Schwimmen: 16 Schweizer für WM qualifiziert

publiziert: Sonntag, 30. Mrz 2003 / 21:49 Uhr

(Si) Am letzten Tag der Hallen-SM in Zürich-Oerlikon unterbot einzig noch Christoph Bühler (50 m Crawl) die WM-Einzellimite. Die Delegation von Swiss Swimming in Barcelona umfasst damit vorläufig 16 Athleten, wobei sich fünf über die Staffel qualifizierten.

Der Höhepunkt am Sonntag war das 100-m-Delfinrennen der Frauen, wo Nicole Zahnd (Genf Natation) in 1:02,48 den fast 20 Jahre alten (und zweitältesten) Schweizer Rekord der Thurgauerin Carole Brook, aufgestellt an den Europameisterschaften 1983 in Rom, um 23 Hundertstel verbesserte. Die 22-jährige Bernerin trainierte in den vergangenen fünf Monaten in Brisbane und kehrte erst auf die Titelkämpfe in die Schweiz zurück.

Erfolgreichste Schwimmerinnen im Oerliker 50-m-Becken waren Chantal Strasser (Atlantide Agno) über 200/400/800 m Crawl und Ramona Pedretti (SV Limmat) über 50/100/200 m Brust mit drei Goldmedaillen. Bei den Männern erreichten Karel Novy, Remo Lütolf, Philipp Gilgen und Gerry Strasser je zwei Titel.

Während der vier Tage gab es durch Zahnd sowie Novy (100 m Rücken) und Flori Lang (50 m Rücken) drei Einzelrekorde zu verzeichnen. Dazu stellten die Männer des SC Uster über 4x100 m und 4x200 m Crawl sowie 4x100 m Lagen drei Staffelrekorde für Klubs auf.

Neun Männer, sieben Frauen

Vorläufig setzt sich das Kader von Swiss Swimming für Barcelona (20.-27. Juli) aus neun Männern und sieben Frauen zusammen, klar weniger als die von Leistungssportchef Pierre-André Weber erwarteten 20 Teilnehmer. Karel Novy, Flori Lang, Remo Lütolf, Philipp Gilgen, Yves Platel sowie Hanna Miluska, Chantal Strasser, Flavia Rigamonti und Nicole Zahnd hielten ihr WM-Ticket bereits vor der nationalen Leistungsschau in den Händen. In Oerlikon gelang es einzig den Crawlern Bühler und Dominik Meichtry auf den Zug nach Barcelona aufzuspringen.

Sprintspezialist Bühler unterbot die Limite über 50 m Crawl in 23,21 um vier Hundertstel. Der 29-jährige Langenthaler profitierte bei seinem Titelgewinn allerdings von Novys Verzicht auf den Final, denn im Vorlauf am Morgen hatte dieser in 22,83 klare Bestzeit aufgestellt. Am Samstag war Novy über 100 m Crawl Schweizer Rekord zugetraut worden, da er tags zuvor in der Klubstaffel in 49,18 anschlug -- allerdings mit fliegendem Start, was rund sechs Zehntel Zeitersparnis bringt. Doch der 22-jährige Waadtländer knackte im Einzelrennen die 50-Sekunden-Grenze überraschend nicht und blieb in 50,09 rund eine halbe Sekunde über seinem Rekord.

"Nur" über die Staffeln qualifizierten sich Carmela Schlegel, Marjorie Sagne, Gerry Strasser, David Richard sowie Dominique Diezi. Letztere verzichtete allerdings (wie Flavia Rigamonti) auf die Hallen-SM und bestreitet diese Woche stattdessen die amerikanischen Meisterschaften in Indianapolis, wo sie sich noch über die Einzellimite qualifizieren könnte.

Von den Schwimmern, die zuletzt regelmässig an internationalen Grossanlässen teilnahmen, schafften einzig Lorenz Liechti, Sandrine Paquier und Carla Stampfli die WM-Limite nicht. Ausser der 18-jährigen Brustspezialistin Ramona Pedretti, die am Samstag über 50 m nur um 17 Hundertstel zu langsam für Barcelona war, drängten sich in Oerlikon keine neuen Namen auf.

Dieses Quartett bekommt an den beiden Meetings der Mare-Nostrum-Tour in Canet (Fr) und Barcelona noch die letzte Chance, sich für freie WM-Plätze zu empfehlen. Der universell einsetzbare Liechti kann zudem noch hoffen, als Ersatzschwimmer für die Staffeln nach Barcelona mitgenommen zu werden.

(Valentin Oetterli/sda)

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