Schweizer Cup: Ziel ist das Finale im Joggeli

Letztes Jahr wohnten dem Cupfinal zwischen Servette und Yverdon 20'000 Zuschauer bei - weit mehr als erwartet für ein Spiel zweier Westschweizer Klubs im 'fernen' Basel. Der Grund für die grosse Kulisse lag denn auch nicht in erster Linie an den Finalisten, sondern am Ort des Geschehens; ein Spiel im schönsten Stadion der Schweiz ist nicht nur für die Aktiven, sondern auch für die Fans ein besonderes Erlebnis.

Kein Wunder, dass alle Achtelfinalisten am 12. Mai im 77. Cupfinal dabei sein wollen. Marcel Koller, der neue Trainer der Grasshoppers, nannte ein Ziel für sich und die Mannschaft schon am ersten Arbeitstag: "Wir wollen zum Cupfinal nach Basel."

Wenn die Zürcher dannzumal gar auf den FCB treffen sollten, wäre das Fussballfest perfekt. Bis dahin sind aber noch drei hohe Hürden zu nehmen. Beiden Teams stellt sich am Wochenende ein Westschweizer Gegner in den Weg und beiden ist die Blamage für den Falls des Scheiterns an einem Unterklassigen sicher. GC trifft am Sonntag auf den letztjährigen Finalverlierer Yverdon, Basel reist zum Erstligisten Colombier, der zuvor überraschend den B-Klub Etoile Carouge eliminierte.

Eine Niederlage wäre vor allem für Wintermeister Basel äusserst bitter. Der FCB wollte schon letztes Jahr unbedingt in den Final im eigenen Stadion, scheiterte aber bereits in den Viertelfinals an Lausanne im Penaltyschiessen. Die letzte Finalteilnahme der Basler liegt exakt 20 Jahre zurück, der letzte Cupsieg gar 27 Jahre.

Am Wochenende scheidet nur ein A-Klubs mit Sicherheit aus, nämlich der Verlierer der Partie Luzern - Aarau. Im Duell zweier früherer Cupsieger sind die Gäste (ohne den gesperrten Skrzypczak und eventuell noch ohne den Neuzuzug Gouda aus Ägypten) am Sonntag zu favorisieren. Die finanziellen Turbulenzen der letzten Monate haben in Luzern zu einem argen Aderlass geführt, der noch nicht abgeschlossen scheint. Vor dem Absprung steht nach den Routiniers Türkyilmaz, Urdaneta, Ohrel, Wyss, Contini, Wiederkehr und Rey nun auch noch Foletti; der Torhüter und Captain reist -- sehr zum Ärger des Klubs -- just am Spieltag nach England. Foletti will sich in einem Testmatch beim abstiegsgefährdeten Premier-League-Verein Derby County empfehlen.

Mit Ausnahme von Zürich (ohne den verletzten Neuzuzug Gygax), das mit dem FC Schaffhausen ebenfalls einen Erstligisten zugelost erhielt, treffen alle anderen A-Teams auf Gegner aus der Nationalliga B. Heikel sind die Aufgaben vor allem für Lugano in Wil und für Lausanne in Thun gegen ambitionierte Auf- /Abstiegsrunden-Teilnehmer. Im einzigen Samstagspiel zwischen Wangen bei Olten (1.) und Delémont (B) wird ein unterklassiger Viertelfinal-Teilnehmer erkoren.

(sk/sda)