Schwimmen: Lütolf gewinnt Silber

publiziert: Samstag, 13. Dez 2003 / 21:00 Uhr

Remo Lütolf sicherte sich an den Kurzbahn-EM in Dublin als Zweiter über 50 m Brust die zweite Medaille nach Bronze mit der Lagenstaffel. Carla Stampfli belegte über 50 m Rücken überraschend den 8. Platz. Zudem gab es einen Europarekord.

Remo Lütolf gewann seine zweite Medaille in Dublin.
Remo Lütolf gewann seine zweite Medaille in Dublin.
Lütolf musste sich auf seiner Paradestrecke nur dem Ukrainer Oleg Lisogor (26,89), der den dritten Titel in Serie gewann, geschlagen geben. Mit 27,02 verbesserte der St. Galler Rheintaler seinen im Halbfinal aufgestellten Schweizer Rekord um 16 Hundertstel.

Davor hatte seine Bestmarke von Antwerpen 2001 bei 27,27 gelegen. Für den Athlet des SC Uster war es die dritte Einzelmedaille sowie der vierte Podestplatz an internationalen Meisterschaften bei den Grossen. Bisher hatte er allerdings "nur" Bronze geholt. Lütolf konnte es gar nicht richtig fassen. "Ich habe mich nicht so wahnsinnig gefühlt." Er sei etwas zu tief im Wasser gewesen und habe daher wirklich arbeiten müssen. "Ich habe gedacht, dass die Medaillen unter 27 Sekunden weggehen", sagte der 23-jährige Student. Lütolf stand über 50 m Brust zum sechsten Mal in Folge an Kurzbahn-EM im Final.

Im vergangenen Jahr fehlten ihm vier Hundertstel zum Podest, diesmal beanspruchte er das Glück, welches ihm damals gefehlt hatte; der viertplatzierte Brite Darren Mew lag nur zwei Hundertstel hinter dem Schweizer.

"Die letzten drei Jahre sind nicht so super gelaufen", sagte Lütolf, "daher war es ein perfekter Moment, um mir selber zu zeigen, dass ich es drauf habe."

Damit sprach er indirekt die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Athen an, die sein grosses Ziel sind. Es sei beruhigend zu sehen, dass es vorwärts ginge. Mit dieser Leistung gab Lütolf auch die eindrückliche Antwort, auf das enttäuschende Scheitern in den Vorläufen (24.) über 100 m Brust.

Stampfli kam über 50 m Rücken erstmals bei einem Grossanlass in den Endlauf, indem sie im Halbfinal mit 28,53 ihre Bestzeit um 13 Hundertstel unterbot. Zusätzlich kam ihr zu Gute, dass die zeitgleiche Schwedin Emelie Kierkegaard nicht zum Ausscheidungsrennen um den letzten Finalplatz antrat.

Im Feld der besten acht vermochte sich Stampfli mit 28,68 nicht mehr zu steigern und belegte den letzten Platz. "Mein Ziel war vielleicht mal ein Halbfinal und jetzt das", erklärte Stampfli ganz bescheiden, als wäre es ihr peinlich. Die Schwimmerin des SC Solothurn, deren Mutter Italienerin ist, trainiert und studiert seit April in Mailand.

Der Einzug in die Halbfinals gelang Dominique Diezi über 50 m Rücken sowie Lorenz Liechti über 100 m Lagen. Beide klassierten sich im 11. Schlussrang. Das Schweizer Team verbesserte die Bilanz durch diese starke Vorstellungen markant, nachdem in den ersten beiden Tagen jeweils nur ein Athlet von Swiss Swimming im Einzel weiter gekommen war.

Für den einzigen internationalen Rekord war der Russe Juri Prilukow bei seiner Titelverteidigung über 1500 m Crawl mit 14:31,82 besorgt; er unterbot seine im vergangenen Jahr aufgestellte europäische Bestleistung um 3,24 Sekunden. Prilukow hatte am Donnerstag bereits Gold über 400 m gewonnen.

Der holländische Superstar Pieter van den Hoogenband, zweifacher Olympiasieger von Sydney, unterstrich in der Königsdisziplin 100 m Crawl einmal sehr seine Klasse.

Mit 46,81 verpasste er den Weltrekord von Alexander Popow nur um sieben Hundertstel; nach 50 m lag er noch 34 Hundertstel unter dessen Durchgangszeit. Den zweitklassierten Italiener Filippo Magnini distanzierte van den Hoogenband bei seinem zweiten EM-Titel im 25-m-Becken nach 1999 um über eine halbe Sekunde.

Die schwedische Lagenstaffel der Frauen stieg zum fünften Mal in Serie zuoberst aufs Treppchen. Pech dagegen hatte die Schweizer Equipe. Weil die auf der dritten Strecke schwimmende Luana Calore zu früh ins Wasser sprang, wurde das Quartett disqualifiziert. Mit 1:53,26 hätten Stampfli, Schlegel, Calore und Diezi den nationalen Rekord aus dem vergangenen Jahr um 1,82 Sekunden verbessert und wären im Final gewesen.

Für die vermeintliche Schweizer Frauen-Leaderin Chantal Strasser machte es sich über 400 m Crawl nicht bezahlt, dass sie am Vortag auf die 800 m verzichtet hatte. Mit 4:10,30 blieb die Thurgauerin 2,41 Sekunden über ihrer Bestzeit und verpasste als 14. der Vorläufe den anvisierten Final der besten acht klar.

Überraschend ebenfalls ausgeschieden ist die Deutsche Hannah Stockbauer (13.), die im Sommer bei den Langbahn-Weltmeisterschaften in Barcelona drei Goldmedaillen gewonnen hatte. Der Sieg ging schliesslich an die Britin Joanne Jackson.

