«Nicht nur für die Schweiz unvorstellbar»

Schweiz will keine Kompetenzen abgeben

publiziert: Donnerstag, 12. Mai 2011 / 22:11 Uhr
Bundesrätin Simonetta Sommaruga.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

Brüssel - Die Schweiz ist nicht bereit, Kompetenzen an die EU-Kommission abzutreten, wenn es um die Kontrollen an den Binnengrenzen geht. Das erklärte Bundesrätin Simonetta Sommaruga am Donnerstag ihren EU -und Schengenkollegen beim Sonder-Rat der EU-Innenminister in Brüssel.

6 Meldungen im Zusammenhang
Die Kommission schlug vor einer Woche die Möglichkeit vor, zeitlich begrenzte Kontrollen an den Binnengrenzen zu erwägen. Das müsse aber nach bestimmten Kriterien und mit einem Entscheid «auf europäischer Ebene geschehen». EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström präzisierte, dass die Kommission dabei «etwas zu sagen haben will».

Das Abtreten von Kompetenzen im Bereich der Grenzkontrollen «ist nicht nur für die Schweiz unvorstellbar», sagte Sommaruga vor Schweizer Medienvertretern in Brüssel. Auch verschiedene EU-Staaten sowie das Schengenmitglied Norwegen hätten dies betont.

Schwachstellen des Systems

Zusammen mit Norwegen habe sie darauf hingewiesen, dass die Haltung der assoziierten Schengenstaaten (dazu gehört auch noch Island) bei der Entscheidfindung berücksichtigt werden müsse. «Darauf müssen wir beharren und auch Verbündete suchen», sagte Sommaruga.

Das Schengensystem habe zwar Schwachstellen, die gerade durch die Situation in Nordafrika und der Flüchtlinge von dort aufgezeigt würden. Diese Probleme dürften nicht verschwiegen werden. Allerdings dürfe man auch keine Krise daraus machen. Schengen habe viele Vorteile und werde nicht von ungefähr als «eine der grössten Errungenschaften der EU» bezeichnet.

Günstigste Lösung

Für die Schweiz müsse das gemeinsame Interesse im Vordergrund stehen, den Schutz der Aussengrenzen zu stärken. «Das ist die günstigste Lösung für die Schweiz, machen wir uns nichts vor.»

Dagegen würde ein Schliessen der Binnengrenzen die Schweiz sehr viel kosten. Sicher sei das Bedürfnis auch in der Schweiz da, in gewissen Situationen die Binnengrenzen verstärkt zu kontrollieren. Aber es müsse auch berücksichtigt werden, dass in der Zeit vor Schengen täglich «drei Prozent der Personen» an den Binnengrenzen kontrolliert worden seien.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Brüssel - Die EU-Kommission hat am ... mehr lesen
EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström.
Erfolg dank Volksinitiativen.
Wahlen 2011 Bern - Toni Brunner sieht den ... mehr lesen 4
Brüssel/Berlin - Die EU-Kommission ... mehr lesen
Mit den Flüchtlingen überkommt Europa eine Welle von Diskussionen und Angst.
Alt Bundesrat Christoph Blocher: «Den grössten Fehltritt leisteten sich die Bundesräte».
Bern - Alt Bundesrat Christoph ... mehr lesen 8
Brüssel - Die EU-Kommission kann ... mehr lesen 2
Cecilia Malmström: Es gehe darum, das System des Schengenraums zu stärken.
Weitere Artikel im Zusammenhang
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy Parmelin Massnahmen zur Behebung der Wohnungsknappheit. Ein Aktionsplan mit über 30 Empfehlungen wurde vereinbart, um das Wohnungsangebot zu erhöhen und qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 11°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 3°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten