Schwere Entscheidung für Familie Obama

publiziert: Donnerstag, 20. Nov 2008 / 16:19 Uhr

Die Welt schaut darauf, wie Barack Obama sein Kabinett zusammenstellt. Aber er und seine Frau Michelle haben eine ungleich schwierigere Entscheidung zu treffen, die zugleich persönlich und politisch ist.

Die Obamas können die Entscheidung nicht lange aufschieben. Sie ziehen im Januar nach Washington, pünktlich zum Schulanfang.
Die Obamas können die Entscheidung nicht lange aufschieben. Sie ziehen im Januar nach Washington, pünktlich zum Schulanfang.
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Barack ObamaBarack Obama
Werden ihre Töchter Malia (10) und Sasha (7) nach dem Umzug nach Washington eine private oder öffentliche Schule besuchen?

Für viele Amerikaner scheint diese Entscheidung bedeutungsvoller zu sein, als das Kreuzchen auf dem Wahlzettel.

Wenn Amerikaner einer bestimmten Einkommensgruppe sich dafür entscheiden ihre Kinder auf eine öffentliche Schule zu schicken, dann demonstrieren sie damit ihr Vertrauen in die Regierung und das staatliche Schulsystem.

Misstrauen in die Bildungspolitik

Amerikaner, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, deuten damit ihr Misstrauen in die Bildungspolitik der Regierung an. In einigen Gegenden sind Privatschulen für weisse Familien eine Möglichkeit zu verhindern, dass weisse und schwarze Kinder gemeinsam eine Schule besuchen.

Republikaner befürworten es, an ärmere Familien Stipendien zu vergeben, sodass auch deren Kinder Privatschulen besuchen können. Demokraten hingegen, wie auch Barack Obama, sprechen sich dagegen aus, weil dadurch das staatliche Schulsystem diskreditiert wird.

Die Brisanz dieser Frage ist untypisch für einen US-Präsidenten. George Bushs Zwillinge, Jenna und Barbara, waren beide schon im College, als er gewählt wurde. Obamas' demokratische Vorgänger trafen eine unterschiedliche Wahl. Jimmy und Rosalynn Carters Tochter Amy besuchte eine staatliche Schule; die Tochter der Clintons, Chelsea, eine Privatschule.

Bisher gingen die Mädchen auf eine Privatschule

In Chicago gingen die Obama Mädchen bisher auf eine Privatschule. Nun wird ihr Vater US-Präsident. Die Medien berichten weltweit über dieses Thema und sind parteiisch in ihrer Berichterstattung: einige Medien haben bereits berichtet, dass der zukünftige Präsident sich zwar gegen Privatschul-Stipendien für ärmere Schulkinder ausspricht und stattdessen die öffentlichen Schulen stärken will, seine eigenen Kinder jedoch nicht auf eine staatliche Schule schickt.

Diese Woche hat Michelle Obama mit ihren Töchtern einige der Elite-Privatschulen in Washington besucht, die 28’000 US-Dollar im Jahr kosten.

Als sie in einem Interview dazu befragt wurde, argumentierte sie mit der gebotenen Vorsicht einer Politikerin, die eine Kontroverse zu vermeiden sucht: «Wir haben versucht, den Leuten zu erklären, dass unsere Entscheidung im besten Interesse der Mädchen getroffen werden wird. Wir haben noch keine Entscheidung gefällt. Wir möchten den Entscheidungsprozess als persönliche Angelegenheit handhaben, und das haben die Menschen bisher auch respektiert.»

Sie können die Entscheidung allerdings nicht lange aufschieben. Die Obamas ziehen im Januar nach Washington, pünktlich zum Schulanfang.

Jonathan Mann - Campaign Trail Column für den 21.11.08
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «The Campaign Trail» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(CNN-Kolumne von Jonathan Mann)

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