Scotland Yard wegen Erschiessung schuldig

publiziert: Donnerstag, 1. Nov 2007 / 18:46 Uhr

London - Gut zwei Jahre nach der Erschiessung eines Brasilianers ist die Londoner Polizei des Verstosses gegen Vorschriften schuldig gesprochen worden. Die Polizeibeamten hätten Gesundheits- und Sicherheitsverordnungen verletzt.

Die Terrorbekämpfer hatten de Menezes mit dem Attentäter verwechselt.
Die Terrorbekämpfer hatten de Menezes mit dem Attentäter verwechselt.
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Dadurch sei das Leben unbeteiligter Zivilpersonen gefährdet worden, befand eine Geschworenenjury am Obersten Kriminalgericht Englands. Ein Richter erlegte der Londoner Polizei dafür eine Strafe von 175'000 Pfund auf (rund 422'000 Franken) auf.

Einzelnen Polizisten wurde vom Gericht keine individuelle Schuld am chaotischen Vorgehen bei der Verfolgung und Erschiessung des Brasilianers Jean Charles de Menezes zugewiesen. Polizei-Direktor Len Dunvall erklärte, beim Einsatz habe es «operationelle und kommunikative Vorgänge» gegeben, die sich «als unangemessen erwiesen».

Zahlreiche Fehler

In einem Untersuchungsbericht war schon früher kritisiert worden, der 27-Jährige habe keine Chance gehabt, seine Unschuld zu zeigen, als er bei der Polizeiaktion am 22. Juli 2005 in der U-Bahnstation Stockwell mit sieben Kopfschüssen getötet wurde.

Staatsanwälte hatten im jetzigen Verfahren geltend gemacht, dass die Planung und Ausführung der Anti-Terroraktion durch zahlreiche einzelne Fehler beeinträchtigt war.

Tiefes Bedauern

Scotland-Yard-Chef Ian Blair erklärte nach der Urteilsverkündigung sein «tiefes Bedauern». Die Familie Menezes und die brasilianische Regierung hatten sich enttäuscht darüber gezeigt, dass bislang niemand für die Todesschüsse verantwortlich gemacht werden konnte.

Die Terrorbekämpfer hatten de Menezes damals mit dem Attentäter Hussein Osman verwechselt. Dieser war später mit drei anderen Terroristen wegen versuchter Bombenanschläge in der Londoner U-Bahn am 21. Juli 2005 zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

(ht/sda)

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