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Schweden einen Punkt abgetrotzt

publiziert: Donnerstag, 11. Mai 2006 / 00:00 Uhr

Das Schweizer Eishockey-Nationalteam bewies an der WM in Riga grossen Charakter und enorm viel Moral.

Raffaele Sannitz nach dem 4:4.
Raffaele Sannitz nach dem 4:4.
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Obwohl es innerhalb von 26 Sekunden zwei Gegentore zum 1:3 kassierte und danach auch noch 2:4 zurücklag, trotzte es Olympiasieger Schweden ein 4:4 ab. Die Schweizer überstanden dank der begeisternden Aufholjagd auch das dritte WM-Spiel in Lettland ungeschlagen und ziehen mit drei von vier möglichen Punkten in die Zwischenrunde ein. Eine weitere Viertelfinal-Qualifikation erscheint in Griffnähe.

Die Aufholjagd wurde möglich, weil den Schweizern sofort nach dem 1:3, und später auch nach dem 2:4, der Anschlusstreffer gelang. Nach der Tordoublette von Henrik Zetterberg und Jesper Mattsson in 26 Sekunden vom 1:1 zum 1:3 gelang Raffaele Sannitz nur 25 Sekunden später zum 2:3 sein erstes Länderspieltor. Und nach Andreas Karlssons 2:4 dauerte es sogar nur 19 Sekunden, ehe der Schweizer Nationalmannschafts-Topskorer Ivo Rüthemann auf 3:4 verkürzte. Der vielumjubelte Ausgleichstreffer gelang in der 57. Minute wiederum dem Nationalteam-«Rookie» Raffaele Sannitz von Meister HC Lugano.

Der Schweizer Punktgewinn, der erste gegen Schweden an einer WM seit St. Petersburg 2000 (damals 1:1), kam glückhaft zu Stande. Schweden dominierte die Partie während 45 Minuten, verpasste es jedoch, aus dieser Überlegenheit mehr Kapital zu schlagen. David Aebischer im Schweizer Tor erwies sich wiederum als sicherer Rückhalt; zudem trafen die Schweden zweimal den Innenpfosten. Und die Schweizer legten eine ungewohnte Effizienz auf das Eis: aus bloss 17 Torschüssen realisierten sie vier Treffer.

Zum Vorteil gereichte den Schweizern ein 70-minütiger Spielunterbruch nach 26:11 Minuten, während der die Schlüsselspieler wieder Kraft tanken konnten. Denn Coach Ralph Krueger forcierte seine wichtigsten Spieler bis zum «geht nicht mehr». Zum über einstündigen Unterbruch kam es, weil unmittelbar vor der schwedischen Spielerbank eine recht grosse Fläche komplett aus dem Eis herausgebrochen war. Nur mit grösster Mühe konnte das Eis einigermassen geflickt werden. Danach ging es nach einem kurzen Warm-up weiter; das Eis hielt während der nächsten 33:49 Minuten der Belastung stand.

Hätte der russische Schiedsrichter Alexander Poljakow die Partie abbrechen müssen (wie Österreich - Schweiz vor einem Jahr in Wien, oder wie die Partie Schweiz - Schweden vor zwei Jahren in Siders, die gar nicht angepfiffen wurde), wäre es wohl zu einer Spielwiederholung am Donnerstag gekommen. Die Reglemente sehen jedoch keine Lösung für ein derartiges Szenario vor; ein Spielabbruch wegen schlechtem Eis gab es an Weltmeisterschaften nie mehr, seit auf Kunsteis gespielt wird.

Die Schuld an der über 70-minütigen Unterbrechung liegt nicht nur bei den lettischen WM-Organisatoren; in schiefes Licht geraten auch Schweizer. Eine Zürcher Firma (Maple Leaf) installierte die temporäre Eisanlage; Eismeister aus Wetzikon und Sursee bedienen die beiden Zambonis (Eismaschinen).

Die drei Punkte, die die Schweizer in die Zwischenrunde mitnehmen, garantieren noch keinen Viertelfinalplatz. Kompliziert präsentiert sich die Ausgangslage, weil die Slowakei beispielsweise noch ohne Punkte in die zweite Turnierphase startet, Aussenseiter Weissrussland aber auch schon zwei Zähler auf dem Konto hat. Die Schweizer treffen in ihrem nächsten Spiel am Freitagnachmittag auf die Slowakei, die während der WM-Vorbereitung in der Schweiz in Basel klar besiegt wurde. Mit einem weiteren Sieg in Riga könnten die Schweizer ihr Viertelfinalticket lösen.

