1500 Bauern in Österreich und Deutschland angezeigt

Schweinefleisch-Affäre: Migros stoppt Importe aus Österreich

publiziert: Montag, 22. Jan 2001 / 19:08 Uhr

Bern/Wien - Die Migros reagiert auf die Affäre um verseuchtes Schweinefleisch aus Österreich. Der Schweizer Grossverteiler hat per sofort den Import aus dem östlichen Nachbarland gestoppt. Die zur Coop-Gruppe gehörende Bell sieht vorerst von ähnlichen Schritten ab.

Das Fleischverarbeitungsunternehmen der Migros, die Micarna SA, habe mit dem Importstopp auf die Verwendung illegaler Medikamente in österreichischen Mastbetrieben reagiert, sagte Migros-Sprecherin Maja Amrein am Montag auf Anfrage.

Die Affäre um verseuchtes Schweinefleisch in Österreich war am Wochenende aufgeflogen: Mäster sollen Antibiotika, Hormone und andere illegale Substanzen eingesetzt haben. Laut der Zeitung «Blick» werden jährlich über 10 000 Tonnen Schweinefleisch aus Österreich eingeführt.

Nicht direkt betroffen von der Affäre ist Coop Schweiz: «Wir haben kein österreichisches Fleisch in unseren Verkaufsstellen und Restaurants», sagte Coop-Sprecher Karl Weisskopf auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Der zur Coop-Gruppe gehörende Basler Fleisch- und Wursthersteller Bell importiert dagegen rund 1000 Tonnen Schweinefleisch pro Jahr aus Österreich. «Wir haben unsere Partner umgehend kontaktiert. Bis heute ist keiner der Betriebe involviert», sagte Sprecher Davide Elia auf Anfrage.

Deshalb sähe man vorderhand von ähnlichen Massnahmen wie bei Migros ab. Das importierte Fleisch stamme ausschliesslich aus dem österreichischen Qualitäts-Label «Gustino». Das bedeute strenge Haltungs- und Fütterungsvorschriften, die vom Verband landwirtschaftlicher Veredelungsprodukte Oberösterreichs (VLV) überprüft würden.

Die österreichische Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» erstattete derweil wegen des Missbrauchs von Medikamenten bei der Schweinemast gegen rund 1500 Bauern in Österreich und Deutschland Strafanzeige.

Die mutmasslichen Drahtzieher dieses gross angelegten Arzneimittelmissbrauchs sollen vier deutsche Tierärzte und zwei österreichische Landwirte sein, teilte die Organisation in Wien mit.

Es handle sich bei dem Skandal um «organisierte Kriminalität», erläuterte «Vier Pfoten»-Mitarbeiter Michael Buchner die Ergebnisse seiner eineinhalbjährigen Recherchen.

Die kriminellen Machenschaften seien zwischen deutschen Tierärzten und österreichischen Bauern an Autobahntankstellen angebahnt worden. Später hätten die Landwirte für sie «massgeschneiderte» Pakete bestellt, die von Kurieren überbracht worden seien. Schliesslich hätten die Ärzte die Arzneien sogar per Post versandt.

Zwischen 30 und 40 Prozent aller 82 000 Schweinemast- und Schweinezuchtbetriebe Österreichs sind nach Darstellung von «Vier Pfoten» in die kriminellen Praktiken verwickelt. Auf Grund der Abnehmerlisten sei mit weiteren Hunderten von Fällen zu rechnen.

(sda)

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