Bundesgericht verlangt Änderung

Schwyzer Wahlsystem ist verfassungswidrig

publiziert: Dienstag, 27. Mrz 2012 / 15:45 Uhr

Lausanne - Das Proporzwahlsystem, das im Kanton Schwyz zur Bestellung des Parlaments angewendet wird, verstösst gegen die Bundesverfassung. Kleine Parteien würden benachteiligt, nicht jede Stimme habe dasselbe Gewicht, hält das Bundesgericht fest.

3 Meldungen im Zusammenhang
Das Bundesgericht hiess mehrere Beschwerden, die gegen die Anordnung der Kantonsratswahlen eingegangen waren, teilweise gut. Die Wahlergebnisse vom 11. März bleiben zwar gültig, doch erwarten die Richter, dass der Kanton Schwyz bis in vier Jahren eine verfassungskonforme Wahlordnung schafft.

Das Problem sind die kleinen Wahlkreise, weil dort eine Partei einen grossen Stimmenanteil für einen Sitzgewinn benötigt. Kleine Parteien werden benachteiligt, viele abgegebene Stimmen wirken sich nicht auf die Zusammensetzung des Parlaments aus.

Eine Stimme, die in einem kleinen Wahlkreis abgegeben wird, hat ein geringeres Gewicht als ein Votum in einem grösseren Wahlkreis. Über das Urteil berichteten am Dienstag mehrere Medien.

Im Kanton Schwyz gibt es 30 Wahlkreise. Nur gerade in den drei grossen Gemeinden Schwyz, Einsiedeln und Freienbach liegt das Quorum knapp unter 10 Prozent. Für 70 der 100 Parlamentssitze liegt es über dieser vom Bundesgericht festgelegten Zielgrösse.

«Kein echter Proporz»

Das Schwyzer Wahlverfahren sei somit kein echter Proporz, hält das Bundesgericht fest. Dessen Ziel sei es, den Parteien eine Vertretung im Parlament zu ermöglichen, die weitgehend ihren Wähleranteilen entspreche.

2010 hatte das Bundesgericht aus demselben Grund den Kanton Nidwalden kritisiert. Dort entscheidet das Parlament am Mittwoch über eine Wahlreform. Diskussionen dazu gibt es auch in Uri und Zug. Auch Luzern revidierte sein Wahlrecht.

Luzern löste das Problem, in dem es die beiden kleinsten Wahlkreise in einem Verbund zusammenschloss. Nidwalden will das Modell «doppelter Pukelsheim» einführen. Dieses schlägt das Bundesgericht auch dem Kanton Schwyz vor.

Der Vorteil wäre, dass wie bislang jede Schwyzer Gemeinde einen eigenen Wahlkreis bilden könnte. Beim doppelten Pukelsheim wird zunächst der Sitzanspruch jeder Partei für den ganzen Kanton errechnet. Dann werden die Sitze auf die Wahlkreise verteilt.

(alb/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Freiburg - Das Wahlsystem des ... mehr lesen
«Kleine Parteien sind benachteiligt»
Herisau - Der Ausserrhoder Kantonsrat will keine Änderung des Wahlverfahrens für das Parlament: Er lehnte sowohl eine Initiative zur Einführung des Proporzsystems, als auch einen Gegenvorschlag der Regierung ab. Es soll beim Majorz bleiben. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Fotografie 50 Fotograf*innen, 50 Frauen*, 50 Jahre Frauenstimmrecht  Wie geht es ihnen in diesem Land, das sich seine liebe Zeit gelassen hat mit der definitiven Einführung der Demokratie? Was sind ihre Träume, ihr Hoffnungen - wovor haben sie Angst, was muss sich 2021 in der Schweiz noch ändern? Davon erzählt diese Ausstellung von 50 Fotograf*innen, die 50 Frauen* 50 Jahre nach der Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts porträtiert haben. mehr lesen  
Abstimmung am 5. Juni  Bern - Neben den fünf eidgenössischen Abstimmungsfragen entscheiden am 5. Juni die Stimmberechtigten über zahlreiche kantonale Vorlagen. In den Kantonen St. Gallen und Thurgau wird über das Schicksal der Expo2027 befunden. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten