Scotland Yard: Benazir Bhutto starb nicht durch Schüsse

Ursache ihres Todes sei eine Kopfverletzung gewesen, die sie sich zuzog, als sich der Selbstmordattentäter neben ihrem Auto in die Luft sprengte, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf Beamte, die über die Untersuchungen informiert sind.

Der offizielle Bericht von Scotland Yard sollte an diesem Freitag veröffentlicht werden.

Tod durch Einzeltäters

Bereits das pakistanische Innenministerium hatte Berichten widersprochen, nach denen Bhutto bereits vor der Explosion durch Schüsse in Kopf und Nacken tödlich verletzt worden sei.

Vermutlich sei sie mit dem Kopf an einen Hebel des offenstehenden Schiebedachs ihres Geländewagens geschlagen, hatte das Ministerium mitgeteilt.

Dem Bericht zufolge wurde Bhutto das Opfer eines Einzeltäters. Dieser habe zunächst Schüsse abgefeuert und dann einen selbstgefertigten Sprengsatz gezündet.

Bei dem Anschlag auf Bhutto, die zweimal Regierungschefin in Pakistan war, waren am 27. Dezember auch rund 20 ihrer Anhänger ums Leben gekommen.

Keine Autopsie

Wie die Ermittler von Scotland Yard zu ihrem Untersuchungsergebnis kamen, war unklar. Eine Autopsie Bhuttos hatte auf Wunsch ihrer Familie nicht stattgefunden. Andere mögliche Spuren und Beweise waren unmittelbar nach dem Anschlag durch Reinigungskräfte vernichtet worden.

Scotland Yard hatte sich auf Bitten des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf in die Ermittlungen eingeschaltet.

(bert/sda)