Schüssels ÖVP siegt bei Wahl in Vorarlberg

Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erhielt die konservative Volkspartei (ÖVP) knapp 55 Prozent der Stimmen. Strahlender Sieger der Wahl war Landeshauptmann Herbert Sausgruber, dessen Partei mit einem Plus von 9,2 Prozentpunkten die 1999 verloren gegangene absolute Mehrheit wieder eroberte.

Die Freiheitliche Partei (FPÖ) verlor dagegen mehr als die Hälfte ihrer Stimmen und kam auf 13 Prozent. Damit fiel die FPÖ hinter die Sozialdemokraten (SPÖ) zurück, die sich auf knapp 17 Prozent und rund 4 Prozent steigerten.

Seit dem Eintritt in die Bundesregierung in Wien im Jahr 2000 musste die FPÖ bei so gut wie jeder Wahl hohe Stimmenverluste hinnehmen. Die grosse Ausnahme ist das südliche Bundesland Kärnten.

Absturz der FPÖ

Die ÖVP ist in Vorarlberg seit 1945 stimmenstärkste Partei. Die FPÖ dürfte der Absturz von mehr als 27 auf 13 Prozent besonders schmerzen, weil die Partei in Vorarlberg ihr zweitbestes Ergebnis nach Kärnten zu verteidigen hatte.

Die Entwicklung, dass die FPÖ bei Wahlen Verluste erleidet, während ihr Koalitionspartner Stimmengewinne verbucht, könnte erneut für Spannungen in der Bundesregierung von Kanzler Schüssel sorgen.

Koalition vorzeitig zerbrochen

Vor zwei Jahren war die Bundeskoalition wegen eines Führungsstreits in der FPÖ vorzeitig zerbrochen. Bei der darauf folgenden Parlamentswahl hatte die FPÖ zwei Drittel ihrer Stimmen verloren, aber mit einer gestärkten ÖVP erneut die Regierung gebildet.

In Vorarlberg, das in Österreich "Ländle" genannt wird, waren rund 243 000 Bürger wahlberechtigt. Das Bundesland grenzt an Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein und hat den Ruf "schwarz" - also katholisch-konservativ - zu sein.

(rp/sda)