der Veröffentlichung der Mohamm ... mehr lesen 
Etschmayer Botschaften brannten, Steine flogen und Flaggen – scheinbar war auch eine Schweizerische dabei – wurden angezündet. Und es wurden Kommenta ... mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Kloster Fischingen aus der Luft.
Das Kloster Fischingen aus der Luft.
Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Thurgaus, thront das Hotel Kloster Fischingen majestätisch auf einem Hügel. Wo einst Mönche ihre Psalmen sangen, empfängt heute ein modernes Hotel Gäste aus aller Welt. mehr lesen 
Bis zum 07.01.2024  Wie aus vielen Magiern drei Könige wurden und warum sie für die Weihnachtsgeschichte so ... mehr lesen  
Anbetung der Könige, Darstellung um 1500, als die Kolonialisierung Amerikas und Afrikas Fahrt aufnimmt. Altargemälde, Kirche St. Peter und Paul, Zug, um 1493.
Hoffnung durch Lotterie und Religion. Foto des nigerianischen Fotografen Anthony Ayodele Obayomi.
Fotografie Fotoausstellung über Lagos, Religion und Lotterie  Das Photoforum Pasquart präsentiert in Zusammenarbeit mit der Fondation Taurus und den Bieler ... mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten