Nach Angaben von OSZE

Schweizer OSZE-Beobachter in der Ukraine verschwunden

publiziert: Dienstag, 27. Mai 2014 / 07:10 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 27. Mai 2014 / 19:37 Uhr
Die ukrainische Regierung und die regionalen Behörde sind offenbar informiert.
Die ukrainische Regierung und die regionalen Behörde sind offenbar informiert.

Kiew - Die OSZE hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu einer Gruppe von Beobachtern im Osten der Ukraine verloren - unter ihnen ist auch ein Schweizer, wie das Aussendepartement in Bern bestätigte. Die Gruppe war am Montagabend östlich von Donezk unterwegs, als der Kontakt abbrach.

6 Meldungen im Zusammenhang
Dies teilte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Dienstag mit. Die ukrainische Regierung und die regionalen Behörde seien informiert.

Prorussische Separatisten hatten Ende April eine Gruppe von OSZE-Beobachtern als Geiseln genommen und etwa eine Woche in ihrer Gewalt gehalten.

Flughafen zurückerobert

Am Dienstagvormittag hat die ukrainische Armee nach Regierungsangaben den Flughafen von Donezk im Osten des Landes nach heftigen Gefechten mit prorussischen Separatisten zurückerobert. "Der Flughafen ist vollständig unter unserer Kontrolle", teilte Innenminister Arsen Awakow heute mit.

Die prorussischen Milizen hätten bei den Kämpfen "schwere Verluste erlitten". Soldaten seien dagegen nicht getötet worden. Der "Anti-Terror-Einsatz" werde fortgesetzt, sagte Awakow.

Nach Angaben von Donezks Bürgermeister Alexander Lukjantschenko wurden bei den Gefechten insgesamt 40 Menschen getötet, darunter auch zwei Zivilisten. Ausserdem würden 31 Verletzte in Spitälern behandelt, sagte er vor Journalisten.

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow forderte die Ukraine unterdessen erneut auf, den Militäreinsatz gegen die Bevölkerung im Osten des Landes sofort zu beenden. Die Gewalt müsse jetzt nach der Präsidentenwahl und dem Sieg des Oligarchen Petro Poroschenko umgehend aufhören, sagte Lawrow heute der Agentur Interfax zufolge.

Auch Luftwaffe im Einsatz

Die ukrainische Armee hatte am Montag einen Angriff auf den Flughafen der Rebellenhochburg Donezk gestartet, den bewaffnete Kämpfer in der vorangegangenen Nacht eingenommen hatten. Die Bodentruppen wurden dabei von Kampfjets, Militärhubschraubern und Fallschirmjägern unterstützt.

Am Morgen waren am Flughafen immer noch Explosionen und heftige Schusswechsel zu hören gewesen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Die ukrainische Luftwaffe bombardierte zudem Stellungen von militanten prorussischen Kräften in den Regionen Lugansk und Donezk. Die Separatisten sprachen von Dutzenden Toten seit dem am Sonntag verkündeten Wahlsieg Poroschenkos. Er hatte eine Verschärfung der "Anti-Terror-Operation" angekündigt.

Jazenjuk gegen direkte Verhandlungen mit Russland

Der ukrainische Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk lehnt derweil direkte Verhandlungen mit Russland über den Konflikt im Osten des Landes ab. Im Moment seien bilaterale Verhandlungen ohne die USA und die EU "ausgeschlossen", sagte Jazenjuk am Dienstag in Kiew.

"Wenn du dich mit ihnen alleine an den Tisch setzt, werden sie dich auf jeden Fall hereinlegen", sagte Janzejuk bei einem Treffen mit seinem Kabinett, das im Fernsehen übertragen wurde.

Nach dem Wahlsieg von Poroschenko hatten Kiew und Moskau am Montag Zeichen der Entspannung ausgesandt. Die russische Regierung signalisierte, dass sie zu Gesprächen mit Poroschenko bereit sei. Moskau respektiere das Ergebnis und sei zum Dialog bereit, sagte Aussenminister Sergej Lawrow. Poroschenko sagte, dass er gerne bereits Mitte Juni den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen wolle.

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Kiew/Moskau - Im Osten der Ukraine ... mehr lesen 4
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte am Samstagnachmittag keine neuen Informationen zum Verbleib der verschwundenen Beobachter.
Der OSZE-Vorsitzende Didier Burkhalter.
Kiew/Wien/Bern - Der Schweizer ... mehr lesen
Berlin - Die von Gewalt erschütterte ... mehr lesen 2
Laut Poroschenko herrscht in der Ostukraine «Krieg».
Sergej Lawrow will mit Petro Poroschenko den Dialog suchen.
Kiew - Ukrainische Truppen haben heute einen grossangelegten Angriff begonnen, um den internationalen Flughafen im ostukrainischen Donezk von prorussischen Separatisten zurückzuerobern. mehr lesen 2
Weitere Artikel im Zusammenhang
Putin liess aber offen, ob er einen neu gewählten Präsidenten auch als legitim betrachten würde. (Archivbild)
St. Petersburg - Kurz vor der Präsidentenwahl in der Ukraine vom Sonntag schlägt der russische Präsident Wladimir Putin versöhnliche Töne an: Er werde den Ausgang der Abstimmung ... mehr lesen 2
Die...
Ostukraine ist definitiv verloren. Mit militärischen Aktionen werden die Verhältnisse nur noch verhasster.
Die Regierung in Kiew agiert sehr ungeschickt. Es ist inzwischen nur noch die Frage, ob man das Ganze ohne weiteres Blutvergiessen über die Bühne bekommt. Mehr Gewalt wird nur zu einem offenen Krieg führen und die Truppen Kiews würden von der Mehrheit der Bewohner ohnehin nicht als Befreier empfangen.
Es bleibt daher nur noch die Frage: Wie viel Blut wird noch vergossen, bis man sich das Unvermeidliche eingesteht.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» ... mehr lesen  
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten