Schweizer Kulturschaffende äussern sich zum Krieg

Adolf Muschg, bisher für eine Stellungnahme nicht erreichbar, meldet sich in der Freitags-Ausgabe des Tages-Anzeigers mit einem elaborierten Text über den Krieg als TV-Zirkusnummer mit Ernstfallreiz. Weniger geschliffen, dafür bewegender schreibt der Basler Autor Dieter Forte in der Basler Zeitung über sein nacktes Entsetzen.

Die Mittelland-Zeitung widmet dem Thema Kunst und Krieg eine ganze Seite. Sie präsentiert unter anderem eine Strophe aus dem bereits im Januar erschienen Song Global der Gruppe Greis (für jede vo dene stärne isch o ne völkermord nötig gsi).

Franz Hohlers Taube

Auch Franz Hohler wird zitiert - mit der Kürzestgeschichte Die Taube, die er bereits letzte Woche an der Zürcher Antikriegs-Demonstration las und die schon seit längerem auf seiner Homepage steht.

Das literarische Reden kann den Krieg nur verfehlen, schreibt der Aargauer Autor Martin R. Dean auf derselben Seite - und liefert damit eine einleuchtende Erklärung für das grosse Schweigen der Schweizer Autoren.

Initiative Schauspielhaus Zürich

Das Schauspielhaus Zürich und das Theater Basel ergriffen am Donnerstag sofort die Initiative. In Zürich wird zusätzlich zu den seit Wochen laufenden Lesungen von Texten gegen den Krieg (nach jeder Vorstellung) neu ab Samstag Falk Richters neues Stück in God we trust von Ensemblemitgliedern gelesen.

Das Theater Basel begann schon am Donnerstag die Aktion Stimmen gegen den Krieg. Wie in Zürich werden jeden Abend nach den Vorstellungen Schauspieler Kommentare und Hintergrundstexte zur aktuellen Lage vortragen.

(bsk/sda)