Schweizer beim Bode-Miller-Festival nur Statisten

publiziert: Sonntag, 22. Dez 2002 / 17:23 Uhr

(Si) Für einmal waren die Schweizer beim Bode-Miller-Festival in Alta Badia nur Statisten. Der Amerikaner feierte seinen ersten Sieg, während Didier Défago, Michael von Grünigen und Didier Cuche sich mit den Rängen 6, 14 und 17 begnügen mussten.

13 Rennen musste Miller auf seinen ersten Erfolg in dieser Saison warten. Im Riesenslalom von Alta Badia holte Bode Miller das umso eindrücklicher nach und deklassierte die gesamte Konkurrenz um über eine Sekunde. Didier Défago, nach dem ersten Lauf Zweiter, verpasste als bester Schweizer das Podest um neun Hundertstel. Vor einem Jahr errang das US-Skiphänomen Bode Miller in Val d´Isère, 24 Stunden nach dem fatalen Unfall von Silvano Beltrametti, als sich fast niemand für ihn interessierte, den ersten Weltcup-Sieg in einem Riesenslalom. Nachher gewann er noch drei Slaloms -- eine gleichwohl fast unterdurchschnittliche Bilanz für ihn. Aufgrund seines Potentials gilt er längst als designierter Seriensieger und kommender Weltcup-Gesamtsieger. Tückischer Schnee: aggressiv und schmierig In Alta Badia gab Miller erstmals eine Kostprobe seines aussergewöhnlichen Könnens, und das auf einem Schnee, der von den Athleten als extrem tückisch beschrieben wurde. Während Miller mit traumwandlerischer Sicherheit auf den zweitklassierten Davide Simoncelli, die grosse Überraschung des Rennens mit Startnummer 30, über eine Sekunde Vorsprung herausholte, klassierten sich dahinter 18 Fahrer innerhalb einer Sekunde. Da erinnert man sich wieder an Kjetil André Aamodts Charakterisierung nach Millers Olympia-Auftritten (zwei Medaillen): "Ich habe noch nie einen Menschen so schnell Ski fahren gesehen. Zu unserem Glück hat er das Tempo nicht immer unter Kontrolle." In Alta Badia hatte er auch das unter Kontrolle. "Ich wollte dieses Rennen unbedingt gewinnen, nachdem mir die ersten Rennen dieser Saison nicht nach Wunsch gelangen und ich letztes Jahr in Alta Badia ausschied", sagte Bode Miller. Im Dezember 2001 war er als Leader des ersten Laufes gestürzt; Frédéric Covili konnnte erben. Diesmal genügte ihm die 14. Zeit im zweiten Lauf zum 5. Weltcupsieg seiner Karriere. Der junge Italiener Davide Simoncelli hoffte vergebens auf einen erneuten Ausrutscher von Miller. Aber auch so war Simoncelli vor 10´000 Zuschauern der gefeierte Held und liess die alten Tomba-Zeiten aufleben. Vom 26. Startplatz war der 23-jährige Trentiner, der noch nie über einen 15. Platz hinausgekommen war, auf den 2. Rang vorgestossen. Erst in der Vorwoche war Christoph Gruber Ähnliches gelungen: Der Österreicher hatte sich in Val d´Isère vom 29. auf den 3. Platz verbessert. Kein Schweizer Tag -- Erfolgsserie gerissen In den bisherigen sechs Riesenslaloms oder Super-G hatten die Schweizer acht Podestplätze geholt; in Alta Badia gingen sie erstmals leer aus. Ausser Didier Défago, der hinter Miller an zweiter Stelle lag, hatten alle andern ihre Chance schon im ersten Lauf preisgegeben. "Mit der Leistung bin ich zufrieden, auch wenn es ärgerlich ist, so knapp einen Podestplatz zu verpassen", meinte der sechstklassierte Romand, "aber es geht auch in dieser Disziplin aufwärts." Immerhin erreichte er sein bisher bestes Ergebnis im Riesenslalom. Dreimal war zuvor schon Siebenter geworden. Michael von Grünigen, in Alta Badia schon zweimal Sieger und dreimal Zweiter, zog für einmal im Hochabteital einen schlechteren Tag ein. "Heute passte nicht viel zusammen", meinte der zweifache Saisonsieger, "vor allem das Timing stimmte nicht." Von Grünigen spielte auf die extremen Schneeverhältnisse an: "Es war aggressiv und zugleich rutschig. So gelangen nur sporadisch Superfahrten wie bei Miller im ersten oder Simoncelli im zweiten Lauf." Auch von den Schweizern hinter dem Top-Trio Défago, MvG und Cuche konnte keiner überzeugen: Tobias Grünenfelder und Ambrosi Hoffmann verpassten als 41. und 42. den "Final" um rund eine Sekunde, Slalom-Spezialist Marco Casanova schied aus, und Silvan Zurbriggen (54.) zahlte in seinem ersten Weltcup-Riesenslalom noch Lehrgeld. "Das letzte Jahr lief überdurchschnittlich gut. Heuer muss ich härteres Brot essen", meinte der junge Allrounder, "aber da mussten alle durch."

(rr/sda)

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