Schweizer Theologe kritisiert Bush

publiziert: Sonntag, 3. Dez 2006 / 12:49 Uhr

Köln - Dem Schweizer Theologen Hans Küng ist in Köln der Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte verliehen worden.

Hans Küng steht Lehrmeinungen der römisch-katholischen Kirche kritisch gegenüber.
Hans Küng steht Lehrmeinungen der römisch-katholischen Kirche kritisch gegenüber.
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Bundesrätin Micheline Calmy-Rey würdigte ihn als «Inbegriff des Intellektuellen».

Der 78-jährige Hans Küng erhielt den undotierten Lew-Kopelew-Preis für seinen «unermüdlichen Einsatz um ein besseres Verständnis zwischen den grossen Religionen der Welt».

So geht das «Projekt Weltethos» auf ihn zurück. Grundidee ist, dass Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen unmöglich sei.

Kritik an Bush

Bei der Verleihung kritisierte der in Köln lebende Küng US-Präsident George W. Bush, dem er eine «rücksichtslose, neo-imperiale Interessen-, Macht- und Prestigepolitik» vorwarf. Bush präsentiere sich zwar als Christ, doch in Wahrheit betreibe er eine menschenverachtende Machtpolitik.

Dazu gehörten «Angriffskriege, unmenschliche Behandlung von Kriegsgefangenen und Zivilpersonen und massive Verletzung der Menschenrechte», sagte er.

Dies alles habe zu einem «noch nie da gewesenen Verlust an moralischer Glaubwürdigkeit der Vereinigten Staaten selbst bei Alliierten und Freunden» geführt.

«Inbegriff des Intellektuellen»

Aussenministerin Calmy-Rey bezeichnete ihren Landsmann in ihrer Laudatio als den «Inbegriff des Intellektuellen, der sich in die öffentliche Sache einmischt».

Nicht Abgrenzung, sondern gegenseitiger Respekt sei gefragt: «Wenn es also um das Kopftuch der Kassiererin geht, sollten wir alle die Zeichen und Formen (...) nicht allzu eng begreifen. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie selbstverständlich es für meine katholische Grossmutter war, immer Kopftuch zu tragen.»

Die Auszeichnung wird in Erinnerung an den russischen Schriftsteller Lew Kopelew (1912-1997) vergeben. Der Preis wurde vom ersten Vorsitzenden des Lew Kopelew Forums, WDR-Intendant Fritz Pleitgen, verliehen.

(dl/sda)

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