Segeln: America´s Cup - Anachronismus im Weltsport

publiziert: Mittwoch, 26. Feb 2003 / 13:44 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 26. Feb 2003 / 19:29 Uhr

(Si) Die Verschiebungen und Diskussionen der letzten Tage schaden dem Interesse am America´s Cup mehr als sie ihm nützen. Ein Sieg der Alinghi könnte zum längst notwendigen Facelifting des 152-jährigen Wettbewerbes führen.

Alinghi-Chef Ernesto Bertarelli.
Alinghi-Chef Ernesto Bertarelli.
Als 1851 in England erstmals um den America´s Cup gesegelt wurde, hatte Samuel Morse gerade die Telegraphie perfektioniert, und in der Schweiz wurde ein Gesetzesentwurf zur Schaffung einer Bundesbahn abgelehnt. Seither hat die Erde unter anderem zwei Weltkriege, eine Weltwirtschaftskrise und im Bereich des Sports 44 Olympische Spiele, nach und nach eine Modernisierung wie auch eine ausgeprägte Professionalisierung erlebt. In diesem Kontext wirkt der America´s Cup wie ein Anachronismus.

Überall wird versucht, den Sport für den (Fernseh-)Konsumenten attraktiver und übersichtlicher zu machen, oft allerdings auch mit schmerzhaften Vereinfachungen. In der prestigeträchtigsten Segelregatta der Welt hingegen wird weiter exzessiv dem Traditionalismus gehuldigt. Wo sonst ruht nach dem Beginn des Wettkampfs der Betrieb während neun Tagen? Wo ist der Rennleiter Mitglied des organisierenden Klubs wie Harold Bennett als leitender Angestellter der "Royal New Zealand Yacht Squadron"? Und wo gelten während den Ausscheidungen und im Final unterschiedliche Regeln wie zum Beispiel bezüglich der Windstärke-Limiten?

Der übertriebene Traditionalismus inklusive massiver Vorteile für den Titelverteidiger ist das eine. Etliche dieser Probleme, hängen aber auch damit zusammen, dass seit der Einführung des Louis-Vuitton-Cups die Übersicht fehlt, weil in beiden Events verschiedene Köche am Werk sind und folglich den Brei verderben. So werden zum Beispiel die Marketingrechte von unterschiedlichen Firmen betreut.

In vielen Ländern gilt der America´s Cup als Luxushobby von schrulligen Superreichen. In Anbetracht einiger Figuren ist diese Einschätzung berechtigt; sie hat ihre Ursache aber auch in der verwirrenden Komplexität einer ohnehin vielschichtigen Materie und der damit verbundenen Unwissenheit von "Otto Normalverbraucher".

Die Alinghi mit Chef Ernesto Bertarelli hat erkannt, dass diesem Problem vorzubeugen ist, wenn der Anlass einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden soll. Erste Schritte dazu hat sie bereits getan, beispielsweise mit dem Öffnen eines Teils ihrer Basis für interaktive Kommunikation rund um den Sport mit Segel und Mast. Und für den Fall des Titelgewinns haben Bertarelli und Konsorten zahlreiche Änderungen in Aussicht gestellt -- mit dem Ziel, einen Publikumsevent zu kreieren. Sie werden sich daran messen lassen müssen, stehen aber vor einer dankbaren und durchaus lösbaren Aufgabe.

(bert/sda)

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