Sheeran wird WFP-Direktorin und nicht Walter Fust

DEZA-Sprecher Harry Sivec sagte der Nachrichtenagentur SDA, die Schweiz hätte Walter Fust gerne der UNO als erfahrene Führungskraft zur Verfügung gestellt. Über die Wahl sei man «ein wenig erstaunt». Die Schweiz sei aber keine schlechte Verliererin und gratuliere Sheeran zur Wahl.

Sheeran wird die Direktion für die nächsten fünf Jahre übernehmen. Die Schweiz wünsche ihr dabei viel Erfolg und werde ihre Arbeit unterstützen, sagte Sivec.

Bis Ende April 2007 steht das WFP noch unter der Leitung von James Morris. Das WFP wurde in den letzten Jahren immer von US-Amerikanern geführt: Vor Morris war Catherine Bertini Direktorin. Die USA sind auch Hauptgeldgeberin des WFP, das seinen Sitz in Rom hat.

Einfluss der USA

Die USA hatten sich bei Annan stark für ihre Kandidatin eingesetzt. Dies obwohl US-Botschafter John Bolton vor Medienvertretern wiederholt gesagt hatte, Annan sollte vor seinem Rücktritt keine neuen Führungskräfte für UNO-Programme ernennen, sondern diese Entscheidung seinem Nachfolger überlassen.

Der Sprecher des Generalsekretärs, Stéphane Dujarric widersprach aber Medienberichten, wonach sich Annan dem Druck der USA gebeugt habe.

Die Ernennung sei allein Sache des Generalsekretärs und des Generaldirektors der Welternährungsorganisation (FAO), Jacques Diouf. Annan habe sich zudem mit seinem designierten Nachfolger, dem Südkoreaner Ban Ki-Moon, abgesprochen.

Die Schweiz beteiligte sich 2005 mit 43 Millionen Franken. Anfang September hatte sich die Eidgenossenschaft entschieden, die Kandidatur von Fust einzureichen. Der 61-Jährige ist seit 1993 DEZA-Direktor.

(smw/sda)