Schweizer Gletscher schmelzen stärker als erwartet

publiziert: Montag, 15. Nov 2004 / 14:26 Uhr

Zürich - Die Schweizer Gletscher schmelzen stärker als erwartet: Die Fläche hat laut einer neuen Messung der Universität Zürich in 15 Jahren um rund ein Fünftel abgenommen.

In den letzten 20 Jahren ist über 20 Prozent des Eises der alpinen Gletscher geschmolzen.
In den letzten 20 Jahren ist über 20 Prozent des Eises der alpinen Gletscher geschmolzen.
2 Meldungen im Zusammenhang
Zwischen 1985 und 2000 verloren die Schweizer Gletscher 18 Prozent der Fläche. Von 1973 bis 1985 war es lediglich ein Prozent. Damit erreicht der Schwund bereits heute eine Grössenordnung, die nach den Berechnungen erst in 20 Jahren erwartet wurde.

Verglichen mit dem Zeitraum 1850 bis 1973 hat sich der gemittelte Gletscherschwund zudem beschleunigt: Von 1973 bis 2000 hat sich die Abnahme verdreifacht, von 1985 bis 2000 versiebenfacht.

Die Abnahme sei "ziemlich heftig", sagte Frank Paul vom Geographischen Institut der Universität Zürich. Paul hatte im Rahmen seiner Dissertation das Gletscherinventar für die Schweiz erstellt.

Der Schwund sei unter anderem eine Reaktion auf die heissen 90er Jahre und erhöhten Temperaturen, sagte Paul weiter. In den Alpen habe die Temperatur zudem stärker zugenommen als in der restlichen Schweiz: In den letzten 150 Jahren wurde eine Zunahme um 0,6 Grad verzeichnet, in den Bergen waren es zwischen 1 und 1,5 Grad.

Vor allem die kleinen Gletscher leiden unter den höheren Temperaturen in den Alpen: Zwar sind nur 18 Prozent kleine Gletscher, beim gesamten Gletscherschwund machen sie aber 44 Prozent aus.

Wie sich der Hitzesommer 2003 auf die Fläche der Gletscher ausgewirkt hat, ist noch nicht ausgewertet. Laut Paul war er aber für viele kleine Gletscher "der Todesstoss". Im Mittel hat die Eisdicke in diesem einzigen Sommer um drei Meter abgenommen.

Beim neuen Gletscherinventar wurden erstmals Satellitendaten ausgewertet. Bisher mussten für die Erstellung der meisten Gletscherinventare Luftbilder verwendet und von Hand ausgewertet werden. Dies dauerte mehrere Jahre. Mit den neuen Methoden ist die Auswertung in wenigen Monaten möglich.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Weltweit am besten dokumentiert ist nach Angaben der Uni Bern die sogenannte Wasatch-Störung.
Bern - Der Rückzug von Gletschern ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Lachen hat viele positive Affekte auf den Körper und die Psyche.
Lachen hat viele positive Affekte auf den Körper und die Psyche.
Wellness Das Lachen dient nicht nur als Zeichen von Freude und Glück, sondern hat auch viele positive Effekte auf unsere Gesundheit. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Lachen sowohl körperliche als auch psychische Vorteile bietet. mehr lesen  
Ein multidisziplinäres Team der Universität von Waterloo hat ein innovatives Kontaktlinsenmaterial entworfen, das als Verband für Hornhautwunden dienen und gleichzeitig kontrolliert Medikamente freisetzen könnte, um ... mehr lesen
Ein Wirkstoff zur Heilung wird mit der Kontaktlinse in das Auge gegeben.
Esteban Toledo, Doktorand an der Königlichen Technischen Hochschule (KTH), arbeitet mit dem Prototyp der entkoppelten Wasserspaltung.
Forscher haben ein neues Konzept zur effizienteren Gewinnung von Wasserstoffenergie vorgestellt, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird, ... mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe eines KI-Modells, das mit Bildern von Google Street View trainiert wurde, können nun subtile Veränderungen in urbanen Landschaften identifiziert werden, die auf eine Gentrifizierung hindeuten. mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten