Separatisten erschiessen in Indien 15 Einwanderer

publiziert: Samstag, 22. Nov 2003 / 10:56 Uhr

Neu Delhi - Einen Tag nach einem Anschlag gegen eine Moschee in Westindien sind im nordostindischen Bundesstaat Assam mindestens 15 Einwanderer erschossen worden. Die Polizei vermutetet, dass Separatisten für die Schüsse verantwortlich sind.

Der Widerstand gegen ausländische Arbeitssuchende ist in Indien gross.
Der Widerstand gegen ausländische Arbeitssuchende ist in Indien gross.
Während beim Anschlag auf die Moschee religiöse Hintergründe vermutet werden, steckt hinter der Attacke auf die Einwanderer aus einem anderen Bundesstaat vermutlich ein Konkurrenzkampf um Arbeitsplätze.

In vielen indischen Bundesstaaten gibt es Widerstand gegen Arbeitssuchende von ausserhalb. In Assam führte ein Streit über Bewerbungen von Arbeitern aus dem Bundesstaat Bihar um Arbeitsplätze bei der Eisenbahn zum Gewaltausbruch.

Bei den Erschossenen handle es sich um Biharis, berichtet der Nachrichtensender NDTV. Die Polizei mache Separatisten der Vereinigten Befreiungsfront Assams (ULFA) für die Tat verantwortlich.

Seit Beginn der Unruhen vor wenigen Tagen sind in Assam mehr als 40 Menschen aus Bihar getötet worden. Häuser der Einwanderer wurden niedergebrannt.

Bei der staatlichen indischen Eisenbahngesellschaft klafft zwischen Bewerberzahlen und freien Arbeitsplätzen eine riesige Lücke. Um landesweit 20 000 freie Stellen bewarben sich nach einem Bericht der Times of India 7,4 Millionen Arbeitssuchende.

(rr/sda)

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