Schweiz soll mehr gegen Aids tun

publiziert: Dienstag, 25. Jun 2002 / 15:17 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 25. Jun 2002 / 16:34 Uhr

Bern - Die Schweiz unterstütze den internationalen Fonds zur Bekämpfung von Epidemien in Genf bloss spärlich. Dies betonten Vertreter der Aids-Hilfe Schweiz und von Médecins sans Frontières Schweiz an einer Medienkonferenz in Bern.

Der Beitrag, den die Schweiz bisher an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria entrichtete, sei zwar ein Anfang. Für ein reiches Land sei er aber viel zu bescheiden, sagte Jan Suter, Leiter der Fachstelle Internationales bei der Aids-Hilfe Schweiz.

Im Vorfeld der Welt-Aids Konferenz von Barcelona fordern die Aids-Hilfe Schweiz (AHS) und die Médecins sans Frontières Schweiz (MSF) gemeinsam mehr finanzielle Unterstützung der Schweiz im Kampf gegen die Epidemien. Als UNO-Mitglied könne es sich die Schweiz nicht leisten, gleich viel finanzielle Unterstützung beizusteuern wie beispielsweise Nigeria - nämlich nur gerade 10 Millionen Dollar. Im Vergleich dazu: Die Niederlande, etwa doppelt so gross wie die Schweiz, unterstützen den Fonds mit 200 Millionen Dollar.

Die meisten internationalen Aids-Projekte zielten auf Prävention. Gemäss Aids-Hilfe haben auch die Erfahrungen in der Schweiz gezeigt, dass dies der billigste und effizienteste Weg sei, die Ausbreitung von HIV und Aids zu verhindern. Dies gelte auch für die ressourcenschwachen Länder, wo 95 Prozent der von HIV und Aids betroffenen 40 Millionen Menschen leben. Dringend notwendig seien Anstrengungen zur Entwicklung und Verteilung preiswerter Medikamente, betonte Jan Suter.

Dass dies möglich ist, zeigte Suter an einem Beispiel aus Thailand. Dort wird allen HIV-Betroffenen der Zugang zu Aids-Medikamenten garantiert, die der Staat zum Teil in Partnerschaft mit Pharmaunternehmen zu konkurrenzlos niedrigen Preisen produziert.

(gä/sda)

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