Mali

Schweiz spendet 50 Millionen Euro für Mali

publiziert: Mittwoch, 15. Mai 2013 / 17:19 Uhr
An der Mali-Geberkonferenz hat die Schweiz 50 Millionen Euro zusätzlich abgesichert. (Archivbild)
An der Mali-Geberkonferenz hat die Schweiz 50 Millionen Euro zusätzlich abgesichert. (Archivbild)

Brüssel - An der Mali-Geberkonferenz hat die Schweiz 50 Millionen Euro zusätzlich zur bereits budgetierten Entwicklungshilfe zugesichert. Insgesamt bot die internationale Gemeinschaft Mali am Mittwoch in Brüssel Finanzhilfen von drei Milliarden Euro an. Damit wurde das Ziel von zwei Milliarden deutlich übertroffen.

4 Meldungen im Zusammenhang
Diese Konferenz sei ihm wichtig, denn schliesslich gehe es hier um Menschen, sagte EDA-Staatssekretär Yves Rossier am Mittwoch am Rande der Veranstaltung.

Die 50 Millionen Euro, welche die Schweiz an den Spendentopf beisteuert, werden für den Einsatz von Menschenrechtsbeobachtern und für weitere Entwicklungshilfe im Norden Malis aufgewendet. Auch bei Verhandlungen und Vermittlungen will die Schweiz weiterhin eine aktive Rolle spielen.

Denn seit 2009 vermittelt die Schweiz zwischen Minderheiten im Norden Malis und der Regierung. Der erzielte Fortschritt wurde jedoch durch den Krieg zunichte gemacht. Ausserdem unterstützt die Schweiz die Mediation zwischen der Nationalen Bewegung zur Befreiung von Azawad (MNLA) der Tuareg und der malischen Regierung. «Wir verhandeln aber nicht mit den Dschihadisten», stellte Rossier klar.

Bundesrat muss über Schweizer Instruktoren entscheiden

Mit einem Teil des Geldes will die Schweiz ausserdem sektorielle dezentrale Budgethilfe gewähren. Auf diese Weise sollen öffentliche Dienstleistungen möglichst nahe bei den Leuten angeboten werden. Auch will sie bei der Finalisierung eines Abkommens zwischen Mali und der Weltbank mithelfen.

Eine der grossen Herausforderungen sei zudem die humanitäre Hilfe, sagte Rossier an der Konferenz. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, von der Schweiz finanziell unterstützt, sei eine der wenigen Organisationen, die im Norden Malis noch immer aktiv sei.

Auch über Schweizer Instruktoren, die im Rahmen der EU-Ausbildungsmission malische Soldaten in Menschenrechten und humanitärem Völkerrecht instruieren sollen, ist gemäss Rossier diskutiert worden. Aussenminister Didier Burkhalter hatte sich im März positiv dazu geäussert. «Der Entscheid liegt jetzt beim Bundesrat», sagte der Staatssekretär.

Aus der Vergangenheit lernen

Rossier sprach aber auch von Fehlern, die in der Vergangenheit begangen wurden. Zuerst müsse die Sicherheit gewährleistet sein, «nur dann ist eine politische Lösung möglich». Dabei dürfe keine Minderheit im Land benachteiligt werden, sonst gäbe es neue Ressentiments. «Wir müssen diesen Kreis durchbrechen.»

Erschwerend kommt laut Rossier hinzu, dass die Region aktuell destabilisiert ist und zudem viele Waffen von Libyen nach Mali gelangten.

Angesprochen auf die Präsidentenwahlen Ende Juli, sagte der Staatssekretär, es sei noch zu früh für eine Prognose, «aber ich bin Optimist. Sonst könnte ich diesen Job nicht machen».

Mali ist seit gut 35 Jahren ein Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Von 2007 bis 2011 umfasste das Jahresbudget der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) 15 Millionen Franken. Im Februar wurde das Jahresbudget für die DEZA-Projekte für die Jahre 2012 bis 2015 auf je 20 Millionen Franken erhöht.

 

(tafi/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Lugano - Die Schweiz will ihre ... mehr lesen
Partnerländer der Schweiz sollten selbstständiger, sicherer und widerstandsfähiger werden, sagte Bundesrat Schneider-Ammann in Lugano.
Rund 1800 Soldaten möchte Mauretanien Mail bereitstellen.
Strassburg - Mauretanien will für Mali rund 1800 Soldaten bereitstellen. Sie sollen im Rahmen der von den Vereinten Nationen geplanten internationalen Friedenstruppe eingesetzt werden. mehr lesen
In Bamkao kam es zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen rivalisierenden Polizisten.
Bamako - In der malischen Hauptstadt Bamako ist es in der Nacht zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen rivalisierenden Polizisten gekommen. Dabei standen sich Angehörige zweier ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe eines KI-Modells, das mit Bildern von Google Street View trainiert wurde, können nun subtile Veränderungen in urbanen Landschaften identifiziert werden, die auf eine Gentrifizierung hindeuten. mehr lesen  
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy ... mehr lesen
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Publinews Makerspaces sind Hotspots für Kreativität und Innovation, die immer beliebter werden. Sie bieten Menschen jeden Alters physische Räume mit einer Vielzahl von Werkzeugen und Technologien, um Ideen zu realisieren und Fähigkeiten zu entwickeln. Von 3D-Druckern bis hin zu traditionellen Werkzeugen bieten sie alles für kreative Projekte. mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten