Vorschau Mountainbike-WM Vail
Schweizer Biker wollen endlich wieder aufs WM-Podest
publiziert: Dienstag, 11. Sep 2001 / 11:16 Uhr
Vail - Seit 1996 haben die Schweizer Mountainbiker an Weltmeisterschaften in den beiden Hauptkategorien keine Medaille mehr gewonnen. Dies soll sich am Sonntag in Vail, Colorado (USA), ändern.
Die Olympia-Zweite Barbara Blatter, der Olympia-Dritte
Christoph Sauser und Thomas Frischknecht sind die helvetischen
Anwärter auf einen Podiumsplatz.
Zum Auftakt der Titelkämpfe haben die Schweizer am späten Mittwochabend (MESZ) in der Staffel den 2. Rang zu verteidigen. Die Aussichten sind allerdings getrübt, weil Barbara Blatter für diesen Wettkampf Forfait erklärt hat. Die zweifache Weltcup-Gesamtsiegerin will sich auf das Einzelrennen konzentrieren. Anstelle der Zürcherin wird Petra Henzi an den Start gehen. Thomas Frischknecht, Ralph Näf (U23) und Jürg Graf (Junior) sind die weiteren Mitglieder des Schweizer Quartettes für diesen Wettkampf, der vor zwei Jahren in Are (Sd) seine Premiere erlebt hatte.
Training intensiviert
Auf dem Papier ist Barbara Blatter die Favoritin Nummer 1 bei den Frauen, zumal ihre spanische Teamkollegin Margarita Fullana auf die WM-Teilnahme verzichtet. Die zweifache Weltmeisterin ist krank. Bei der Zürcherin selber gilt es eine Einschränkung zu machen. Sie ist vor einigen Wochen in ein Formtief gefallen und hat versucht, mit einem harten Training nach den Anweisungen von Gert-Jan Theunisse (Ho) und in Gesellschaft von dessen Landsmann Bas van Dooren zu ihrem früheren Niveau zurückzufinden. Ob diese Rechnung aufgeht? Henzi sowie Sonja Traxel, die einen schlimmen Trainingssturz am letzten Sonntag locker weggesteckt hat, komplettieren das Schweizer Aufgebot.
Die aufstrebende Flaurence Leboucher (Fr), Chrissy Redden und Alison Sydor (beide Ka), Caroline Alexander (Gb), Irina Kalentjewa (Russ) sowie Alison Dunlap (USA) werden voraussichtlich Blatters stärkste Gegnerinnen sein.
Wie Blatter konzentriert sich auch Christoph Sauser auf das Einzelrennen. Dem Berner Oberländer sind ebenso Medaillenchancen einzuräumen wie Thomas Frischknecht, der begeistert vom Strassenrennen mit Lance Armstrong in San Francisco nach Vail anreiste. Der Feldbacher wird mit Sicherheit von seiner immensen Erfahrung profitieren können, denn die Höhenlage von 2500 bis 3000 m stellt für alle Teilnehmer einen zusätzlichen Risikofaktor dar. Wer seinen Motor überdreht, muss dafür büssen und fällt mit Sicherheit aus der Entscheidung.
Mit Thomas Hochstrasser und Thomas Kalberer verfügt Coach Andy Seeli über zwei weitere Fahrer, die für eine Top-ten-Klassierung gut sind. Beide haben sich in den letzten Weltcup-Einsätzen über einen ausgezeichneten Formstand ausgewiesen. Olympiasieger Miguel Martinez (Fr), Weltcup-Gesamtsieger Roland Green (Ka), Cadel Evans (Au), Kashi Leuchs (Neus), die beiden Belgier Filip Meirhaeghe und Roel Paulissen sowie Europameister Bart Brentjens (Ho) sind die meistgenannten Anwärter auf einen Medaillengewinn.
Die 12,8 km lange Strecke wird als WM-würdig, aber nicht übertrieben schwer eingestuft. Der 3 km lange Anstieg nach dem Start gilt als nicht besonders steil. Die folgenden Singletrails sind schmal, weisen enge Passagen auf und beinhalten ein beträchtliches Sturzrisiko. Die Skistation Vail ist für die Schweizer mit gegensätzlichen Erinnerungen verbunden. 1993 und 1996 gab es im US-Bundesstaat Colorado Weltcup-Siege durch Beat Wabel und Thomas Frischknecht. Letzterem widerfuhr 1994 das Pech, als Vail erstmals die Mountainbike-WM durchführte, dass er am Vorabend des Rennens bei der Heimfahrt von der Mannschaftsführersitzung mit einem anderen Velofahrer zusammenprallte und sich das Schlüsselbein brach.
Optimismus bei den Downhillern
Nicht mehr und nicht weniger als eine Medaille erwartet Downhill-Trainer Jean-Marc Chabbey von Marielle Saner. Die Solothurnerin erreichte beim Weltcup-Final in Mont Saint-Anne (Ka) den 3. Rang, und diese Leistung soll sie beim Titelkampf wiederholen oder gar noch steigern. Die französische Dauersiegerin Anne-Caroline Chausson, deren Landsfrau Sabrina Jonnier, Missy Giove und Leigh Donovan (beide USA) sowie Katja Repo (Fi) werden Saners stärkste Konkurrentinnen sein.
Bei den Männern ist die Ausgangslage weit offener. Gegen 25 Downhiller kommen für einen Medaillengewinn in Frage, Nicolas Vouilloz (Fr), Greg Minnaar (SA), David Vazquez (Sp) und Steve Peat (Gb), der nach einer längeren Verletzungspausedurch in Kaprun (Ö) ein ansprechendes Comeback gab, gelten als aussichtgsreichste Athleten für eine Spitzenklassierung. An der Spitze des Schweizer Teams hofft Claudio Caluori darauf, dass ihm mit einer Top-ten-Klassierung eine Steigerung seiner diesjährigen Weltcup-Bestleistung (10. in Leysin) gelingt. In der UCI-Weltrangliste wird der in Watt bei Regensdorf wohnhafte Downhiller immerhin an 11. Stelle geführt.
Zum Auftakt der Titelkämpfe haben die Schweizer am späten Mittwochabend (MESZ) in der Staffel den 2. Rang zu verteidigen. Die Aussichten sind allerdings getrübt, weil Barbara Blatter für diesen Wettkampf Forfait erklärt hat. Die zweifache Weltcup-Gesamtsiegerin will sich auf das Einzelrennen konzentrieren. Anstelle der Zürcherin wird Petra Henzi an den Start gehen. Thomas Frischknecht, Ralph Näf (U23) und Jürg Graf (Junior) sind die weiteren Mitglieder des Schweizer Quartettes für diesen Wettkampf, der vor zwei Jahren in Are (Sd) seine Premiere erlebt hatte.
Training intensiviert
Auf dem Papier ist Barbara Blatter die Favoritin Nummer 1 bei den Frauen, zumal ihre spanische Teamkollegin Margarita Fullana auf die WM-Teilnahme verzichtet. Die zweifache Weltmeisterin ist krank. Bei der Zürcherin selber gilt es eine Einschränkung zu machen. Sie ist vor einigen Wochen in ein Formtief gefallen und hat versucht, mit einem harten Training nach den Anweisungen von Gert-Jan Theunisse (Ho) und in Gesellschaft von dessen Landsmann Bas van Dooren zu ihrem früheren Niveau zurückzufinden. Ob diese Rechnung aufgeht? Henzi sowie Sonja Traxel, die einen schlimmen Trainingssturz am letzten Sonntag locker weggesteckt hat, komplettieren das Schweizer Aufgebot.
Die aufstrebende Flaurence Leboucher (Fr), Chrissy Redden und Alison Sydor (beide Ka), Caroline Alexander (Gb), Irina Kalentjewa (Russ) sowie Alison Dunlap (USA) werden voraussichtlich Blatters stärkste Gegnerinnen sein.
Wie Blatter konzentriert sich auch Christoph Sauser auf das Einzelrennen. Dem Berner Oberländer sind ebenso Medaillenchancen einzuräumen wie Thomas Frischknecht, der begeistert vom Strassenrennen mit Lance Armstrong in San Francisco nach Vail anreiste. Der Feldbacher wird mit Sicherheit von seiner immensen Erfahrung profitieren können, denn die Höhenlage von 2500 bis 3000 m stellt für alle Teilnehmer einen zusätzlichen Risikofaktor dar. Wer seinen Motor überdreht, muss dafür büssen und fällt mit Sicherheit aus der Entscheidung.
Mit Thomas Hochstrasser und Thomas Kalberer verfügt Coach Andy Seeli über zwei weitere Fahrer, die für eine Top-ten-Klassierung gut sind. Beide haben sich in den letzten Weltcup-Einsätzen über einen ausgezeichneten Formstand ausgewiesen. Olympiasieger Miguel Martinez (Fr), Weltcup-Gesamtsieger Roland Green (Ka), Cadel Evans (Au), Kashi Leuchs (Neus), die beiden Belgier Filip Meirhaeghe und Roel Paulissen sowie Europameister Bart Brentjens (Ho) sind die meistgenannten Anwärter auf einen Medaillengewinn.
Die 12,8 km lange Strecke wird als WM-würdig, aber nicht übertrieben schwer eingestuft. Der 3 km lange Anstieg nach dem Start gilt als nicht besonders steil. Die folgenden Singletrails sind schmal, weisen enge Passagen auf und beinhalten ein beträchtliches Sturzrisiko. Die Skistation Vail ist für die Schweizer mit gegensätzlichen Erinnerungen verbunden. 1993 und 1996 gab es im US-Bundesstaat Colorado Weltcup-Siege durch Beat Wabel und Thomas Frischknecht. Letzterem widerfuhr 1994 das Pech, als Vail erstmals die Mountainbike-WM durchführte, dass er am Vorabend des Rennens bei der Heimfahrt von der Mannschaftsführersitzung mit einem anderen Velofahrer zusammenprallte und sich das Schlüsselbein brach.
Optimismus bei den Downhillern
Nicht mehr und nicht weniger als eine Medaille erwartet Downhill-Trainer Jean-Marc Chabbey von Marielle Saner. Die Solothurnerin erreichte beim Weltcup-Final in Mont Saint-Anne (Ka) den 3. Rang, und diese Leistung soll sie beim Titelkampf wiederholen oder gar noch steigern. Die französische Dauersiegerin Anne-Caroline Chausson, deren Landsfrau Sabrina Jonnier, Missy Giove und Leigh Donovan (beide USA) sowie Katja Repo (Fi) werden Saners stärkste Konkurrentinnen sein.
Bei den Männern ist die Ausgangslage weit offener. Gegen 25 Downhiller kommen für einen Medaillengewinn in Frage, Nicolas Vouilloz (Fr), Greg Minnaar (SA), David Vazquez (Sp) und Steve Peat (Gb), der nach einer längeren Verletzungspausedurch in Kaprun (Ö) ein ansprechendes Comeback gab, gelten als aussichtgsreichste Athleten für eine Spitzenklassierung. An der Spitze des Schweizer Teams hofft Claudio Caluori darauf, dass ihm mit einer Top-ten-Klassierung eine Steigerung seiner diesjährigen Weltcup-Bestleistung (10. in Leysin) gelingt. In der UCI-Weltrangliste wird der in Watt bei Regensdorf wohnhafte Downhiller immerhin an 11. Stelle geführt.
(sda)
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