Schweizer nicht in Totenschändung involviert

publiziert: Sonntag, 29. Okt 2006 / 11:18 Uhr

Bern - In die Totenschändung von deutschen Soldaten in Afghanistan sind nach Erkenntnissen der Schweizer Armee keine Schweizer Offiziere involviert gewesen.

Die Schweizer Armee führe ihre Soldaten so, dass solche Dinge nach «menschlichem Ermessen» nicht möglich seien.
Die Schweizer Armee führe ihre Soldaten so, dass solche Dinge nach «menschlichem Ermessen» nicht möglich seien.
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Das erklärte Armeesprecher Felix Endrich gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

Zur fraglichen Zeit 2003 hätten zwei Schweizer Offiziere im Stab der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) in Kabul gearbeitet. «Diese Offiziere gingen grundsätzlich nicht mit auf Patrouille», sagte Endrich.

Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass «sicher keine Schweizer in die Vorkommnisse involviert waren». Zu diesem Schluss sei die Armee nach Prüfung der damaligen Funktion und der Einsatzorte der Schweizer gekommen.

Ab 2004 habe sich der Einsatz der Schweizer geändert. Nebst einem Offizier im ISAF-Stab in Kabul seien drei Schweizer, ein Arzt und zwei Verbindungsoffiziere, im Norden Afghanistans stationiert gewesen.

Offiziere knüpfen Kontakte zur Bevölkerung

Zur Aufgabe der Verbindungsoffiziere gehöre auch der Patrouillen-Gang, um Kontakte mit der Bevölkerung zu knüpfen. Zur Zeit befänden sich noch zwei Schweizer Verbindungsoffiziere im Norden, sagte Endrich.

Verteidigungsminister Samuel Schmid hatte am Samstag im «Blick» erklärt, er habe «sicherheitshalber» eine Untersuchung angeordnet. Diese sollte zeigen, ob die Schweizer etwas mit den Totenschändungen zu tun gehabt hätten. Die Vorfälle selbst bezeichnete Schmid als «schockierend».

Schweizer mit grösserer Lebenserfahrung

Die Schweizer Armee führe ihre Soldaten so, dass solche Dinge nach «menschlichem Ermessen» nicht möglich seien, sagte Schmid weiter. Zudem besässen Schweizer Soldaten im Auslandeinsatz eine grössere Lebenserfahrung.

Für Martin Kallen, Chef des Psychologisch-Pädagogischen Dienstes der Schweizer Armee, könnte die Wurzel allen Übels im Bezug auf solcher Vorkommnisse wie in Afghanistan bei der Rekrutierung liegen.

Dort sei es möglich, labile und ungeeignete Personen herauszufiltern, erklärt er in einem Interview mit der «Neuen Luzerner Zeitung».

(li/sda)

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