Die Slowaken zeigten am Mittwoch eine ansprechende Leistung, die beim 3:4 gegen Russland jedoch nicht honoriert wurde. Die Russen führen mit dem Maximum von vier Punkten die erste Tabelle in der Schweizer Zwischenrundengruppe an. Flügel Alexej Michnow erzielte in Überzahl das Siegtor für die Russen nach 46 Minuten.

Aus der «Schweizer Gruppe» verschlug es Italien in die Abstiegsrunde. Die Italiener verloren die entscheidende Partie gegen die Ukraine 2:4. Juri Djatschenko sicherte den Ukrainern mit einem Schuss ins leere Tor 124 Sekunden vor Schluss die Qualifikation für die Zwischenrunde. Italien trifft in der Abstiegsrunde auf Slowenien (aus der Gruppe A), Kasachstan (C) und Dänemark (D). Zwei Teams müssen nächste Saison in der B-Pool gegen Gegner wie die Türkei und Island spielen.

Schweden - Schweiz 4:4 (1:0, 0:1, 3:3)
Skonto, Riga. -- 5031 Zuschauer. -- SR Poljakow (Russ), Eglitis/Garsjö (Lett/No). -- Tore: 14. Zetterberg (Magnus Johansson, Kronwall) 1:0. 24. Wirz (Romano Lemm, Mark Streit/Ausschlüsse Kenny Jönsson, Magnus Johansson) 1:1. 45. (44:11) Zetterberg 2:1. 45. (44:37) Mattsson (Karlsson, Kronwall) 3:1. 46. (45:02) Sannitz (Jeannin) 3:2. 52. (51:16) Karlsson (Emvall, Kronwall) 4:2. 52. (51:35) Rüthemann (Martin Plüss, Della Rossa) 4:3. 57. Sannitz (Jeannin, Romano Lemm) 4:4. -- Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Schweden, 7mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Schweden: Johan Holmqvist; Magnus Johansson, Ronnie Sundin; Kronwall, Timander; Kenny Jönsson, Andreas Holmqvist; Hallberg; Mikael Samuelsson, Zetterberg, Lundqvist; Melin, Mathias Johansson, Emvall; Mattsson, Karlsson, Johan Franzen; Nordquist, Hannula, Martensson.

Schweiz: Aebischer; Mark Streit, Helbling; Bezina, Blindenbacher; Julien Vauclair, Steinegger; Seger, Beat Forster; Della Rossa, Martin Plüss, Rüthemann; Sannitz, Jeannin, Romano Lemm; Déruns, Romy, Wirz; Paterlini, Ambühl, Reichert.

Bemerkungen: Schweiz ohne Hiller (Ersatztorhüter), Bührer, Beat Gerber und Demuth (alle überzählig). -- Pfostenschüsse: Mattsson (16.), Hannula (38.). -- Schüsse: Schweden 29 (11-8-10); Schweiz 17 (5-6-6). -- Powerplay-Ausbeute: Schweden 0/6; Schweiz 1/4.

Italien - Ukraine 2:4 (0:1, 1:1, 1:2).
Schweiz - Schweden 4:4 (0:1, 1:0, 3:3).

Rangliste:
1. Schweden 3 2 1 0 12:6 5 * 2. Schweiz 3 2 1 0 9:6 5 * 3. Ukraine 3 1 0 2 7:8 2 * 4. Italien 3 0 0 3 3:11 0 +

* = für die Zwischenrunde qualifiziert + = in der Abstiegsrunde

Spielplan der Zwischenrunde/Absiegsrunde

Zwischenrunde. Spielplan. Donnerstag, 11. Mai: Russland - Ukraine (15.15 Uhr), Kanada - Lettland (19.15). -- Freitag, 12. Mai: Tschechien - Norwegen (15.15), Schweiz - Slowakei (15.15), Finnland - USA (19.15), Schweden - Weissrussland (19.15). -- Samstag, 13. Mai: USA - Lettland (19.15), Weissrussland - Ukraine (19.15). -- Sonntag, 14. Mai: Norwegen - Finnland (15.15), Russland - Schweiz (15.15), Kanada - Tschechien (19.15), Slowakei - Schweden (19.15). -- Montag, 15. Mai: Finnland - Kanada (19.15), Schweden - Russland (19.15). -- Dienstag, 16. Mai: Tschechien - USA (14.15), Schweiz - Weissrussland (14.15), Lettland - Norwegen (18.15), Ukraine - Slowakei (18.15).

Abstiegsrunde. Freitag, 12. Mai: Slowenien - Dänemark (11.15), Italien - Kasachstan (11.15). -- Samstag, 13. Mai: Kasachstan - Slowenien (15.15), Italien - Dänemark (15.15). -- Montag, 15. Mai: Slowenien - Italien (15.15), Dänemark - Kasachstan (15.15).

(von Rolf Bichsel, Riga/Si)

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