Überraschung in Italien

Sensationelles EM-Silber für Goricanec/Hüberli

publiziert: Sonntag, 8. Jun 2014 / 21:57 Uhr
Jubel von Tanja Goricanec und Tanja Hüberli. (Archivbild)
Jubel von Tanja Goricanec und Tanja Hüberli. (Archivbild)

Die Schweizer Beachvolleyballerinnen Tanja Goricanec und Tanja Hüberli gewannen an der EM in Cagliari (It) völlig überraschend die Silbermedaille. Ihr Siegeszug wurde erst im Final von den Holländerinnen Madelein Meppelink/Marleen van Iersel gestoppt.

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Dieser Exploit kam unerwartet - für den Schweizer Verband, der in den letzten Jahren nicht mehr die Erfolge von früher feiern konnte, aber vor allem für Goricanec und Hüberli selbst. Entsprechend glücklich zeigten sich die beiden jungen Schweizerinnen. «Für uns ist hier ein Traum wahr geworden», sagte Verteidigungsspezialistin Goricanec, die ausserdem noch zur wertvollsten Spielerin des Turnier gewählt wurde, bereits wenige Minuten nach dem mit 17:21, 16:21 verlorenen Final. «Es ist eine Bestätigung und eine Belohnung für die ganze Arbeit im Winter und den ganzen Aufwand», so Hüberli einen Tag nach dem Triumph. «Es ist motivierend und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind». Das Ziel ihres Weges sollen 2016 die Olympischen Spiele in Rio werden.

Auch wenn ihnen im Final etwas die Kräfte ausgingen, dürfen die 24-jährige Tessinerin und die 21-jährige Schwyzerin mit der Silbermedaille mehr als zufrieden sein. Goricanec und Hüberli, die beide in Bern leben und trainieren, waren als Nummer 21 und in der landesinternen Hierarchie nur als Nummer 3 in die EM gestartet. Nun sicherten sie der Schweiz die erste EM-Medaille seit fünf Jahren. Damals gewannen Simone Kuhn und Nadine Zumkehr in Sotschi (Russ) Bronze. Letztmals einen Final bestritt ein Schweizer Duo 2005: Patrick Heuscher und Stefan Kobel mussten in Moskau ebenfalls mit Silber Vorlieb nehmen.

«Meisterstück» im Halbfinal

Gute Resultate sind Goricanec und Hüberli, die ihre zweite gemeinsame Saison bestreiten, bereits vor der EM auf der Insel Sardinien gelungen. Unter anderem gewannen sie letzte Saison die Schweizer Meisterschaft in Bern. Und auch diesen Frühling warteten sie mit vereinzelten Siegen gegen starke internationale Konkurrenz auf. «Wir wussten schon, dass wir mithalten und die besten Teams auch schlagen können, wenn es uns gelingt, unser Bestes abzurufen», so Blockerin Hüberli.

Ihr Bestes riefen Goricanec/Hüberli in Cagliari vor allem im Halbfinal ab, in dem sie dem topgesetzten deutschen Duo Laura Ludwig/Kira Walkenhorst - das aktuell wohl beste Team der Welt - beim 21:15, 21:14 keine Chance liessen. Im Final hielten Goricanec/Hüberli gegen die physisch enorm starken Holländerinnen bis zum 15:15 im ersten Satz gut mit. Dann häuften sich die Fehler. Am Ende siegten die als Nummer 6 gesetzten van Iersel, die zum zweiten Mal nach 2012 Europameisterin wurde, und Meppelink verdient und deutlich.

Dieckmann: «ein unglaubliches Turnier»

Die Enttäuschung bei Goricanec und Hüberli hielt sich in engen Grenzen. Bereits als sie auf dem Podest mit ihrer Silbermedaille posierten, hatten sie ihr Lachen wieder gefunden. «Unser Minimalziel war der 9. Rang. Als wir den erreicht hatten, nahmen wir einfach Punkt für Punkt und Spiel für Spiel», beschrieb Hüberli das Turnier. «Im Halbfinal hatten wir nichts zu verlieren und spielten mit viel Selbstvertrauen. Am Ende waren wir dann kräftemässig etwas am Limit.»

Auch der Schweizer Nationaltrainer und ehemalige deutsche Weltklassespieler Christoph Dieckmann lobte seine Schützlinge: «Sie haben ein unglaubliches Turnier gespielt. Mit einem solchen Abschneiden war nie und nimmer zu rechnen.» Der 2. Rang an der EM ist das wertvollste Resultat für Goricanec und Hüberli, die mit einem Preisgeld von 15'000 Euro und wertvollen 450 Weltranglistenpunkten nach Hause reisen.

In Moskau in der Qualifikation

Lange geniessen können Goricanec/Hüberli ihre Silbermedaille aber nicht. Bereits am Mittwoch geht es für die beiden am Grand Slam in Moskau weiter. An die russische Hauptstadt haben die zwei gute Erinnerungen, letztes Jahr feierten sie dort ihr bisher bestes Ergebnis (5.) auf der World Tour. Und obwohl sie in Cagliari aus dem Schatten ihrer Landsfrauen Heidrich/Zumkehr und Forrer/Vergé-Dépré traten: In Moskau müssen Goricanec/Hüberli wieder durch die Mühlen der Qualifikation.

Hüberli erwartet nach «all den Emotionen und der Müdigkeit» ein schwieriges Turnier. Und man dürfe nicht erwarten, dass es jetzt so weitergehe. «Wir müssen in Zukunft die Konstanz hinbringen, dürfen uns nicht zu viel Druck auferlegen und müssen mit uns selbst mehr Geduld aufbringen.» traten: In Moskau m

(bert/Si)

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