Formel 1 in Magny Cours (Fr)

Schumi gewann das Bruderduell - ein Punkt für Sauber

publiziert: Sonntag, 1. Jul 2001 / 15:52 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 1. Jul 2001 / 18:25 Uhr

Magny-Cours - Michael Schumacher im Ferrari zeigte seinem Bruder Ralf (BMW-Williams) in Magny-Cours, wer in der Familienhirarchie die Nummer 1 ist. Schumi I. gewann souverän vor Schumi II. Ein überzeugendes Comeback, nach drei Ausfällen in Serie, lieferte Sauber-Pilot Nick Heidfeld, der mit dem sechsten Rang auf den 6. Platz in der Gesamtwertung vorrückte. Kimi Raikkönen wurde 7.

Der ältere Schumacher hat nun 50 GP-Siege auf seinem Konto, nur noch einen weniger als der Rekordhalter Alain Prost. Das schien selbst den auf Statistiken wenig Wert legenden Weltmeister zu freuen. Handkehrum wehrte er sich trotz des sehr komfortabel gewordenen Punktepolsters erneut gegen die weit verbreitete Meinung, dass ihm der Titel nun kaum mehr zu nehmen sei. "Darüber rede ich nicht", sagte der Ferrari-Fahrer. "Ich bleibe Realist und rufe in Erinnerung, dass es noch sieben Rennen gibt, in denen David theoretisch 70 Punkte gewinnen kann." Doch dieses Szenario kommt dem Deutschen wohl selbst im ärgsten Albtraum nicht vor.

Sauber erstmals seit 1994 wieder Punkte in Magny-Cours

Das Sauber-Team, das aus Frankreich erst ein Mal mit Punkten zurückgekehrt war (1994 dank dem 4. und dem 6. Platz durch Frentzen bzw. De Cesaris), bot eine gute Vorstellung, obschon Heidfeld und Räikkönen überrundet wurden. Beide lobten das Fahrverhalten der Autos, der Deutsche etwas mehr als der Finne, der mit dem dritten Reifensatz nicht ganz glücklich war. "Der Gummi rieb sich stärker ab als zuvor. Jedenfalls bekam ich Probleme mit der Traktion und Übersteuern in schnellen Kurven", erklärte Räikkönen.

Heidfeld stand die Erleichterung nach dem 6. Platz ins Gesicht geschrieben, als er sagte: "Ich geniesse das Gefühl, nach drei Ausfällen wieder bis zum Schluss gefahren zu sein und dabei gleich noch einen Punkt gewonnen zu haben."

Schumiduell an den Boxen entschieden

Ralf Schumacher, der am Samstag just an seinem 26. Geburtstag zum ersten Mal die Pole-Position herausgefahren hatte, hatte das Rennen bis zur 24. Runde mit zweieinhalb Sekunden Vorsprung vor seinem Bruder angeführt. Dann ging der erste Halt zum Nachtanken und Reifenwechsel nicht wunschgemäss von Statten. "Eines der Hinterräder liess sich nur mit Mühe abnehmen", ärgerte sich der Williams-BMW-Fahrer. "Zudem war der zweite Reifensatz miserabel. Das darf ich schon mal so hart ausdrücken."
Schumi II fiel zunächst auf Platz 4 zurück, installierte sich aber im Zuge der Zwischenhalte anderer Spitzenleute bald wieder hinter Michael auf Platz 2, den er auch nach der zweiten Serie der Boxenstopps wieder einnahm und bis zuletzt ohne Mühe erfolgreich verteidigte.

Coulthard gebremst

Coulthard versuchte im McLaren-Mercedes während der letzten 17 Runden vergeblich am drittplatzierten Barrichello vorbei zu kommen. Der Schotte befand sich ständig im Windschatten des Ferrari und überquerte die Ziellinie nur sieben Zehntel nach dem Brasilianer. Coulthards Bemühungen waren allerdings schon vor Halbzeit des 72-Runden-Rennens durch einen Strafstopp kompromittiert worden. Weil er nach dem ersten Boxenbesuch den Weg zurück auf die Piste schneller als mit den erlaubten 80 km/h gesucht hatte, wurde er von den Kommissären zu einem zusätzlichen Halt herein gerufen. Zu den Pechvögeln gehörte auch Juan Montoya. Der Kolumbianer hätte Zweiter (vor Ralf Schumacher) werden können, wenn der BMW-Motor nicht plötzlich Leistung verloren und in der 53. Runde abgestorben wäre.

Häkkinens Pech

McLaren nahm mit nur einem Fahrer am Rennen teil; Mika Häkkinen war am Start zur Formationsrunde wegen eines technischen Defekts (Motor? Getriebe?) nicht von der Stelle gekommen. Da hatte Pedro de la Rosa im Jaguar etwas mehr Glück: Der Spanier beendete die Formationsrunde wegen eines Fehlers der Elektronik nur mit Mühe, konnte aber den Grand Prix mit einer Runde Rückstand aus der Box aufnehmen. Sein Teamkollege Eddie Irvine schied auf Platz 6 aus. Von den BAR-Fahrern musste Jacques Villeneuve früh aufgeben und kam Olivier Panis nicht über den 9. Rang hinter Heinz-Harald Frentzen (Jordan-Honda) hinaus. Damit gelangte von den direkten Gegnern des Sauber-Teams nur gerade Jarno Trulli (Jordan-Honda) zu Punkten und blieb Sauber auf Platz 4 der Wertung für Konstrukteure.

Resultat

Grand Prix von Frankreich (72 Runden à 4,251 km = 305,886 km):

1. Michael Schumacher (De), Ferrari, 1:33:35,636 (196,093 km/h)
2. Ralf Schumacher (De), Williams-BWM, 10,399 Sekunden zurück
3. Rubens Barrichello (Br), Ferrari, 16,381
4. David Coulthard (Gb), McLaren-Mercedes, 17,106
5. Jarno Trulli (It), Jordan-Honda, 68,285
6. eine Runde zurück: Nick Heidfeld (De), Sauber-Petronas

7. Kimi Räikkönen (Fi), Sauber-Petronas. 8. Heinz-Harald Frentzen (De), Jordan-Honda. 9. Olivier Panis (Fr), BAR-Honda. 10. Luciano Burti (Br), Prost-Acer. 11. Giancarlo Fisichella (It), Benetton-Renault. 12. zwei Runden zurück: Jean Alesi (Fr), Prost-Acer. 13. Jos Verstappen (Ho), Arrows-Asiatech. 14. Pedro de la Rosa (Sp), Jaguar. 15. drei Runden zurück: Tarso Marques (Br), Minardi-European. 16. vier Runden zurück: Jenson Button (Gb), Benetton-Renault (nicht am Ziel). 17. sieben Runden zurück: Fernando Alsono (Sp), Minardi-European (nicht am Ziel). -- 21 Fahrer gestartet, 15 am Ziel, 17 klassiert

Nicht gestartet:

Mika Häkkinen (Fi), McLaren-Mercedes (Defekt vor Formationsrunde)

Schnellste Runde:

Coulthard (53.) in 1:16,088 (201,130 km/h).

Ausfälle

Villeneuve (6. Runde/8. Platz): Elektrik. Bernoldi (18./13.): Motor. Montoya (53./4.): Motor. Irvine (55./7.): Motor. Alonso (65./16): Motor. Button (69./12.): Dreher.

Startaufstellung:

1 Ralf Schumacher 1:12,989 (209,669 km/h. 2 Michael Schumacher 0,010 zurück. 3 Coulthard 0,197 4 Häkkinen 0,279. 5 Trulli 0,321. 6 Montoya 0,636. 7 Frentzen 0,826. 8 Barrichello 0,878. 9 Heidfeld 1,106. 10 Villeneuve 1,107. 11 Panis 1,192. 12 Irvine 1,452. 13 Räikkönen 1,547. 14 De la Rosa 2,031. 15 Burti 2,083. 16 Fisichella 2,231. 17 Button 2,431. 18 Verstappen 2,718. 19 Alesi 2,785. 20 Bernoldi 2,839. 21 Alonso 3,050. 22 Marques 3,511. -- Qualifikationszeit 1:18,098 (+5,109).

WM-Stand (10/17) Fahrer

1. Michael Schumacher 78. 2. Coulthard 47. 3. Ralf Schumacher 31. 4. Barrichello 30. 5. Montoya 12. 6. Heidfeld 9. 7. Häkkinen 9. 8. Trulli 9. Villeneuve 7. 10. Räikkönen 7. 11. Frentzen 6. 12. Panis 5. 13. Irvine 4. 14. Alesi 3. 15. Verstappen 1. 16. De la Rosa 1. 17. Fisichella 1. -- Teams: 1. Ferrari 108. 2. McLaren-Mercedes 56. 3. BMW-Williams 43. 4. Sauber-Petronas 16. 5. Jordan-Honda 15. 6. BAR-Honda 12. 7. Jaguar 5. 8. Prost-Acer 3. 9. Arrows-Asiatech 1. 10. Benetton-Renault 1. 11. Minardi-European 0.

Nächstes Rennen: Grand Prix von Grossbritannien in Silverstone (Eng) am 15. Juli.

(sda)

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