Schuldenerlass für arme Länder?

publiziert: Sonntag, 6. Feb 2005 / 11:21 Uhr

London - Die sieben führenden Industriestaaten (G7) haben den ärmsten Ländern der Welt einen möglicherweise vollständigen Schuldenerlass in Aussicht gestellt.

Der Schuldenerlass könnte mit Goldreserven finanziert werden.
Der Schuldenerlass könnte mit Goldreserven finanziert werden.
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Zum ersten Mal werde die Möglichkeit eines vollständigen Schuldenerlasses in einer gemeinsamen Erklärung der Finanzminister und Notenbankchefs der G7 beschrieben, sagte der Gastgeber des Treffens, der britische Finanzminister Gordon Brown, am Samstag in London.

Die Industriestaaten seien übereingekommen, die Lage der armen und hochverschuldeten Länder von Fall zu Fall zu untersuchen, um ihnen bis zu 100 Prozent Erleichterung der multilateralen und auch bilateralen Schulden zuzugestehen, heisst es in der Erklärung.

Goldreserven

Zur Finanzierung könnten die Goldreserven des Internationalen Währungsfonds (IWF) herangezogen werden. Der IWF soll bei seiner Tagung im April in Washington dazu Vorschläge unterbreiten.

Regierungsunabhängige Organisationen (NGO) sprachen von einem ermutigenden Entscheid. Sie forderten die Industrienationen auf, es nicht bei den Ankündigungen zu belassen und schnell zu handeln.

Kein Erfolg für Marshall-Plan

Keinen Erfolg hatte Brown mit seinem Marshall-Plan für Afrika. Die USA blockierten ihn bis zuletzt. Brown hatte einen Erlass der Schulden von rund 80 Mrd. Dollar gefordert, die afrikanische Länder bei Organsisationen wie dem IWF und der Weltbank haben.

Brown regte die Schaffung einer Internationalen Finanzfazilität an: Industriestaaten sollen Garantien für die Zahlung von Entwicklungsgeldern in den kommenden Jahren abgeben. Diese würden als Anleihen am freien Kapitalmarkt verkauft, womit die zugesagten Gelder schon jetzt zur Verfügung stünden.

USA lehnen Plan ab

So könnte gemäss Brown die Entwicklungshilfe für Afrika in den nächsten Jahren auf 100 Mrd. Dollar pro Jahr verdoppelt werden. Die USA lehnen den Plan ab, weil sie rechtliche Probleme bei der Umsetzung fürchten.

Die G7-Finanzminister erklärten schliesslich, dass sie in diesem Jahr weltweit mit einem robusten Wirtschaftswachstum rechneten. Die Inflation sei unter Kontrolle, und die Risiken für das Wachstum seien ausgeglichen.

(bsk/sda)

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