Serbien-Kosovo-Gesprächsrunde beginnt mit Protest
Wien - Die Gespräche zwischen Serbien und dem Kosovo über die Zukunft der mehrheitlich von Albanern bewohnten Provinz sind mit einem serbischen Protest in die zweite Runde gegangen.
Thaci sagte vor Beginn der Gespräche vor Journalisten: «Niemand kann die demokratische Zukunft des Kosovo verhindern.» «Die dunkle Vergangenheit des Kosovo wird morgen (Samstag) mit Slobodan Milosevic begraben.» Ziele der Wiener Gespräche seien der «Aufbau eines demokratischen Kosovo für alle Bürger und die Unabhängigkeit».
Im Mittelpunkt der zweiten Gesprächsrunde unter Vermittlung des österreichischen UNO-Vermittlers Albert Rohan steht unter anderem die Finanzierung der serbischen Gemeinden im Kosovo, ihre Bindungen untereinander und ihre Beziehungen zu Belgrad.
Dabei zeichnete sich keine Einigung ab. Belgrad verlangt eine enge Anbindung der serbischen Minderheit (weniger als zehn Prozent der Bevölkerung) im Norden der Provinz. Dies wiesen die Unterhändler Pristinas jedoch zurück. Serbiens Vorschläge führten «de facto zur Teilung des Kosovo», sagte Unterhändler Dardan Gashi.
Bei ihrem ersten Treffen im Februar hatten beide Seiten überraschend weitgehende Übereinstimmung über die Verlagerung von wichtigen Verwaltungsaufgaben auf die Gemeinden der serbischen Minderheit erzielt.
Über den endgültigen Status der unter UNO-Verwaltung stehenden Provinz, die formal zu Serbien gehört, wird nicht verhandelt, weil hier die Positionen beider Seiten zurzeit unüberbrückbar scheinen.
(fest/sda)