Schweizer Filmemacher überfallen und verschleppt

publiziert: Dienstag, 23. Okt 2007 / 14:39 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 23. Okt 2007 / 20:54 Uhr

Port-au-Prince - In Haiti ist am Wochenende ein Schweizer entführt worden. Er sei südöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince in seinem Geländefahrzeug überfallen und verschleppt worden, gab die Polizei der UNO-Mission im Karibikstaat bekannt.

Der Schweizer sei südöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince  verschleppt worden.
Der Schweizer sei südöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince verschleppt worden.
1 Meldung im Zusammenhang
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte die Entführung und damit eine Meldung der Nachrichtenagentur AP. Mehr dazu wollte EDA-Sprecher Lars Knuchel allerdings aus ermittlungstechnischen Gründen nicht sagen.

Gemäss einem seiner Mitarbeiter ist der Entführte ein Filmemacher, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Entführer hätten Kontakt mit seinen Angehörigen aufgenommen und ein Lösegeld verlangt, sagte der Mitarbeiter weiter.

Ein anderer Mitarbeiter sagte, er habe mit dem Entführten Kontakt gehabt und es scheine ihm gut zu gehen. Demnach arbeitet der Filmemacher seit mehreren Jahren in Haiti. Er habe an einem Spielfilm gearbeitet, der in der Cité Soleil spiele, dem grössten Elendsviertel von Haiti. Unklar ist, ob die Entführung mit dem Film zusammenhängt.

Seit die UNO-Truppe gemeinsam mit der haitianischen Polizei im Februar 2007 die bislang gefährlichsten Stadtteile unter ihre Kontrolle gebracht hat, ist die Zahl der Morde und Entführungen in Port-au-Prince zurückgegangen.

Die Operation zur Zerschlagung der Banden begann bereits Ende 2006 unter der neuen Regierung von Präsident René Preval. Seit dem Sturz des alten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide Ende Februar 2004 terrorisierten die Banden das Land. Sie entführten Menschen, töteten und raubten.

(smw/sda)

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