Sexuelle Übergriffe im Kloster Einsiedeln

publiziert: Freitag, 19. Mrz 2010 / 17:24 Uhr / aktualisiert: Freitag, 19. Mrz 2010 / 22:50 Uhr

Bern - Im Kloster Einsiedeln ist es seit den 70-er Jahren zu sexuellen Übergriffen auf Schüler gekommen. Insgesamt haben sich fünf Klosterbrüder Verfehlungen zuschulden kommen lassen

Recherchen bestätigt: Martin Werlen.
Recherchen bestätigt: Martin Werlen.
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Zur Sendung «Schweiz Aktuell»

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Dies schreibt das Kloster in einer Reaktion auf Enthüllungen von «Schweiz aktuell» des Schweizer Fernsehens. Nicht alle Verfehlungen seien in der Stiftsschule erfolgt, heisst es in der Mitteilung.

In keinem Fall sei eine Strafanzeige eingereicht worden, «weil entweder die Opfer darauf verzichtet haben oder die damals beigezogenen externen Experten die Handlungen als nicht strafrelevant betrachteten».

Die fünf Klosterbrüder lebten weiterhin in der Klostergemeinschaft. «Aber keiner von ihnen ist mehr an der Klosterschule tätig, und andere waren nie als Lehrer an der Schule tätig.»

Abt Martin Werlen präzisierte in der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens, seit seinem Amtsantritt im Dezember 2001 habe es drei Fälle gegeben. Die Klosterbrüder hätten bei der Seelsorge die professionelle Grenze überschritten und Abhängigkeiten von Frauen ausgenutzt.

Zehn Verdachtsfälle im Bistum Chur

Das Bistum Chur untersucht derweil rund zehn Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch in den Kantonen Graubünden, Zürich und Schwyz. Keiner der Fälle steht im Zusammenhang mit dem wegen Missbrauchsvorwürfen zurückgetretenen Pfarr-Administrator von Schübelbach SZ.

Die Hinweise hat das Bistum Chur von Opfern, ihren Angehörigen und von Drittpersonen erhalten, erklärte Bischofsvikar Christoph Casetti gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Zum Teil lägen die Vorkommnisse schon Jahrzehnte zurück.

Zwei der Fälle sind erst bekannt geworden, nachdem die Missbrauchsgeschichte des Paters von Schübelbach ans Tageslicht kam. Dieser hatte anfangs Woche demissioniert, nachdem Vorwürfe über sexuelle Missbräuche dem Bistum gemeldet worden waren.

Bistum Basel wusse Bescheid

Im Bistum Chur verschaffe man sich nun einen Überblick über die Vorkommnisse der letzten 50 Jahre, erklärte Casetti. Er ist seit 1982 Bischofsvikar. In dieser Funktion habe er von rund einem halben Dutzend Übergriffe Kenntnis erhalten.

Im Fall des Paters von Schübelbach wurde das Bistum Chur bei dessen Anstellung 1992 laut Casetti nicht informiert. Dies im Gegensatz zum Bistum Basel, wo der Pater von 1971 bis 1987 tätig war und obwohl die Churer abklärende Gespräche mit den Mehrerauern führten. Das Bistum Basel hatte publik gemacht, dass es in seinen Archiven Teile der Vorgeschichte des besagten Paters gefunden habe.

(ht/pd)

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