Nahost: Zusammenstösse auch in Jerusalem

Schwere Gefechte im Gazastreifen zwischen Israeli und Palästinenser

publiziert: Freitag, 6. Apr 2001 / 17:31 Uhr / aktualisiert: Freitag, 6. Apr 2001 / 17:50 Uhr

Gaza/Jerusalem - Die israelische Armee und die Palästinenser haben sich am Freitag im Gazastreifen schwere Gefechte geliefert. Erstmals seit langem gab es auch in der Altstadt Jerusalems nach dem Freitagsgebet wieder Zusammenstösse.

Nach einem palästinensischen Mörserangriff auf die Siedlung Netzarim im Gazastreifen beschoss die israelische Armee nach eigenen Angaben eine Palästinenserstellung im Süden von Gaza sowie mehrere nahe gelegene palästinensische Ortschaften. Beim Mörserangriff auf Netzarim wurde dem israelischen Militärradio zufolge niemand verletzt.

Nach Angaben der israelischen Armee eröffnete kurz danach ein israelischer Panzer das Feuer in Richtung des Palästinenserpostens. Insgesamt seien etwa 20 Granaten abgefeuert worden, teilte die palästinensische Polizei mit.

In der Nacht hatten israelische Kampfhelikopter das Hauptquartier der Palästinenserpolizei in Beit Lahia sowie die Flüchtlingssiedlung Dschabalja im Gazastreifen angegriffen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben sechs Menschen verletzt, zwei davon schwer.

Am Donnerstagabend hatten Palästinenser mehrere Geschosse auf jüdische Siedlungen sowie auf israelisches Gebiet abgefeuert. Nach israelischen Fernsehberichten handelte es sich um eine Racheaktion für die Ermordung eines Führers der extremistischen Palästinenerorganisation Islamischer Dschihad im Westjordanland.

Zugang Tempelberg

Die Palästinenserverwaltung warnte die israelische Regierung davor, Juden ungehindert Zutritt zum Jerusalemer Tempelberg zu gewähren. Dies werde eine Eskalation der Gewalt zur Folge haben, hiess es in einer Erklärung. «Schon allein der Gedanke an eine solche Möglichkeit ist ein Spiel mit dem Feuer.»

Der Tempelberg ist eine heilige Stätte des Islam, da dort der Felsendom und die El-Aksa-Moschee stehen. Für die Juden ist die Klagemauer am Fusse des Tempelbergs das zentrale Heiligtum.

«Kriegsverbrecher»

Der israelische Minister für innere Sicherheit, Usi Landau, kündigte ein hartes Durchgreifen gegen die Palästinenser an. «Es reicht nicht, alle drei Tage anzugreifen, es muss Tag und Nacht zugeschlagen werden.» Der zum rechten Flügel des Likud-Blocks von Ministerpräsident Ariel Scharon gehörende Minister bezeichnete Palästinenserpräsident Jassir Arafat als «Kriegsverbrecher».

Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat betonte, Landaus Äusserungen zeigten «das wahre Gesicht» der israelischen Regierung, die ein Friedensabkommen aufgegeben habe.

Scharfe Kritik

In Paris sagte der Sprecher des französischen Aussenministeriums, die israelische Regierung befinde sich mit ihrer «Politik der Eskalation» auf dem falschen Weg und verwies auf die «provokative Ankündigung» Israels zum Siedlungsbau, Angriffe und «Morde» und Übergriffe auf palästinensische Unterhändler. Auch die US-Regierung hat Scharons Vorhaben bereits kritisiert.

Amerikanische Kongressmitglieder forderten jedoch unterdessen von US-Präsident George W. Bush eine härtere Gangart gegen die Palästinenser. Sie verlangten, das Büro der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Washington zu schliessen und die Finanzhilfe zu kürzen, berichtete die «Washington Post» am Freitag.

Die beiden Briefe wurden von fast 300 Abgeordneten und Senatoren unterzeichnet, mehr als der Hälfte der Kongressmitglieder.

(kil/sda)

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