In Konfliktregionen

Schweiz verstärkt Entwicklungshilfe

publiziert: Mittwoch, 3. Apr 2013 / 16:51 Uhr
Hilfe für Konfliktgebiete.
Hilfe für Konfliktgebiete.

Bern - Bei der Bekämpfung der weltweiten Armut hat die Entwicklungshilfe in den vergangenen Jahren in Konfliktregionen die kleinsten Fortschritte erzielt. Die Schweiz verstärkt deshalb ihr Engagement in Regionen wie dem Horn von Afrika und Ländern wie Afghanistan.

6 Meldungen im Zusammenhang
In Ländern mit Konflikten sei bislang keines der Entwicklungsziele erreicht worden, auf die sich die internationale Staatengemeinschaft am UNO-Millenniumsgipfel 2000 in New York geeinigt hatte, sagte Michael Gerber von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) vor den Medien in Bern.

Deshalb erhöhe die Schweiz in den kommenden Jahren ihre Entwicklungsaktivitäten in diesen Regionen. Gerber ist vom Bundesrat zum Sonderbeauftragten für nachhaltige Entwicklung ernannt worden.

Zudem erweitert die Schweiz wegen zunehmend globaler Herausforderungen den Wirkungsradius ihrer Entwicklungszusammenarbeit über die Landesgrenzen hinaus.

Wichtige Partnerschaft

Gerber nannte den Nahen Osten mit den Ländern Irak, Jordanien, Libanon, Syrien und der Türkei als Beispiel. Dort verknüpfe die Schweiz seit vier Jahren erfolgreich die Friedensförderung mit der nachhaltigen Bewirtschaftung grenzüberschreitender Wasservorkommen.

Ferner will die Schweiz die Zusammenarbeit zwischen der Entwicklungshilfe und dem privaten Sektor fördern. Eine funktionierende Partnerschaft sei wichtig für die Wirksamkeit der internationalen Zusammenarbeit. Dies zeige sich im Rahmen eines Projekts der Schweiz in Asien, wo Reisbauern mit einer Mikroversicherung gegen Ernteausfälle versichert sind.

Nachhaltige Entwicklung

Weltweit gab es in den 12 Jahren seit der Proklamation der UNO-Millenniumsziele viele Fortschritte, wie Gerber erläuterte. Die Armut, gemessen an einem Einkommen unter 1,25 Dollar pro Tag, halbierte sich sich verglichen zum Stand von 1990. Heute werden gleich viele Mädchen wie Knaben eingeschult.

Und Milliarden Menschen haben seit 2000 Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Es bleibe jedoch noch viel zu tun, um die Millenniumsziele zu erreichen, deren Frist 2015 abläuft, sagte Gerber. Noch immer leiden fast eine Milliarde Menschen an Hunger. Die soziale Ungleichheit nahm in fast allen Ländern zu.

Für die Zeit nach 2015 soll eine neue Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsagenda die Richtung vorgeben. Darauf hatte sich die Staatengeneinschaft an der UNO-Konferenz in Rio im Juni 2012 verständigt. Die Schweiz ist laut der DEZA aktiv an der Suche von Entwicklungs- und Nachhaltigkeitszielen beteiligt.

Schweiz auf Rang zehn

Die Schweiz hat 2012 für die öffentliche Entwicklungshilfe 2833 Millionen Franken aufgewendet. Dies entspricht einer Zunahme von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im internationalen Vergleich belegte die Schweiz 2012 mit einem Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe von 0,45 Prozent am Bruttonationaleinkommen den zehnten Rang unter den 24 Mitgliedsländern des Entwicklungshilfeausschusses der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Weltweit sanken nach Angaben der OECD vom Mittwoch die öffentlichen Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit 2012 inflationsbereinigt um 4 Prozent. Schon 2011 lagen sie 2 Prozent unter jenen vom Vorjahr. In vielen Ländern führten die Sparbemühungen im Rahmen der Finanz- und Eurokrise zu gekürzten Ausgaben für Entwicklungsländer.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Brüssel - Die ärmsten Länder der ... mehr lesen
Entwicklungshilfe für die Ärmsten.
Bern/Paris - Die Schweiz erhält für ihre Entwicklungszusammenarbeit gute Noten von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Gleichzeitig wird der Bund ermuntert, sein Engagement zu verstärken und global vermehrt eine Leaderrolle einzunehmen. mehr lesen  1
Lausanne - Bis am Freitag wird in Montreux über die künftige Rolle der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert. Beim Forum beraten 140 Vertreter von UNO und Regierungen über eine neue Entwicklungsförderung, welche die Millenniumsziele der UNO nach 2015 ablösen soll. mehr lesen 
Partnerländer der Schweiz sollten selbstständiger, sicherer und widerstandsfähiger werden, sagte Bundesrat Schneider-Ammann in Lugano.
Lugano - Die Schweiz will ihre ... mehr lesen
Genf - Die internationale Föderation ... mehr lesen
Im vergangenen Jahr hat das spanische Rote Kreuz mehr als 1,2 Millionen Direktbetroffenen der Wirtschaftskrise geholfen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bern - Die Schweiz kann in den nächsten vier Jahren insgesamt 11,35 Milliarden Franken für Entwicklungszusammenarbeit ausgeben - pro Jahr rund eine halbe Milliarde mehr als heute. Gegen den Widerstand einer bürgerlichen Minderheit hat am Dienstag auch der Ständerat vier Rahmenkredite gutgeheissen. mehr lesen  1
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei ... mehr lesen  
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren ... mehr lesen  
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 3°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 1°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 2°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 2°C 14°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 15°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten