Prozess um Blutspenden-Dienst des Bayerischen Roten Kreuzes

Schweizer Zeugen: Angeklagte kassierten Provisionen

publiziert: Dienstag, 22. Feb 2000 / 16:58 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 22. Feb 2000 / 18:43 Uhr

München - Im Korruptions-Prozess um den Blutspende- Dienst des Bayerischen Roten Kreuzes haben drei Zeugen in der Schweiz die Anklage gegen zwei Spitzenmanager der Hilfsorganisation erhärtet. Die Angeklagten sollen 4,4 Mio. Mark an Provision kassiert haben.

Die Protokolle der Zeugenvernehmungen wurden am Dienstag in München vor Gericht verlesen. Die Angeklagten sollen von verschiedenen Firmen insgesamt 4,4 Millionen Mark kassiert haben. Durch das Aufschlagen der Schmiergelder auf die Preise soll dem Blutspendedienst ein Schaden von mehr als 17 Millionen Mark entstanden sein.

Der Geschäftsführer des Schweizer Pharmaunternehmens Diag, Marcus Gnädinger, sagte aus, die Angeklagten hätten für Aufträge jährlich insgesamt 200 000 bis 250 000 Mark Provision kassiert. Diese Zahlungen seien von den Angeklagten gefordert worden, anderenfalls hätte es keine Aufträge mehr gegeben, sagte der Diag- Manager.

In Zürich verhört
Gnädinger und seine frühere Sekretärin sowie die Assistentin seines Partner Josef Stava waren in der vergangenen Woche in Zürich von einem dortigen Bezirksanwalt im Beisein der Münchner Verfahrens- Beteiligten verhört worden.

Die Reise in die Schweiz war notwendig geworden, weil Gnädinger als Mitverdächtiger trotz der Zusage freien Geleits nicht zu einer Reise nach München bereit war. Stava verweigerte auch in Zürich die Aussage.

Nach Aussage Gnädingers beliefen sich die Provisionen auf fünf Prozent des Umsatzes. Darüber sei Buch geführt worden. Als das Schmiergeld-Verfahren in Gang kam, habe der damalige Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, Heinrich Hiedl, ihn angerufen und gefordert, Gnädinger solle die Akten bei sich behalten und sich insgesamt zurückhalten.

Preise beeinflusst
Der Diag-Geschäftsführer bestritt, dass die Zahlungen «Einfluss auf die Preisgestaltung» hatten. Seine Sekretärin und die Assistentin Stavas gewannen einen anderen Eindruck. Sie sagten aus, ohne die Zahlungen hätte man günstigere Preise machen können.

Hiedl und der mit angklagte Ex-Blutspendedienst-Geschäftsführer Adolf Vogt sollen zwei Mitarbeitern nach deren Angaben Kontakte zu Pharma-Firmen zum Zweck des Preisvergleichs verboten haben.

(news.ch)

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