Schwule Pinguine sollen Nachwuchs zeugen

Das Problem des Zoos: Drei der dort gehaltenen fünf Humboldtpinguin-Paare bestehen nur aus Männchen. Jahrelang balzten die Bremerhavener Pinguine, dass es eine Freude war, erinnert sich Kück. Doch Nachwuchs stellte sich nur spärlich ein. Stattdessen bebrüteten einige Paare einen Stein als Ei-Ersatz. Erst eine DNA-Analyse klärte, was äusserlich nicht erkennbar war: Drei der Paare sind homosexuell.

Mit Hilfe des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) werden die in ihrer südamerikanischen Heimat vom Aussterben bedrohten Humboldtpinguine nun mit möglichen Partnerinnen bekannt gemacht. Eine Biologin werde das Experiment überwachen, sagte Kück.

Experten haben indes beobachtet, dass sich homosexuelle Paare in der Tierwelt in der Regel nicht auseinander bringen lassen. Für den Fall, dass sich diese Beobachtung bestätigen sollte, hat der Zoo vorgesorgt: Aus Schweden wurden auch zwei Pinguin-Männchen importiert. Damit die Damen nicht alle leer ausgehen, sagte Kück.

Schlagzeilen

Mit dem Liebesleben von Pinguinen hatte der Bremerhavener Zoo bereits Mitte der 80er Jahre für Schlagzeilen gesorgt. Der Felsenpinguin und Publikumsliebling Kralli galt jahrelang als Männchen - bis er ein Ei legte und ausbrütete.

Krallis Hang zur Untreue und ihre Vorliebe für deutlich jüngere Pinguine sorgten später für hitzige Streitereien im Gehege.

(bert/sda)