Schweizer testen gegen drei Nationen

Mit Ausnahme der verletzten Severin Brüngger (Schulter) und Daniel Fellmann (Rücken) reisten gestern alle 16 vorgesehenen Spieler nach Skandinavien. Der in der vergangenen Woche zum Team gestossene Bundesliga-Profi Iwan Ursic, der gegen Deutschland wegen Knieproblemen gefehlt hatte, trainierte am Mittwoch wieder leicht mit.

"Das könnte hinkommen", sagte Ehret. Auch die von Grippen genesenen Aufbauer Robbie Kostadinovich und Daniel Schmid nahmen an den Übungseinheiten teil, obwohl ihnen noch sichtlich die Kräfte fehlten. In Norwegen ebenfalls dabei ist der am 1. Januar nachnominierte Pascal Jenny, der am letzten Sonntag sein 50. Länderspiel bestritt.

60 Minuten "präsent"

Für die Schweizer gilt es, sich weiter dem im nächsten Jahr an der Heim-EM erforderlichen Niveau zu nähern. Schwerpunkte für Ehret sind die Verbesserung der Effizienz und der Stilsicherheit. Die jungen Spieler -- die Hälfte der Equipe ist nicht älter als 25 Jahre -- sollen zudem weitere Erfahrungen sammeln. Vor allem aber muss die SHV-Auswahl daran arbeiten, über die gesamte Partie auf dem Feld "präsent" zu sein.

Bei den 20:28- und 25:31-Niederlagen gegen Deutschland hielten die Schweizer jeweils nur bis kurz nach der Pause mit. "Einige sind physisch nicht in der Lage, 60 Minuten auf diesem Niveau zu bestehen. Sie haben Vorgaben erhalten", erklärte Ehret auf diesen Punkt angesprochen.

Ein weiteres Thema für den Deutschen diesbezüglich ist, "dass die Spieler darauf sensibilisiert werden, was sie noch lernen müssen, um über die volle Distanz konzentriert ihre Leistungen abzurufen."

Niederlagen-Serie

Für die SHV-Auswahl wäre es auch wichtig, die Niederlagen-Serie zu stoppen: Seit dem 25:22-Sieg am 25. Januar 2004 an der EM in Slowenien gegen die Ukraine verlor die Schweiz 13 offizielle Länderspiele in Folge.

Es wird jedoch nicht einfach, in Norwegen auf die Erfolgsstrasse zurückzukehren. Gegen den Gastgeber liegen die Schweizer im direkten Vergleich mit 17:12 Siegen (3 Unentschieden) zwar vorne, die letzten sechs Begegnungen verloren sie allerdings. Zuletzt unterlagen sie im November am Vierländerturnier in Olten klar 23:33.

Der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister Russland (UdSSR-Zeiten miteingerechnet) ist zwar nicht mehr so stark wie früher, dürfte aber dennoch eine Nummer zu gross sein. Und Algerien, im vergangenen Jahr Vierter an der Afrika-Meisterschaft, vergleicht Ehret mit Tunesien; mit den Tunesiern lieferten sich die Schweizer zuletzt äusserst enge Duelle.

Programm

Freitag, 14. Januar, 20.15 Uhr: Schweiz - Norwegen. -- Samstag, 15. Januar, 18:00: Schweiz - Russland. -- Sonntag, 16. Januar, 14:00: Schweiz - Algerien.

(von Sascha Fey/Si)