Sexuelle Straftaten verjähren weniger schnell

publiziert: Mittwoch, 27. Jun 2007 / 13:25 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 27. Jun 2007 / 14:56 Uhr

Bern - Wer als Kind Opfer eines schweren Sexual- oder Gewaltdelikts wird, soll eine längere Bedenkzeit für eine Anzeige bekommen. Ein erstinstanzliches Urteil kann bis zum 33. Altersjahr des Opfers gefällt werden.

Das Initiativkomitee will, dass sexuelle Straftaten an Kindern nie verjähren.
Das Initiativkomitee will, dass sexuelle Straftaten an Kindern nie verjähren.
4 Meldungen im Zusammenhang
Diesen indirekten Gegenvorschlag stellt der Bunderat der Initiative «für die Unverjährbarkeit sexueller Straftaten an Kindern» gegenüber.

Heute beginnt die 15-jährige Verjährungsfrist mit der Tat zu laufen und endet spätestens im Alter von 25 Jahren. Neu soll die Verjährungsfrist erst ab der Volljährigkeit laufen.

In der Botschaft anerkennt der Bundesrat das Anliegen eines verstärkten Kindesschutzes.

Die Initiative lehnt er aber ab, weil sie nichts zur Verhütung und Verringerung pädophiler Straftaten beitrage. Für problematisch hält die Regierung auch die Formulierung der Initiative.

Begriffe unklar

So soll etwa die Unverjährbarkeit nur für «Kinder vor der Pubertät» gelten. Der Begriff müsste rechtlich erst definiert werden und sei auch medizinisch kaum zu fassen, hält der Bundesrat fest. Ausserdem sei unklar, welche Delikte mit «sexuelle oder pornografische Straftaten» gemeint seien.

Selbst wenn die Auslegung keine Probleme bieten würde, wäre die Unverjährbarkeit eindeutig unverhältnismässig, heisst es in der Botschaft weiter.

Diese sei im schweizerischen Recht nur für schwerste Straftaten wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Völkermord vorgesehen.

(Zu) kurze Bedenkzeit

Die Initiative weise aber auf die zu kurze Bedenkzeit für die Einreichung einer Strafanzeige hin. Dem Mangel will die Regierung mit ihrem indirekten Gegenvorschlag begegnen.

«Marche Blanche» hatte die Initiative am 1. März 2006 mit 119 375 gültigen Unterschriften eingereicht. <> Die Bundesverfassung soll wie folgt ergänzt werden: «Die Verfolgung sexueller oder pornografischer Straftaten an Kindern vor der Pubertät und die Strafe für solche Taten sind unverjährbar.»

(rr/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Volksinitiative «Für die Unverjährbarkeit pornografischer ... mehr lesen
Mit einer Volksinitiative verlangt «Marche Blanche», dass «pornografische Straftaten an Kindern» unverjährbar werden sollen.
Kinderpornos sind Bilder von unterschiedlichen sexuellen Handlungen mit Kindern.
Die moderne Gesellschaft beurteilt ... mehr lesen
Bern - Kinderpornografie ist der ... mehr lesen
Letztes Jahr war die Verbreitung von Kinderpornografie der häufigste Grund für eine Meldung an die KOBIK.
Das Strafgesetzbuch soll um alle möglichen Fälle von Kindsmissbrauch erweitert werden.
Bern - Kinderhandel wird generell unter Strafe gestellt. Der Ständerat hat einstimmig das Strafgesetzbuch geändert, um eine Ergänzung der UNO-Kinderrechtskonvention zu ratifizieren. mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, ... mehr lesen 3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten