Serie von Anschlägen begleitet Wahlbeginn

Allein in Bagdad kamen bei Selbstmordanschlägen auf Wahllokale mindestens 15 Menschen ums Leben. Zahlreiche Menschen, darunter viele Wähler, wurden verletzt. In der Hauptstadt sind seit Öffnung der Wahllokale um 07.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ) immer wieder Mörserexplosionen zu hören.

Bei einem Mörserangriff in der Stadt Mahawil südlich von Bagdad wurden ein irakischer Zivilist getötet und drei Polizisten verletzt. In Balad 70 km nördlich von Bagdad starben eine Frau und ein Kind bei einem Granatenangriff auf ein Wahllokal. Glimpflich verliefen zwei Angriffe mit Mörsergranaten im südirakischen Basra.

Andere Lage im Nordirak

Ganz anders präsentierte sich die Lage im autonomen nordirakischen Kurdengebiet. Dort strömten am Morgen Hunderte in die Wahllokale.

In Suleimanijah warteten einige Stimmberechtigte bereits vor dem Beginn des Urnengangs in der Kälte vor den Wahllokalen. Das ist ein historischer Tag für uns, sagte eine alte Frau zur Begründung.

Knapp 15 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, 275 Abgeordnete der Nationalversammlung zu bestimmen. Sie soll unter anderem eine neue Verfassung ausarbeiten, auf deren Grundlage für Ende des Jahres Parlamentswahlen geplant sind. Es kandidieren 111 Parteien, Wahlallianzen und Einzelkandidaten. Ausserdem wird über die Zusammensetzung von 18 Provinzversammlungen und die eines kurdischen Regionalparlaments entschieden.

Die Wahllokale schliessen um 17.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ). Mit ersten aussagekräftigen Ergebnissen wird erst in Tagen gerechnet. Aussicht auf die meisten Sitze hat das Schiiten-Bündnis Vereinigte Irakische Allianz (UIA), das die Unterstützung des schiitischen Klerus geniesst.

(rr/sda)