Qualität vor Quantität

Schweiz in Barcelona nur mit Trio vertreten

publiziert: Freitag, 26. Jul 2013 / 09:45 Uhr
Der Routinier im Schweizer Team: Dominik Meichtry.
Der Routinier im Schweizer Team: Dominik Meichtry.

Die Schweiz ist an den am Sonntag beginnenden Schwimm-Weltmeisterschaften in Barcelona nur mit einem Mini-Team vertreten. Neben Routinier Dominik Meichtry vermochten einzig noch Lukas Räuftlin und Martin Schweizer die strengen Qualifikationshürden zu meistern.

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Bereits vor zwei Jahren in Schanghai fiel die Schweizer Delegation mit fünf Schwimmern quantitativ gering aus. Doch dank den Finalteilnahmen von Meichtry (Siebter über 200 m Crawl) und Lang (Achter über 50 m Rücken) sowie zwei Landesrekorden stimmte die Qualität auf hohem Niveau. Auch für Barcelona habe man nur ein kleines, dafür feines Team gewollt, so Steffen Liess, der Chef Leistungssport von Swiss Swimming.

Die unmittelbare Vorbereitung auf die WM fand in Tenero statt. Die Anreise nach Barcelona erfolgt heute Freitag. Der ehemalige DDR-Spitzenschwimmer spricht von einem wettkampfstarken Trio, in welchem alle in der Lage seien, sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Während das Erreichen der Top 16 für Meichtry das Minimalziel darstellt, sind von den WM-Neulingen Räuftlin und Schweizer für die Halbfinal-Teilnahme Schweizer Rekorde gefordert.

Meichtry auf Steigerung angewiesen

Meichtry selber war vor zehn Jahren - als die Welt-Elite ebenfalls in der katalanischen Hauptstadt gastierte - erstmals an Weltmeisterschaften dabei. Als 14. über 200 m Crawl gelang ihm ein überzeugender Einstand auf der internationalen Bühne. Dem mittlerweile 28-jährigen St. Galler Crawlspezialisten, der heuer auch über 400 m Crawl und 100 m Delfin startet, ist über die vier Bahnlängen am meisten zuzutrauen - obwohl es ihm im letzten Jahr an den Olympischen Spielen auf seiner Paradestrecke nicht nach Wunsch lief. Im Gegensatz zu Peking, wo er Sechster geworden war, verpasste Meichtry in London die Finalteilnahme deutlich. Als Halbfinal-15. fehlten ihm dazu fast 1,5 Sekunden.

In Barcelona fehlen zwar einige der Protagonisten von London, was die Chancen von Meichtry erhöht, wie in Schanghai in den 200-m-Final vorzustossen. Doch der St. Galler, der seit vielen Jahren in Los Angeles in der prominent besetzten Gruppe von Headcoach Dave Salo trainiert, vermochte bisher keineswegs zu überzeugen. Mit der persönlichen Saisonbestzeit von 1:49,65 käme Meichtry im temporären 50-m-Becken in der Multifunktionshalle «Palau Sant Jordi» auf dem Montjuic kaum sehr weit. In diesem Jahr schafften schon zehn verschiedene Schwimmer eine Zeit von 1:46,30 oder besser. Zum Vergleich: Meichtrys vor fünf Jahren in Peking aufgestellter Schweizer Rekord, den er seit 2009 niemals mehr annähernd erreicht hat, liegt bei 1:45,80.

Wenig internationale Erfahrung

Über viel weniger Erfahrung verfügt der Rückenspezialist Lukas Räuftlin. Der 2 m grosse Luzerner schwimmt seit September 2012 unter Trainer Dirk Reinicke bei den Limmat Sharks Zürich. Seither gelang Räuftlin ein Leistungssprung, seit den Schweizer Meisterschaften im März in Genf hält er den Landesrekord über 200 m Rücken. Ebenfalls in Genf qualifizierte er sich auch auf der halben Distanz für Barcelona. Martin Schweizer sicherte sich sein WM-Ticket im Gegensatz zu Meichtry und Räuftlin erst in der zweiten Qualifikationsphase. Der 25-Jährige vom SC Uster-Wallisellen unterbot die Limite Anfang April an einem internationalen Meeting in Eindhoven (über 50 m Brust). Zuletzt an der Universiade in Kasan (Russ) überzeugte Schweizer mit persönlichen Bestleistungen über 50 wie 100 m Brust. Auf diesen beiden Distanzen schwimmt er auch in Barcelona. Es wird sich zeigen, wie gut Schweizer seit der Universiade seine Topform bewahren konnte.

Dass die Schweizer WM-Delegation für die Wettkämpfe nur gerade ein Trio umfasst, hat diverse Gründe. Mit dem Sprint- und Rücken-Spezialisten Flori Lang trat ein langjähriger «Stamm-Gast» an internationalen Grossanlässen Ende letztes Jahr zurück. Die Olympia-Teilnehmer David Karasek, Yannick Käser, Alexandre Liess, Martina van Berkel und Danielle Villars investierten ihre Kräfte im nacholympischen Jahr vorwiegend in die Aus- und Weiterbildung, ehe der Fokus schon bald auf Olympia 2016 in Rio gelegt wird. Trotzdem verpassten einige dieser Schwimmer die streng formulierten WM-Limiten für Barcelona auf ihren Spezialdistanzen nur ganz knapp.

(pad/Si)

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