Exporte von über 10 Mrd. Franken:

Schweizer Uhrenindustrie reitet auf Erfolgswelle

publiziert: Donnerstag, 21. Dez 2000 / 08:35 Uhr

Neuenburg - Mit Exporten von mehr als 10 Mrd. Fr. im laufenden Jahr reitet die Schweizer Uhrenindustrie weiter auf einer Erfolgswelle. Auf den Lorbeeren dürfen sich die Hersteller trotzdem nicht ausrufen. Erneuerung und Kreativität sind gefragt.

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François Habersaat, ein sichtlich zufriedener Präsident des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH), kündigte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda an, dass die Exporte in diesem Jahr wertmässig erstmals die Marke von 10 (Vorjahr 8,9) Mrd. Fr. übertreffen werden.

Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Sand in das Getriebe der schweizerischen Uhrenindustrie geraten könnte, sagte Habersaat weiter. Im Gegenteil: «Die Uhrenindustrie wird ihren Vormarsch fortsetzen. Sie verkauft nicht nur hochwertige Produkte, sondern vor allem Träume und Emotionen.» Die Uhrenindustrie ist die drittstärkste Exportbranche der Schweiz.

Karten werden neu verteilt

Seit knapp zwei Jahren werden laut Habersaat die Karten in der schweizerischen Uhrenbranche neu verteilt. Dieser Konzentrations- und Umwälzungsprozess sei von Luxusgüterkonzernen wie LVMH, Richemont, Swatch, Gucci und Bulgari ausgelöst worden.

Uhrenmarken wie etwa Ebel, TAG Heuer, Jaeger-LeCoultre oder Breguet hätten von der Marktmacht dieser Konzerne profitiert, um eventuelle Lücken im Marketing oder in der Distribution zu schliessen. Die Eigenständigkeit und das Image dieser Uhrenmarken hätten darunter aber keineswegs gelitten.

Kopien: «Härter durchgreifen»

Eine straff geführte Distribution sei einer der Schlüssl zum Erfolg im Kampf gegen Discount-Verkäufe, Parallelmärkte und Kopien, sagte der FH-Präsident weiter. Ein verstärktes Markenimage sei ferner dazu angetan, die Sensibilisierung des Kunden für echte Schweizer Uhren zu verfeinern. Die Zentren der Uhrenkopien seien hauptsächlich China, Thailand, Taiwan, Türkei und die Benelux-Länder. Die Schweiz sollte sich im Kampf gegen das äusserst schädliche Phänomen Kopien ein Beispiel an Frankreich nehmen, das in diesem Bereich wesentlich entschlossener zu Werke gehe.

Kreativität

Die robuste Weltkonjunktur und die parallel dazu gestiegene Kaufkraft der potenziellen Kunden reichten indessen nicht aus, um die Zukunft der Schweizer Uhrenmarken zu sichern. Gefragt seien Erneuerung und Kreativität, weil eine Uhr unter Umständen bereits nach fünf Jahren aus der Mode kommen könne. Die Konzentration um die grossen Luxusgüterkonzerne dürfe jedoch nicht vergessen machen, dass es in der Schweiz noch mehrere bedeutende Uhrenhersteller gebe, die durchaus in der Lage seien, ihre Zukunft aus eigener Kraft zu sichern.

Als Beispiele nannte er etwa Rolex, Chopard, Audemars-Piguet, Patek Philippe und Girard-Perregaux, die zusammen Jahresumsätze von mehereren hundert Millionen generierten.

(la/sda)

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