Grosses Favoriten-Sterben in Hockenheim
Schumi II siegte vor Barrichello und Aussenseitern
publiziert: Sonntag, 29. Jul 2001 / 18:07 Uhr
Hockenheim - Wie schon oft in früheren Jahren ist es im Grossen Preis von Deutschland zu einer Häufung von Unfällen und Materialschäden gekommen. Von 22 in Hockenheim gestarteten Fahrern erreichten zwölf das Ziel nicht. Von den Favoriten kamen nur Ralf Schumacher, der im Williams-BMW seinen dritten GP-Sieg feierte, und Rubens Barrichello ungeschoren davon. Dritter auf dem Podest war Jacques Villeneuve.
Unter den Ausgeschiedenen befinden sich neben Michael
Schumacher, David Coulthard, Mika Häkkinen und dem Pole-Position-
Inhaber Juan Montoya auch die beiden Sauber-Fahrer, die am Samstag
sehr gute Startplätze herausgefahren hatten. Nick Heidfeld (7. im
Training) und Kimi Räikkönen (8.) verpassten eine grosse Chance,
ihr Punktekonto weiter zu äufnen. Angesichts der vielen Ausfälle
und eines total verpatzten Tankstopps von Barrichello wäre sogar
der 2. Rang möglich gewesen. Für den Deutschen war jedoch das
Rennen schon in der ersten von 45 Runden zu Ende, als er von Pedro
de la Rosa in der ersten Schikane brutal gerammt wurde. Der Finne
lag in der 16. Runde auf Platz 6 hinter Montoya, Ralf Schumacher,
Barrichello, Michael Schumacher und Coulthard. Dann brach eine
Antriebswelle am Sauber-Petronas.
Abbruch nach Startcrash mit Schumacher
Michael Schumacher erlebte einen turbulenten Nachmittag. Am Start blieb der Ferrari wegen eines Getriebedefekts nach wenigen Metern mitten auf der Strasse stehen. Mit Ausnahme von Luciano Burti vermochten sich alle hinter Schumacher platzierten Fahrer am Hindernis vorbeizuschlängeln. Der Brasilianer aber prallte mit voller Wucht ins Heck des Ferrari, überschlug sich und entstieg dem demolierten Prost völlig unverletzt. Das Rennen wurde zur Räumung der mit Trümmern übersäten Startgeraden abgebrochen und 20 Minuten später neu gestartet -- mit Schumacher und Burti in den Ersatzwagen.
Mit dem T-Car bekundete Schumacher bald Mühe, den aufrückenden Barrichello in Schach zu halten, weil dieser im Gegensatz zu ihm eine Zwei-Stopp-Strategie gewählt hatte und daher mit einem leichteren Auto gestartet war. In der 6. Runde zog denn auch der Brasilianer am Teamkollegen vorbei auf Platz 3, den er im Zuge des ersten Zwischenhalts wieder einbüsste. Schumacher kam in der 23. Runde zum Nachtanken, danach aber nur noch einige Kilometer weit. Weil auch Coulthard leer ausging, kann Schumacher in drei Wochen in Ungarn gleichwohl Weltmeister werden. Wenn er dort drei Punkte mehr gewinnt als der Schotte, ist er seines vierten Titels sicher.
Beide McLaren-Mercedes-Fahrer schieden mit Motorschäden aus, Mika Häkkinen in der 14. Runde, Coulthard in der 27. Kurz vorher hatte Montoya, der bis zum Boxenstopp (22.) souverän geführt hatte, den Williams-BMW aus dem selben Grund ausrollen lassen müssen. Ralf Schumacher brauchte jetzt bloss durchzukommen. Denn Vorjahrssieger Barrichello stand noch ein zweiter Zwischenhalt bevor, und der mittlerweile auf Platz 3 aufgerückte Villeneuve lag schon fast eine Minute im Hintertreffen. Dieser zweite Stopp des Brasilianers missriet schwer; 19,5 Sekunden stand der Ferrari still, rund doppelt so lange wie im Normalfall. Der zunächst verwendete Benzinschlauch war defekt und musste gegen einen andern ausgetauscht werden, bevor der Treibstoff zu fliessen begann. So schaute für Ralf Schumacher, der in diesem Jahr schon in Imola und in Montreal gewonnen hatte, ein komfortabler Sieg mit 46 Sekunden Vorsprung vor Barrichello heraus, obschon der Deutsche in der Schlussphase bewusst materialschonend fuhr.
Nick Heidfeld ärgerte sich zu Recht über de la Rosa: «Ich bremste in der Clark-Schikane sehr spät und befand mich unmittelbar hinter Coulthard auf Platz 7, als mich Pedro mit dem Jaguar abschoss. Ich weiss wirklich nicht, wohin der eigentlich wollte. Schade. Heute wäre ein Platz unter den ersten Drei möglich gewesen.» Kimi Räikkönen, der gleich hinter seinem Teamkollegen fuhr, wurde nur dank einigem Glück nicht in Mitleidenschaft gezogen. «Das Auto lief perfekt. Ich war Sechster und hatte wenig Mühe, den knapp hinter mir fahrenden Irvine zu kontrollieren. Die Antriebswelle brach plötzlich, ohne Vorwarnung. Von den zu jenem Zeitpunkt vor mir befindlichen Fahrern kamen nur Ralf und Rubens ins Ziel. Da kann sich jeder selber ausrechnen, was uns heute verloren ging.»
Abbruch nach Startcrash mit Schumacher
Michael Schumacher erlebte einen turbulenten Nachmittag. Am Start blieb der Ferrari wegen eines Getriebedefekts nach wenigen Metern mitten auf der Strasse stehen. Mit Ausnahme von Luciano Burti vermochten sich alle hinter Schumacher platzierten Fahrer am Hindernis vorbeizuschlängeln. Der Brasilianer aber prallte mit voller Wucht ins Heck des Ferrari, überschlug sich und entstieg dem demolierten Prost völlig unverletzt. Das Rennen wurde zur Räumung der mit Trümmern übersäten Startgeraden abgebrochen und 20 Minuten später neu gestartet -- mit Schumacher und Burti in den Ersatzwagen.
Mit dem T-Car bekundete Schumacher bald Mühe, den aufrückenden Barrichello in Schach zu halten, weil dieser im Gegensatz zu ihm eine Zwei-Stopp-Strategie gewählt hatte und daher mit einem leichteren Auto gestartet war. In der 6. Runde zog denn auch der Brasilianer am Teamkollegen vorbei auf Platz 3, den er im Zuge des ersten Zwischenhalts wieder einbüsste. Schumacher kam in der 23. Runde zum Nachtanken, danach aber nur noch einige Kilometer weit. Weil auch Coulthard leer ausging, kann Schumacher in drei Wochen in Ungarn gleichwohl Weltmeister werden. Wenn er dort drei Punkte mehr gewinnt als der Schotte, ist er seines vierten Titels sicher.
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Nick Heidfeld ärgerte sich zu Recht über de la Rosa: «Ich bremste in der Clark-Schikane sehr spät und befand mich unmittelbar hinter Coulthard auf Platz 7, als mich Pedro mit dem Jaguar abschoss. Ich weiss wirklich nicht, wohin der eigentlich wollte. Schade. Heute wäre ein Platz unter den ersten Drei möglich gewesen.» Kimi Räikkönen, der gleich hinter seinem Teamkollegen fuhr, wurde nur dank einigem Glück nicht in Mitleidenschaft gezogen. «Das Auto lief perfekt. Ich war Sechster und hatte wenig Mühe, den knapp hinter mir fahrenden Irvine zu kontrollieren. Die Antriebswelle brach plötzlich, ohne Vorwarnung. Von den zu jenem Zeitpunkt vor mir befindlichen Fahrern kamen nur Ralf und Rubens ins Ziel. Da kann sich jeder selber ausrechnen, was uns heute verloren ging.»
(kil/sda)
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