Männer Finals

100 m Crawl: 1. Pieter van den Hoogenband (Ho) 46,81. 2. Filippo Magnini (It) 47,32. 3. Christian Galenda (It) 47,77. 4. Andrej Kapralow (Russ) 47,85. 5. Juri Jegoschin (Ukr) 47,95. 6. Denis Pimankow (Russ) 48,07. 7. Bartosz Kizierowski (Pol) 48,25. 8. Attila Zubor (Un) 48,46.

1500 m Crawl: 1. Juri Prilukow (Russ) 14:31,82 (ER, zuvor Prilukow 14:35,06/14.12.02). 2. Graeme Smith (Gb) 14:42,64. 3. Massimiliano Rosolino (It) 14:47,34. 4. Thomas Lurz (De) 14:47,54. 5. Guy Noël Schmitt (Fr) 14:50,70. 6. Bojan Zdesar (Sln) 14:51,86. 7. Christian Hein (De) 14:53,63. 8. Christian Minotti (It) 14:55,98.

50 m Brust: 1. Oleg Lisogor (Ukr) 26,89. 2. Remo Lütolf (Sz) 27,02 (SR, zuvor im Halbfinal 27,18 zuvor 27,27/15.12.01). 3. Mark Warnecke (De) 27,03. 4. Darren Mew (Gb) 27,04. 5. Christopher Cook (Gb) 27,07. 6. Stefan Nystrand (Sd) 27,14. 7. Matjaz Markic (Sln) 27,36. 8. Alessandro Terrin (It) 27,47.

200 m Delfin: 1. Franck Esposito (Fr) 1:51,98. 2. Stephen Parry (Gb) 1:53,01. 3. Pawel Korzeniowski (Pol) 1:53,68. 4. Nikolaj Skwortsow (Russ) 1:53,72. 5. Ioan Gherghel (Rum) 1:54,08. 6. Anatoli Poljakow (Russ) 1:54,19. 7. Tero Valimaa (Fi) 1:55,17. 8. Sergi Adwena (Ukr) 1:56,55.

Halbfinals. 100 m Rücken: 1. Thomas Rupprath (De) 51,35. 2. Steffen Driesen (De) 52,24. 3. Arkadi Wjatschanin (Russ) 52,57. Ferner in den Vorläufen ausgeschieden: 26. Flori Lang (Sz) 54,44.

100 m Lagen: 1. Peter Mankoc (Sln) 53,25. 2. Jani Sievinen (Fi) 53,91. 3. Marco Di Carli (De) 54,26. Ferner ausgeschieden: 11. Lorenz Liechti (Sz) 55,49. In den Vorläufen ausgeschieden: 22. Alain Tardin (Sz) 56,47.

Frauen. Finals. 400 m Crawl: 1. Joanne Jackson (Gb) 4:04,00. 2. Rebecca Cooke (Gb) 4:04,80. 3. Melissa Caballero (Sp) und Regina Sitsch (Russ), je 4:05,00. 5. Eva Risztov (Un) 4:05,13. 6. Josefin Lillhage (Sd) 4:07,68. 7. Daria Parschina (Russ) 4:08,09. 8. Alessa Ries (De) 4:08,92. Ferner in den Vorläufen ausgeschieden: 13. Hannah Stockbauer (De) 4:10,22. 14. Chantal Strasser (Sz) 4:10,30. 15. Nicole Zahnd (Sz) 4:11,12.

50 m Rücken: 1. Ilona Hlavackova (Tsch) 27,48. 2. Antje Buschschulte (De) 27,54. 3. Louise Ornstedt (Dä) 27,56. 4. Janine Pietsch (De) 27,76. 5. Sanja Jovanovic (Kro) 27,99. 6. Sarah Price (Gb) 28,38. 7. Alessandra Cappa (It) 28,55. 8. Carla Stampfli (Sz) 28,68 (im Halbfinal 28,53). Ferner in den Halbfinals ausgeschieden: 11. Dominique Diezi (Sz) 28,63.

100 m Lagen: 1. Alison Sheppard (Gb) 1:01,19. 2. Alenka Kejzar (Sln) 1:01,29. 3. Hanna Schtscherba (WRuss) 1:01,40. 4. Sara Parise (It) 1:01,61. 5. Hanna Erikson (Sd) 1:02,03. 6. Tatiana Rouba (Sp) 1:02,57. 7. Jane Trepp (Est) 1:02,90. 8. Julie Hjort-Hansen (Dä) 1:03,00.

4x50 m Lagen: 1. Schweden (Emelie Kierkegaard, Emma Igelström, Johanna Sjöberg, Lillhage) 1:48,79. 2. Deutschland (Buschschulte, Sarah Poewe, Pietsch, Sandra Völker) 1:48,85. 3. Holland (Hinkelien Schreuder, Moniek Nijhuis, Chantal Groot, Marleen Veldhuis) 1:49,10. 4. Dänemark 1:50,43. 5. Grossbritannien 1:50,71. 6. Russland 1:50,96. 7. Italien 1:52,29. 8. Estland 1:54,04. Schweiz disqualifiziert.

Halbfinals. 100 m Brust: 1. Jelena Bogonazowa (Russ) 1:06,04. 2. Poewe 1:06,38. 3. Mirna Jukic (Ö) 1:06,66. Ferner in den Vorläufen ausgeschieden: 24. Carmela Schlegel (Sz) 1:10,27. 30. Ramona Pedretti (Sz) 1:11,91.

100 m Delfin: 1. Martina Moravcova (Slk) 57,41. 2. Alena Poptschanka (WRuss) 57,83. 3. Sjöberg 58,29.

(von Sascha Fey, Dublin/Si)

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