Sensationelle Martina Hingis knapp out

Die Comebackerin unterlag Kim Clijsters (Be/2) nach 1:42 Stunden 3:6, 6:2, 4:6. Hingis verblüffte ihre zahlreichen Anhänger einmal mehr: Sie war gegen die belgische Powerspielerin 3:6, 0:2 und 0:40 im Rückstand, ehe sie das Blatt (fast) wendete. Mit magistraler Raumaufteilung, grosser Präzision und gut getimten Netzangriffen forderte sie der US- Open-Siegerin alles ab.

Leichte Vorwürfe kann sich Hingis einzig bezüglich des siebten Games im dritten Satz machen, kurz nachdem sie auf 3:3 ausgeglichen hatte. In dieser Phase verlor sie etwas das Vertrauen in ihren Aufschlag, was Clijsters resolut ausnützte. Den Breakball verwertete sie mit einem Backhand-Returnwinner, nachdem Hingis den ersten Aufschlag mit 121 Stundenkilometern reingespielt hatte.

Sieben Siege

Hingis wehrte dann bei 3:5 noch zwei Matchbälle ab, ehe Clijsters nervenstark ausservierte. Sie sicherte sich damit einen Platz im Halbfinal gegen Amélie Mauresmo und gleichzeitig die Gewissheit, am Montag Lindsay Davenport als Weltranglisten-Erste abzulösen. Hingis verliess den Court unter Ovationen, wie sie noch kaum je eine Verliererin bekommen hat.

Trotz dieser Niederlage verläuft die erste Zwischenbilanz des Hingis- Comebacks ausnehmend positiv. Sie hat sieben von zehn Matches gewonnen, und nebst Flavia Pennetta (It) nur gegen absolute Topspielerinnen verloren (Clijsters, Justine Henin-Hardenne). Die Gewissheit, dass sie mit den Besten wieder konkurrieren kann, wird sie noch stärker machen.

(ht/sda)