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Schweizer gewinnen auch sechstes Spiel

Schweizer auf Rekordjagd

publiziert: Sonntag, 12. Mai 2013 / 22:40 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 12. Mai 2013 / 22:57 Uhr
Jubel zum 1:0 bei Torschütze Simon Moser und Nino Niederreiter.
Jubel zum 1:0 bei Torschütze Simon Moser und Nino Niederreiter.

Die Schweizer Nationalmannschaft ist an der Eishockey-WM in Stockholm auch nach sechs Spielen noch ungeschlagen und steht souverän in den Viertelfinals. Das Team von Sean Simpson bezwang am Wochenende Dänemark (4:1) und Norwegen (3:1)

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Damit sind die Schweizer gleich erfolgreich wie 1939 und 1948 gestartet, als sie ebenfalls die ersten sechs WM-Spiele gewonnen haben. Am Dienstag bietet sich der SIH-Auswahl zum Abschluss der Vorrunde gegen Weissrussland die Gelegenheit, eine neue Bestmarke aufzustellen - sieben Siege ist ihr an einer WM noch nie gelungen.

Zugleich war das 3:1 gegen Norwegen der neunte Sieg in Folge, hatten die Schweizer doch auch die letzten drei Vorbereitungspartien für sich entschieden. Eine solche Erfolgsserie war ihnen seit dem zweiten Weltkrieg nie mehr gelungen - in der Saison 1938/39 hatten sie ebenfalls neunmal hintereinander triumphiert, und von Februar 1939 bis Februar 1941 reihten sie gar zehn Siege aneinander.

Als einzige noch unbezwungene Equipe an dieser WM können die Schweizer am Dienstag den Gruppensieg aus eigener Kraft schaffen, wobei zwei Punkte genügen. Dies wäre insofern wichtig, als sie dann in den Viertelfinals entweder auf Norwegen oder Tschechien treffen würden. Als Zweiter bekämen sie es mit Co-Gastgeber Schweden zu tun.

Nachdem die Schweizer gegen Dänemark die schwächste Leistung an diesem Turnier gezeigt hatten, präsentierten sie sich gegen Norwegen von Beginn weg hellwach. Sie hatten die Skandinavier, gegen die sie zuvor dreimal in Folge (unter anderem an den Weltmeisterschaften 2010 und 2011) verloren hatten, von A bis Z im Griff - nach 16 Minuten stand es bereits 2:0. Torhüter Martin Gerber, der zum vierten Mal den Vorzug gegenüber Reto Berra erhalten hatte, erlebte einen geruhsamen Abend und musste bloss 16 Paraden zeigen. "Im ersten Drittel spielten wir unglaublich gut", sagte Simpson. "Es war ein Reaktion auf gestern (gegen Dänemark, die Red.), als unsere Systementscheide nicht die besten waren. Heute war dies viel besser." Es sei ein super Test für die mentale Stärke gewesen. Nun müssten sie weiter fokussiert bleiben. "Die Spieler merken, dass etwas Spezielles möglich ist."

Reto Suri hatte nach dem Spiel gegen Dänemark gesagt: "Auf diesem Niveau brauchst du den besseren Goalie als der Gegner und die besseren 'Special Teams'." Und beides hatten die Schweizer auch gegen Norwegen. Das Boxplay war insgesamt sehr gut, auch wenn der Ehrentreffer der Norweger durch Ole-Kristian Tollefsen (45.) im Powerplay fiel.

Als Höhepunkt erzielte Roman Josi in der 16. Minute in Unterzahl das 2:0. Der Verteidiger der Nashville Predators stand nach einem Abpraller des norwegischen Goalies Lars Haugen, nach einem Schuss von Andres Ambühl, goldrichtig und brauchte den Puck nur noch ins leere Tor einzuschieben. Es war für Josi der zweite Treffer im Nationaldress und der erste eines Schweizer Verteidigers an dieser WM. In 34. Minute wäre Ambühl beinahe noch ein zweiter Shorthander gelungen, doch scheiterte er solo vor Haugen. Und auch Josi hätte in der 47. Minute beinahe ein zweites Mal in Unterzahl getroffen. Allerdings nahm SIH-Auswahl zu viele Strafen. "Wir müssen disziplinierter sein, wenn die Schiedsrichter so pfeifen", erklärte Simpson.

Auch mit einem Mann mehr waren die Schweizer gegen Norwegen erfolgreich, nachdem sie am Tag zuvor gegen Dänemark gar drei von vier Überzahlsituationen ausgenutzt hatten. Patrick von Gunten erhöhte 25 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels nach einem herrlichen Querpass von Ambühl auf 3:0. Damit reüssierte auch noch ein zweiter Verteidiger. Total konnte die SIH-Auswahl zum achten Mal an diesem Turnier über einen Powerplay-Treffer jubeln - allesamt in den letzten vier Partien erzielt.

Für die Führung der Schweizer hatte in der 7. Minute Simon Moser verantwortlich gezeichnet. Der Powerflügel, der die SCL Tigers verlassen wird, traf bei seinem dritten Tor an dieser WM nach einem Abpraller im Fallen.

Für den letzten Gegner der Vorrunde, die Weissrussen, geht es nur noch um die Ehre, da sie nicht absteigen können, weil im nächsten Jahr Minsk der Austragungsort der WM ist. Die letzten sechs Partien gegen die Osteuropäer gewann die SIH-Auswahl allesamt. An den Weltmeisterschaften 2011 und 2012 siegte sie 4:1 respektive 3:2.

Norwegen - Schweiz 1:3 (0:2, 0:1, 1:0)
Globe Arena, Stockholm. - 3226 Zuschauer. - SR Frano/Zalaski (Tsch/Ka), Dahmen/Scheljanin (Sd/Russ). - Tore: 7. Simon Moser (Martin Plüss, Seger) 0:1. 17. Josi (Ambühl, Suri/Ausschluss Blum!) 0:2. 40. (39:35) von Gunten (Ambühl, Josi/Ausschluss Bonsaksen) 0:3. 45. Tollefsen (Trygg/Ausschluss Blindenbacher) 1:3. - Strafen: 6mal 2 plus 10 Minuten (Thoresen) gegen Norwegen, 8mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Norwegen: Haugen; Holos, Bonsaksen; Tollefsen, Trygg; Bastiansen, Odegaard; Sorvik; Röymark, Hansen, Skröder; Thoresen, Holtet, Ken Andre Olimb; Mathis Olimb, Forsberg, Niklas Roest; Dahlström, Ask, Spets; Martinsen.

Schweiz: Martin Gerber; Seger, Julien Vauclair; Blindenbacher, Philippe Furrer; Josi, von Gunten; Blum, Grossmann; Niederreiter, Martin Plüss, Simon Moser; Walker, Trachsler, Bieber; Suri, Gardner, Ambühl; Bodenmann, Cunti, Hollenstein.

Bemerkungen: Norwegen ohne Solberg (verletzt), Schweiz ohne Berra (Ersatztorhüter), Stephan, Monnet, Bürgler (alle überzählig) und Diaz (noch nicht eingetroffen). - Schüsse: Norwegen 17 (5-6-6); Schweiz 36 (17-13-6). - Powerplay-Ausbeute: Norwegen 1/6 (1 Shorthander kassiert); Schweiz 1/5.

Rangliste:
1. Schweiz 17. 2. Kanada 16. 3. Schweden 12. 4. Norwegen 9. 5. Tschechien 8. 6. Dänemark 3. 7. Weissrussland 3. 8. Slowenien 1.

 

(fest/Si)

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