«Schweizer Schulen» im Libanon bereit

publiziert: Montag, 16. Okt 2006 / 09:48 Uhr / aktualisiert: Montag, 16. Okt 2006 / 12:33 Uhr

Beirut - Zum offiziellen Schulbeginn am Montag können viele Kinder in Libanon wieder zur Schule - auch dank der Hilfe der Schweiz.

Die Schweiz hilft 50 Schulen. (Archivbild)
Die Schweiz hilft 50 Schulen. (Archivbild)
2 Meldungen im Zusammenhang
Das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH) stellte rund 50 beschädigte Schulen wieder in Stand. Lediglich an drei Orten kam es wegen grosser Schäden zu Verzögerungen. «Die Arbeiten gehen gut voran», sagte der SKH-Projektverantwortliche Kurt Hörler gegenüber der Nachrichtenagentur SDA in Beirut. 70 Prozent der Schulen seien bereits vollständig repariert. Das SKH bereitet sich nun auf die 2. Phase zur Einrichtung der Schulzimmer, der Reparatur von Fassaden und der Gestaltung der Umgebung vor.

Im 33-tägigen Krieg zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel sind nach Regierungsangaben rund 50 Schulen komplett zerstört und 300 beschädigt worden. Der Schaden beläuft sich auf rund 70 Mio. Dollar (89 Mio. Franken).

Die Schweiz erklärte sich in der Folge bereit, die Reparaturen in rund 50 Schulen zu übernehmen. Die Aufträge wurden an lokale Bauunternehmer vergeben.

Gefahr der Streubomben

Erschwert wird der Schulbeginn durch die enorme Anzahl der nach wie vor nicht geräumten Streubomben, die vor allem im Süden des Landes eine Gefahr für die Kinder darstellen. Die Schweiz hat dem UNO-Minenräumungszentrum UNMAC Anfang Oktober 1300 Sets für die Entschärfung von Blindgängern zur Verfügung gestellt.

Ein Minenexperte des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bildete letzte Woche in Tyrus die UNMAC-Mitarbeiter aus. Nach Angaben von Friedrich Steinemann, SKH-Chef in Beirut, könnte eine weitere Lieferung von Sets folgen.

Weitere Container

Neben den Schulen wurden durch den Krieg auch die medizinischen Einrichtungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO vor kurzem mitteilte, funktionieren von 410 untersuchten Spitälern und Gesundheitszentren nur noch 51 Prozent, ein Viertel ist ganz zerstört.

Das SKH hat deshalb beim VBS fünf Sanitäts-Container bestellt. Der erste wurde im Dorf Kafra, im Süden des Landes, bereits in Betrieb genommen, die vier anderen sollten am 17. Oktober ankommen. «Sobald wir sicher sind, dass der Unterhalt gewährleistet ist, können wir weitere 10 Container liefern», sagte Steinemann.

Beseitung der Ölpest

Ausserdem untersuchen zwei Schweizer Experten im Rahmen einer Abklärungsmission des UNO-Umweltprogramms UNEP seit rund zwei Wochen die Auswirkungen des Krieges auf die Umwelt in Libanon. Vor allem die Beseitigung des verbleibenden Öls vor der Küste sei dringend, sagte SKH-Umweltexperte Alain Pasche. Denn wenn der Winter mit starken Regenfällen anfange, könnten die verbleibenden Ölreste von der Küste wieder ins Meer gespült werden.

Ab Mitte Woche unterstützt das SKH nun ein Progamm zur Säuberung des Küstenabschnitts von Enfe bis Tripolis und des Naturschutzgebietes auf Palm Island.

Für die Arbeit werden gemäss Pasche in Zusammenarbeit mit internationalen Spezialisten lokale Fischer ausgebildet, die wegen der Ölpest ihre Arbeit verloren haben. Die Schweiz hat für die Beseitung der Umweltschäden durch den Krieg rund eine Million Franken zur Verfügung gestellt.

(Von Benno Lichtsteiner, SDA/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Beirut - Bei Treffen mit libanesischen ... mehr lesen
Dörfer im Süden sind teilweise völlig zerstört.
Aufnahme der Mövenpick Beach bei Beirut im August.
Bukarest - Für den Kampf gegen die ... mehr lesen
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 1°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 5°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 2°C 9°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Genf 2°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten