Schweizer Olympia-Reko mit Hindernissen

Den ersten Schock erlebte Swiss-Ski-Pressechef und GL-Mitglied Marc Wälti, der beim Zollübergang Grosser St. Bernhard «abgeführt» wurde. Bei der Kontrolle seines Gepäck hatten die Zöllner Insulin und Diuretika-Präparate gefunden, die auf der Dopingliste stehen.

Der verdatterte Wälti reagierte mit Schweissausbrüchen. Nach sportlichen und finanziellen Problemen bei Swiss-Ski jetzt auch noch das. Nach einer Viertelstunde löste sich das Problem. Es handelte sich um eine von Augsburger initiierte Übung im Hinblick auf Olympia 2006.

Zögerliche Hilfe

Realistischer waren dann die Übungen in der Olympia-Stadt Turin selber. Gleich drei Autos wurden aufgebrochen, darunter jene von Eishockey-Teamchef Peter Zahner und Eiskunstlauf-Chefin Gabi Schibler. Drei Laptops und mehrere technische Geräte im Wert von mehreren tausend Franken wurden aus den Fahrzeugen entwendet. Im Gegensatz zum Grossen St. Bernhard handelte es sich diesmal jedoch um keinen Gag.

Als die Schweizer die Polizei benachrichtigten, erhielten sie die lapidare Auskunft: Wegen solchen Bagatellen rücken wir nicht aus. Als die Swiss-Olympic-Funktionäre sich daraufhin beim Toroc, dem Olympia-OK Turins beklagten, schalteten die Carabinieri blitzschnell und rückten gleich mit dem Helikopter an.

Pfadi-Übung?

Zweimal Leerschlucken mussten die rund 40 Swiss-Ski-Inspizienten auch bei der Zimmer-Einteilung. Als Ralph Krueger, Gian Gilli und Co. zu fünft in Hotelzimmer gepfercht wurden, lachten sie über die vermeintliche Pfadi-Übung. Aber auch bei dieser Aktion handelte es sich um einen Ernstfall. «Das ist gut für Teambildung und Teamgeist», meinte Krueger gelassen.

Immerhin kehrte die Delegation mit der positiven Erkenntnis aus Turin heim: Im Februar 2006 werden die Athletinnen in Turin, Sestriere und Bardoneccia in komfortabler eingerichteten Räumlichkeiten nächtigen.

(bert/Si)